Im Kalender der römisch-katholischen Kirche ist der 25. März das Hochfest der Verkündigung, das Fest der Verkündigung der Geburt des Herrn, das an den Tag erinnert, an dem der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria verkündete, dass sie auserwählt sei, die Mutter Jesu Christi, die Mutter des Erlösers, zu werden. Da das Hochfest der Verkündigung in diesem Jahr in die Karwoche fiel, wurde es auf den Montag unmittelbar nach der Osteroktav, d. h. den 8. April, verlegt. Diese Verlegung wird in allen Jahren vorgenommen, in denen dieses kalendarische Phänomen auftritt.
Warum wurde diese Verlegung vorgenommen?
Die Antwort finden wir in den Allgemeinen Normen des Römischen Kalenders, die von Papst Paul VI. am 14. Februar 1969 mit dem Apostolischen Schreiben „Mysterii Paschalis“ genehmigt wurden, und zwar in der Tabelle der liturgischen Tage.
In der Konstitution über die heilige Liturgie „Sacrosanctum concilium“ kann man folgendes lesen: „Als liebende Mutter hält die Kirche es für ihre Aufgabe, das Heilswerk ihres göttlichen Bräutigams an bestimmten Tagen das Jahr hindurch in heiligem Gedenken zu feiern. In jeder Woche begeht sie an dem Tag, den sie Herrentag genannt hat, das Gedächtnis der Auferstehung des Herrn, und einmal im Jahr feiert sie diese Auferstehung zugleich mit dem seligen Leiden des Herrn an Ostern, ihrem höchsten Fest. Im Kreislauf des Jahres entfaltet sie das ganze Mysterium Christi von der Menschwerdung und Geburt bis zur Himmelfahrt, zum Pfingsttag und zur Erwartung der seligen Hoffnung und der Ankunft des Herrn. Indem sie so die Mysterien der Erlösung feiert, erschließt sie die Reichtümer der Machterweise und der Verdienste ihres Herrn, so daß sie jederzeit gewissermaßen gegenwärtig gemacht werden und die Gläubigen mit ihnen in Berührung kommen und mit der Gnade des Heiles erfüllt werden. (102).” Laut Tabelle der liturgischen Tage räumt die Kirche also dem österlichen Triduum und den Tagen der Karwoche absoluten Vorrang vor allen anderen Festen ein.
TABELLE DER LITURGISCHEN TAGE in der Reihenfolge ihres Vorrangs
1. Österliches Triduum des Leidens und der Auferstehung des Herrn.
2. Geburt Christi, Weihnachten, Epiphanie (Dreikönigsfest), Christi Himmelfahrt und Pfingsten; die Sonntage im Advent, in der Fastenzeit und an Ostern; Aschermittwoch; die Feiertage der Karwoche von Montag bis einschließlich Donnerstag; die Tage der Osteroktav.
3. Feste zu Ehren des Herrn, der Jungfrau Maria und der Heiligen, die im Allgemeinen Römischen Kalender enthalten sind. Allerseelen, Gedenktag aller verstorbenen Gläubigen.
4. Eigene Hochfeste.
a) Hochfest des Hauptpatrons des Ortes, der Stadt oder des Landes.
b) Fest der Konsekration und des Jahrestages der Konsekration der eigenen Kirche.
c) Hochfest des Titels der eigenen Kirche.
d) Hochfest des Titels, des Gründers oder des Hauptpatrons des Ordens oder der Kongregation.
Pressestelle der Diözese Temeswar