Bekannt bei den alten Temeswarern unter dem Namen „Domkirche“ wurde die Kathedrale am Domplatz (heute „Piaţa Unirii“) nach der Vertreibung der Türken, auf die Initiative des Kaisers Karl VI. von Österreich errichtet. Die Baupläne wurden vom kaiserlichen Architekten Josef Emmanuel Fischer von Erlach erstellt; dieser hatte auch den Bau der Wiener Hofburg geleitet. Die in Temeswar tätigen Baumeister und Ingenieure Theodor Kostka, Carl Steinlein und Caspar Diss(t)l haben ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zur Errichtung der Domkirche geleistet. Die Grundsteinlegung erfolgte am 6. August 1736, am Fest der „Verklärung des Herrn“, durch den damaligen Bischof von Tschanad mit Sitz in Temeswar, Adalbert von Falkenstein. Die Bauarbeiten begannen im Jahre 1736, doch nach zwei Jahren mussten sie wegen der Pestepidemie, die über die Stadt hereinbrach, eingestellt werden. Die Arbeiten wurden nach einigen Jahren wieder aufgenommen und so wurde die Kirche erst im Jahre 1754 teilweise vollendet. Am 30. April 1754 segnete Anton Graf Engl von Wagrain, Bischof von Tschanad, das Gotteshaus. Dieser zelebrierte hier, in der neuen Kathedrale, noch am 8. September desselben Jahres die erste Heilige Messe. Die Kirche ist im Barockstil erbaut und erhielt schon bei der Erstellung der ursprünglichen Pläne zwei Türme (auf der West-Fassade). Diese Türme wurden schon vom Anfang an nicht allzu hoch gebaut, so dass sie keine Ziele für die feindlichen Kanonen, zu Kriegszeiten, werden sollen. Diese war die Architekturlogik jener unruhigen Zeiten, aber eigentlich wollte man auch sparen.
Das Hauptaltarbild ,,Der Heilige Georg“ wurde im Jahre 1754 vom Direktor der Kunstakademie in Wien, Michael Angelo Unterberger, gemalt, die Gemälden der Nebenaltäre aber stammen vom Wiener Maler Johann Nepomuk Schöpf und wurden im Jahre 1772 bemalt. Die Orgel wurde vom Temeswarer Orgelbauer Leopold Wegenstein im Jahre 1907 gebaut, ersetzte aber ein älteres Instrument, aus dem 18. Jahrhundert. Die erste Turmuhr war ein Werk des Temeswarer Uhrmachers Josef Martin Kidt und wurde auf Verordnung des Bischofs Franz Anton Engl von Wagrain im Jahre 1764 gebaut. Eine neue „Repetieruhr” wurde 1893 aus eigenen Mitteln des Bistums angekauft. Die Domkirche verfügt über ein volles, beeindruckendes Geläut: in den zwei Türmen befinden sich insgesamt sieben Glocken. Die älteste Glocke wurde im Jahre 1762 in Buda, durch den Glockengießer Josef Steinstock gegossen. Die weiteren sechs wurden nach 1990 durch Bischof Kräuter und Kanzleidirektor Msgr. Roos bei der Firma Rincker in Sinn, Hessen erneuert worden. Die letzte gegossene Glocke stammt aus dem Jahre 2012 und wurde zu Ehren des Märtyrerbischofs Konstantin Ignaz Bogdánnffy, ein Sohn unseres Bistums, geweiht.
Die feierliche Konsekrierung der Domkirche, die Kathedrale der damaligen Tschanader Bischöfe, fand erst am 24. April 1803 statt, am zweiten Tag nach dem Fest des Heiligen Georg, Schutzpatron der Domkirche. Konsekrator war Bischof Ladislaus Köszeghy von Remete, der im Jahre 1804 auch das erste moderne römisch-katholische Priesterseminar in Temeswar gründete. Die Domkelche, die Prachtmonstranz, die „Ewige Licht”-Lampe, das Kapitelkreuz und andere wertvolle Gegenstände wurden durch den Wiener Goldschmied Josef Moser, teils 1754, teils danach gearbeitet. Zwei neu-gotische Nebenaltäre wurden der Innenausstattung der Domkirche durch Bischof Alexander Csajághi (1850-1860) hinzugefügt: einer der Gottesmutter Maria, der andere dem heiligen Gerhard, dem ersten Bischof der Diözese und Märtyrer (+1046), geweiht. Unter der Statue des hl. Gerhard wird eine Reliquie des ersten Bischofs aufbewahrt und verehrt. Obwohl die Struktur der beiden neu-gotischen Altäre aus Holz besteht, wurde die Statue der Gottesmutter, am gegenüberstehenden Altar, nach der Revolution von 1848-49, aus Metall gegossen. Das Material stammt von einer Kanone, die während der Belagerung Temeswars 1849 benutzt wurde… Der letzte Nebenaltar der Domkirche, chronologisch gesehen, wurde im Jahre 1900 erbaut und ist eine Spende der adeligen Familie Bersuder. Er ist dem Allerheiligsten Herzen Jesu geweiht und wurde aus Holz, bei der Firma Ferdinand Stuflesser, in St. Ulrich in Gröden (Südtirol, heute Ortisei, Nord-Italien) angefertigt.
Die Domkirche besitzt eine eigene Krypta, wo Bischöfe, Domherren, aber in der Vergangenheit auch einige Festungskommandanten und Adelige beerdigt wurden. Hier befinden sich auch die Ruhestätten der Temeswarer Bischöfe Augustin Pacha (+1954), Adalbert Boros (+2003, Weihbischof) und Sebastian Kräuter (2008).
Nennenswerte Renovierungen fanden 1926 und 1986 statt. 2003-2005 und 2011 wurde das Äußere der Domkirche nochmals renoviert. Aus einem rein kirchlich-administrativen Sichtpunkt gesehen ist die Domkirche exklusiv die Kirche, in der der Bischof von Temeswar und das Domkapitel die Heilige Messe zelebrieren und wo diese auch predigen. Die Messopfer werden auf Rumänisch, Deutsch und Ungarisch zelebriert. Die vom Bischof zelebrierten Messen beinhalten immer Teile, die auch in lateinischer, bulgarischer, kroatischer, tschechischer und slowakischer Sprache zelebriert werden. Da die Domkirche keine Pfarrkirche ist, hat sie auch keinen eigenen Pfarrer. Hier zelebrieren nur der Bischof, die Mitglieder des Domkapitels und die Priester aus der bischöflichen Aula.

