Am Freitag, dem 2. April 2021, fand in Ferdinandsberg/ Oţelu Roşu, in der Pfarrkirche Mariä Königin, in Anwesenheit Seiner Exzellenz Josef Csaba Pál, Bischof von Temeswar die Feier vom Leiden und Tod unseres Herrn Jesus Christus statt, ein spezielles liturgisches Amt, spezifisch für den Karfreitag. Dieser Tag ist der Meditierung des heilbringenden Leidens, Schmerzens und Todes Christi – vom Hause des Pilatus und bis auf die Golgota, bis zu seiner Kreuzigung und bis zum Tod am Kreuz vorbehalten. An diesem Tag werden keine Hl. Messen geopfert, sondern es wird nur eine spezielle Zeremonie gefeiert, die aus drei Teilen besteht: das Wortgottesdienst, welches mit der Niederwerfung des Hauptzelebrants und der Assistenz, vor dem Hauptaltar beginnt und auch die großen, spezifischen und speziellen Fürbitten des Karfreitags beinhaltet; die Verehrung des Hl. Kreuzes durch Klerus und Volk und, drittens, die Spendung der Hl. Kommunion.
Seine Exzellenz, Bischof Josef Csaba Pál besuchte an diesem tiefbedeutenden Fasttag die Pfarrei Ferdinandsberg. Am Beginn wurde er vom Ortspfarrer Călin Ciocian auf Latein und Rumänisch begrüßt. Darauf antwortete der Oberhirte, mit seinem Gruß an den Pfarrer, an die Gläubigen der Gemeinde, an die heute, hier anwesenden orthodoxen Priestern, den Ministranten und dem Chor. Die Passion wurde vom Bischof, vom Ortspfarrer und vom Hochw. Herrn László Bakó, bischöflicher Sekretär, der auch die liturgische Koordinierung der Zeremonie sicherte abwechselnd gelesen. In seiner Prädigt sprach Bischof Pál über den tiefen Sinn des Schmerzens, über dessen Bedeutung in unserem Leben. Die tiefen Schmerzen Christi für uns, sein Tod für uns, hatten als Sinn und Folge die Errettung der Welt, der ganzen Menschheit, die Befreitung von der Sünde. Er tat alldies aus Liebe für uns, für die gefallene Menschheit und aus der selben Liebe ist er für uns auch von den Toten erstanden. Der Mensch soll im Leben seine Berufung entdecken, soll ihr nachgehen, denn ein jeder von uns ist zu etwas berufen und unsere Berufungen sind unterschiedlich. Wir müssen aber auch den Sinn, das Ziel des Leidens entdecken. Der Schmerz einer gebärenden Mutter, der Sinn des heilbringenden Leidens und Todes Christi, unser alltäglicher Tod für die Sünden… Unsere Schmerzen, die wir mit den Schmerzen Christi vereinigen und für die Erretung der Seelen aufopfern.
Heuer wurde, den speziellen, großen Fürbitten dieses Tages eine weitere Invokation hinzugefügt: für alle Opfer der Corona-Pandemie, für alle Ärzte, für die Pfleger, aber auch für die Kranken, für ihre Angehörigen und für die, die an den Folgen dieser Krankheit gestorben sind. Zugleich, auch wegen der Pandemie, wurde der Ritus der Kreuzverehrung ein wenig vereinfacht: nur der Bischof küsste das hl. Kreuz, die Priester, Ministranten und Gläubigen verneigten sich oder beugten ihre Knien einfach davor, ohne es zu küssen. Die heute gesammelte Kollekte, in Ferdinandsberg, aber auch am ganzen Gebiet des Bistums wird den Christen ins Heilige Land, am hl. Grab und an den heiligen Stätten überwiesen. Nach dem Ritus der hl. Kommunion wurde das Allerhl. Sakrament zu hl. Grab gebracht und aufgestellt. Hier beten die Gläubigen vor der Darstellung des im Grabe liegenden und auf die glorreiche Auferstehung wartenden Heilands, aber auch vor dem Allerhl. Sakrament.
Am Schluß, dankte Seine Exzellenz Josef Csaba Pál dem Pfarrer Călin Ciocian, der Pfarrgemeinde für ihre großherzige Teilnahme, den Ministranten, allen Helfern, die zur Vorbereitung dieser würdigen und erhebenden Feier beigetragen haben, dem Kirchenchor und nicht zuletzt den orthodoxen Priestern, für ihre Anwesenheit in der römisch-katholischen Pfarrkirche von Ferdinandsberg.
Die Zeremonie, die auf Rumänisch, Deutsch und Ungarisch stattfand, wurde mit der Einhaltung der geltenden sanitären Normen zur Vorbeugung der Infizierung mit Covid 19 gefeiert. Die Gläubigen haben Nase- und Mundschutzmasken getragen und haben den physischen Abstand eingehalten.