Vom 6. bis 8. Januar 2023 fand in Rusca Montana das Camp für Mitglieder des Diözesanbüros für Familienpastoration statt. Es waren drei Tage der Gemeinschaft und der geistigen Vertiefung. Die Vorträge wurden von Oana und Radu Capan, Mitglieder des Büros für Evangelisierung und Katechese der Diözese Cluj-Gherla/ Klausenburg-Neuschloß gehalten.
Jedes Thema wurde sowohl theoretisch als auch anhand von Beispielen aus dem eigenen Leben diskutiert.
Das erste Thema betraf «Burnout». Dieses Phänomen erkennt man durch chronische Müdigkeit, Arbeitsunfähigkeit und einem Gefühl der Inkompetenz. Mögliche persönliche Lösungen sind Gebet, Meditation, geistliche Beratung, Beichte und Kommunion.
Um ein Burnout zu vermeiden bzw. zu überwinden, ist es gut, unser Gewissen mit Hilfe des folgenden Fragebogens zu prüfen. Die Antworten sollten ausgewogen sein. Wenn ich mir zum Beispiel ansehe, wie es anderen geht, und mich bemühe, meine eigenen Leistungen zu verbessern, dann ist das gut. Wenn ich sehe, wie es anderen geht, und mich das demoralisiert, dann muss ich etwas ändern.

  • Vergleiche ich mich mit anderen? Vergleiche ich meine Fähigkeiten und/oder Ergebnisse mit denen anderer?
  • Neige ich dazu, negative Aspekte zu übertreiben?
  • Habe ich den Eindruck, dass alles nur von mir abhängt? Möchte ich alles kontrollieren?
  • Habe ich ein starkes geistliches Leben?
  • Achte ich auf Schlaf, Gesundheitsfragen, Ernährung? Mache ich Sport?
  • Habe ich bei meiner Arbeit klare Grenzen gesetzt?
  • Kenne ich die Grenzen meiner Fähigkeiten und meiner Ausdauer?
  • Habe ich gute Freunde, die mich zur Verantwortung ziehen?
  • Fühle ich mich nicht gewürdigt oder unterbewertet?
  • Habe ich einen guten geistlichen Führer/Mentor?
  • Habe ich zu hohe Erwartungen (vielleicht, weil ich die Erwartungen der anderen übernommen habe)?
  • Habe ich das Gefühl, dass ich unterbezahlt bin?
  • Tue ich das, was ich tue, aus Pflicht oder aus Freude?
  • Glaube ich, dass das, was ich tue, das ist, was der Herr von mir erwartet?

Vielleicht ist Burnout ein Zeichen des Herrn… Vielleicht ist es eine Krankheit, die behandelt werden muss, vielleicht ist ein Richtungswechsel oder eine Änderung der Denkweise erforderlich, oder vielleicht ist es einfach ein Test für das Durchhaltevermögen.
Das Thema des zweiten Vortrags lautet „Kinder im Glauben erziehen“. Es gibt zwar kein Rezept, das den Erfolg garantiert, aber es gibt bestimmte Einstellungen und Maßnahmen, die helfen:

  1. Eine herzliche Beziehung zu den Kindern, die auch Härte nicht ausschließt. Kinder müssen wissen, dass ihr Zuhause ein bedingungsloser Zufluchtsort ist, an dem sie offen ihre Meinung sagen und die Fragen stellen können, die sie beschäftigen. Es ist wichtig, dass sich die Eltern nicht über die Frage empören, sondern so gut wie möglich antworten.
  2. Eltern sollten sich die Frage stellen: „Wie ist unser Glaube?“ Ist unser Glaube unser Leben? Wir geben an unsere Kinder weiter, was wir leben.
  3. Jede Familie soll an einer Familiengruppe teilnehmen, in der die Kinder die Möglichkeit haben, andere Familien zu sehen, die den Glauben leben.
  4. Geben Sie Kindern die Möglichkeit, anderen zu helfen und sich an kirchlichen Aktivitäten zu beteiligen.

Am Ende der Vorträge hatte jedes Paar eine Stunde Zeit, über das Gehörte zu meditieren, gefolgt von einer einstündigen Diskussion im Plenum mit allen Familien.
Zusätzlich zu diesen Vorträgen wurde die Heilige Messe von Pfr. Marin Matieș, Seelsorger von Karansebesch, und Pfr. Călin Ciocian, Seelsorger von Ferdinandsberg und Russberg, zelebriert, denen wir für ihre Bemühungen danken.
Wir danken auch Schw. M. Böbe Tari, Schönstätter Marienschwester, die das Wochenende organisiert und sich um das Kinderprogramm gekümmert hat.

Helena Costescu