Das Jahr 2023 ist für uns Sanktannaer ein besonderes Jubiläumsjahr. Am 2. Mai 1858 hat eine verheerende Feuerbrunst unseren Heimatort in Schutt und Asche gelegt. Es ist das schrecklichste Ereignis in unserer Ortsgeschichte; unsere Vorfahren standen darauf vor dem Nichts. Wir wollen voller Mitgefühl und Ehrfurcht an den großen Dorfbrand vor 165 Jahren erinnern und an seine Folgen. Und dem Aufbauwillen der schwergeprüften Opfer können wir nur unsere Hochachtung zollen.
Mit vereinten Kräften unserer Vorfahren stand bereits nach zehn Jahren ein neues Gotteshaus, die heutige Mutter-Anna-Kirche in Sanktanna. Deshalb können wir heuer ihr 155. Kirchweihfest feiern. Es soll ein Jahr der Erinnerung sein an das, was war und auch eine Rückschau darauf, wie die Gemeinde bis heute ihre Probleme gelöst hat. Gegenwärtig muss man sich denn neuen Herausforderungen der Zeit stellen, um unter veränderten religiösen, gesellschaftlichen und finanziellen Voraussetzungen die Gemeinde für die Zukunft vorzubereiten, um den Menschen Heimat, Perspektive und Zuversicht zu geben – eine Zuversicht, die ihre Wurzeln im Glauben hat. Unser römisch-katholische Glaube hat uns geholfen, alle Schwierigkeiten zu meistern und er hat auch zwei feindliche Gesellschaftsordnungen bzw. Ideologien überlebt.
Das Treffen von Ministerialdirigent Herbert Hellstern aus Heilbronn mit Pfarramtsekretärin Marianne Hellstern in Sanktanna beim Kirchweihfest im Jahr 2015, gab den Anstoß, einen Förderverein zur Sanierung der Mutter-Anna-Kirche zu gründen. Dies erfolgte Ende April 2016. Schon im Jahr 2017 wurde das Kirchendach saniert. Inzwischen sind Kirchturm mit Frontseite, im Innern Wände und Decken mit Deckengemälden und zuletzt in diesem Jahr auch die Kirchentüren saniert. Dies war dank der vielen Spenden der Mitglieder des Fördervereins und der finanziellen Unterstützung unter anderem durch das Kultusministerium in Bukarest, das Bistum Temeswar, Firmen in Sanktanna und der Stadt Sanktanna möglich. Ihnen allen gilt ein herzliches Vergelt`s Gott. Dank gebührt auch den Mitgliedern des Vorstandes (Herbert Hellstern, Katharina & Karl Hell, Pfr. Josef Hell, Franz Hell, Marianne Hellstern, Marianne Deaconu, mit den Kirchenräten Martin Reinholz, Richard Raab, Zoltan Benedek) für ihr nun schon seit über sieben Jahre vorgelebtes Engagement für unsere Mutter-Anna-Heimatkirche. Als nächste Maßnahme steht die Sanierung der Fassaden heran. Hierfür bedarf es aber noch vieler Spenden, um die ich an dieser Stelle bitten möchte. Spendenkonto: Kreissparkasse Heilbronn IBAN DE33620500000000428565 BIC HEISDE66XXX. Herzlichen Dank im Voraus.
Es sind nicht allein die verbauten Steine, welche unsere Kirche formen, wichtiger sind die lebendigen Bausteine – nämlich die Menschen, die diese Gemeinde prägen und gestalten. Eine Kirchengemeinde lebt durch ihre Mitglieder. Wir haben in Sanktanna gelebt und leben z.T. auch heute noch, haben gelitten und nach unserer Mühe und Arbeit ein blühendes, deutsches, christ-katholisches Gemeinwesen geschaffen, aber auch erhalten.Heimatpflege heißt nicht nur Traditionen bewahren, sondern auch Wege in die Zukunft zu finden, die den Traditionen gerecht werden. Sie will historische Realität erkunden und den Wandel in der Gesellschaft beobachten und positiv begleiten. Wir haben in unseren Reihen der Pfleger viele: Heimat, Trachten, Brauchtum, Feste, Mundart, Denkmal, Volkskunst, Volksmusik, Musik…

In diesem Jahre 2023 sind einige neue Eröffnungen-, mit dem Rathaus durch Bürgermeister Daniel-Sorin Tomuța und seinen Stadträten in unserem Sanktanna geplant:

  • Eröffnung des neuen Museums im „Urbarialhaus“ – ehemaliges Piaristen-Gymnasium
  • Eröffnung des neuen „Kulturhauses“ neben dem neuen Rathaus, beim Ochsenloch
  • Teileröffnung einiger Objektive im neuen Stadtteil „Borodei“ in Nähe des Boroschloch
  • Erweiterung der Fahrradwege in Richtung: Industriegebiet und Caporal Alexa

Das Ziel ist, Tradition und Moderne in Einklang zu bringen und damit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu verbinden. Wir sollten schon unsere Attraktivität, Leistungen, Öffentlichkeitsarbeit, und unsere Landsleute als Mitglieder wie auch Mitarbeiter behalten, unsere traditionsreiche Kultur stärken und diese zukunftsfähig machen.
Nutzen sie die vielen Veranstaltungen unserer Heimatortsgemeinschaft und besonders der Deutschen in Sanktanna im Laufe eines Jahres, um uns kennen zu lernen und zu erfahren: Es ist gut und es ist schön in Frieden, dazu zu gehören.
Am 26. Juli 2023 ist das 155. Kirchenfest zur Hl. Mutter Anna, und gefeiert wird von der Jugend mit Ortsbewohnern und Gästen, in Sanktanna am Samstag 29, Sonntag 30 und Montag 31. Juli 2023.

Josef Lutz, Nürnberg