Am Samstag, dem 20. August 2022, dem Fest des heiligen Bernhard von Clairvaux, feierte die kleine römisch-katholische Gemeinde von Russberg, die zur Pfarrei Ferdinandsberg gehört, das Kirchweihfest (auf Rumänisch „Chirvai“). Die römisch-katholische Kirche von Russberg ist die einzige in der Diözese Temeswar und – höchstwahrscheinlich in Rumänien – die dem Zisterziensermönch und Heiligen Bernhard von Clairvaux geweiht wurde. Die Heilige Messe wurde um 11.30 Uhr von Pfr. Călin Ciocian, Pfarrer von Ferdinandsberg gefeiert. Um 10.00 Uhr trafen sich die Trachtenpaare aus dem Banater Bergland und aus der Banater Heide bzw. die Tanz- und Trachtenensemble Enzian/Reschitza, Banater Rosmareiner/ Temeswar und Edelweiss/Detta (Erwachsenen- und Kindergruppen dieser Ensembles) vor der Kirche. Es folgte ein Umzug von der Kirche zum Rathaus, bei dem alle Teilnehmer von der Blaskapelle „Banater Musikanten“ aus Temeswar begleitet wurden. Zwischen 11.00 und 11.15 Uhr, auf dem Rückweg vom Rathaus, wo der Bürgermeister und der orthodoxe Pfarrer eingeladen und abgeholt wurden, wurde der Kirchweihbaum im Hof des Kulturheimes, neben der römisch-katholischen Kirche aufgestellt und ein kurzes Musik- und Tanzprogramm aufgeführt. Es ist erwähnenswert, dass das heutige Kulturheim das Haus der Familie Hoffmann war, gegenüber dem Haus der Familie Maderspach, zwei Familien, die ein entscheidendes Wort bei der Gründung und Entwicklung von Industrie, Kultur und religiösem Leben im Bistratal, in Ferdinandsberg, Russberg und Russkitza hatten. Die Heilige Messe wurde musikalisch von Prof. Daniela Chițiga, der Organistin der kath. Pfarrgemeinde Ferdinandsberg, und einigen Chormitgliedern begleitet. In seiner Predigt stellte Pfarrer Ciocian die Biographie des heiligen Bernhard von Clairveaux vor, des Reformators des benediktinischen Mönchslebens und Gründers des Zisterzienserordens, sowie die Geschichte der Berufung dieses Heiligen und schließlich seiner gesamten Familie – ein einzigartiger Fall in der Geschichte der Kirche – zum Leben des Gebets und des Opfers der kontemplativen Existenz. Pfr. Ciocian unterstrich die Liebe Bernhards zum gekreuzigten Jesus und würdigte das Opfer Christi, der uns durch sein Kreuz und seine Liebe erlöst hat. Aus dem Tal des bitteren Unkrauts, wo Bernhard sein Kloster gründete, wurde durch sein Wirken, der Tal des Lichtes – Chiara-Valle / auf Französisch Clairvaux. Schließlich wies der Prediger auf das Gebet des heiligen Bernhard hin: „Gedenke, o allerseligste Jungfrau Maria…“, das der Ausdruck der tiefen Verehrung des Autors für die Mutter Gottes ist. Die Lesung in deutscher Sprache wurde von Herrn Eduard Dobre, Vorsitzender von Kolping Rumänien, einem Sohn der Gemeinschaft, vorgelesen. Am Ende des Gottesdienstes richteten Frau Daniela Bărbulescu, die Geschäftsführerin des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat, Herr Sergiu Adrian Toma, der Bürgermeister von Russberg und Pfr. Călin Ciocian Gruß- und Dankesworte aus. Der Pfarrer dankte allen, die zur Ausschmückung und Organisation der Kirchweihfeier beigetragen haben: dem Rathaus Russberg, dem Demokratischen Forum der Deutschen im Banat/Temeswar, dem Verband Kolping Banat/Rumänien, den teilnehmenden Tanzgruppen aus Reschitza, Temeswar und Detta, der Blaskapelle Banater Musikanten, der Organistin, aber nicht zuletzt allen Anwesenden, die heute Gott und den Schutzpatron der Kirche in Russberg geehrt haben. Es folgten die Segnung des Kirchweihbaums und die feierliche Segnung der Gläubigen. Keiner verließ die Kirche ohne ein festliches Gruppenfoto. Nach dem Gottesdienst führten die Tanzgruppen vor der Kirche und im Hof des angrenzenden Kulturheims ein Programm mit Volkstänzen auf. Nach dem festlichen Mittagessen gab es zwischen 16.30 und 18.30 Uhr ein Tanzprogramm, die Versteigerung von Kirchweihbaum, Hut und Kopftuch im Kulturheim. Veranstalter: das Demokratische Forum der Banater Deutschen, das Rathaus von Russberg und die Römisch-Katholische Pfarrei von Ferdinandsberg/ Filiale Russberg, mit Unterstützung des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen und der beteiligten Tanzgruppen.
Pressestelle der Diözese Temeswar