Anschrift: Unirii-Platz, Nr 12.
Bistum: 0040-256-490081

 

The Roman-Catholic Cathedral „Saint George“, also known in Timișoara as the „Dome“, was built at the initiative of Emperor Charles IV. of Habsburg, shortly after the Ottomans have been driven from the Banat region. The project of the cathedral is attributable to Architect Josef Emmanuel Fischer von Erlach, the Director of the Imperial Construction Office of that time, who also led the construction of the Hofburg Imperial Palace in Viena. Alongside Fischer von Erlach, there were also a number of local engineers who brought a considerable contribution to the Cathedral, and among these we mention: Johann Theodor Kostka, Carl Alexander Steinlein and Caspar Dissl.
The Dome`s foundation stone was layed out on the 6th of august 1736 by Adalbert von Falkenstein the Bishop of Cenad, in the Feast of the Transfiguration. The project started in 1736, but was interrupted due to the plague pandemic and also the war with the Turks. In 1754 the church had been partially finalized, and on April 30th 1754, it was blessed by the Bishop Franz Anton Engl of Wagrain, who for the first time celebrated the Liturgy in the new cathedral, on September 8th 1754.
The Dome was built in baroque style, with two towers facing the west side. Saint Gheorghe was portrayed in the main altar painting by Michael Angelo Unterberger (the Director of the Academy of Fine Arts of Viena) in 1754, while the six lateral baroque altars, which are of great artistic value, were realized by Viennese painter Johann Nepomuk Schöpf in 1772.
In 1850, an addition was made to the baroque altars, consisting of two neo-gothic altars: one dedicated to the Holy Virgin Mary, and the second one dedicated to Saint Gerard, the first bishop of Cenad and martyr of the faith († 1046). These additions were done with Alexander Csajághy as bishop. In 1900 the Altar of the Sacred Heart of Jesus was raised, made entirely of wood in South Tyrol.
The old Organ was replaced with a new one, which was built in 1907-1908 by Carl Leopold Wegenstein of Timişoara. The first tower clock was built by Josef Martin Kidt, a clockmaker from Timişoara. In 1893, a new clock was provided by J. Mannhardt`s firm from München, and was later modified by Nikolaus Boling also from Timișoara. The seven bells are tuned, with the oldest dating from 1763, made by Josef Steinstock, in Buda, while the other six bells were manufactured between 1990 and 2011 by the Rincker Firm from Germany.
The solemn consecration of the Cathedral was celebrated on April 24th 1803, the second day after the Feast of Saint George, the spiritual patron of the Dome. Bishop Ladislaus Köszeghy of Remete was the consecrator, who also founded the first theological roman-catholic modern seminary of the diocese in 1804 in Timişoara.
Starting 1754, the chalices, monstrance, the candle used for „Eternal Light“, and the cross for processions were manufactured by Josef Moser, a jeweler from Viena.
The Dome`s crypt serves as eternal resting place for twelve bishops, numerous canons, high ranking Austrian military figures and personalities, with the oldest tomb being the one belonging to the canon Carlo Tazzoli († 1741).
Canonically the Dome is exclusively a cathedral, the church in which the Bishop of Timişoara and members of the Cathedral Chapter preach and celebrate the Holly Mass. The ordinary Liturgies are in Romanian, Hungarian and German language, while the Pontifical Liturgies, celebrated by the bishop, often contain parts in Latin, Bulgarian, Slovak, Croat and Czech language. Not being a parish church, the Dome does not have a parish priest or vicar.
In 2017 important steps were taken in order to secure a restauration project for the Dome (project to be carried out using EU funds), and in 2019 this project was initiated.

Address: Union Square, no. 12, Timișoara