Während der Fastenzeit wird in der Millenniumskirche von Temeswar-Fabrikstadt jeden Mittwoch und Freitag ab 16.00 Uhr die Kreuzwegandacht mit Predigt in rumänischer bzw. ungarischer Sprache gehalten. Aus diesen Meditationen haben wir einige Gedanken ausgewählt.
„Der Prophet Jesaja sagt uns, dass Gott möchte, dass wir unser Herz bekehren, dass wir uns ändern, dass wir gute Menschen werden, die Gott lieben, und dass er nicht so sehr auf unser Äußeres schaut. Das Gleiche sagt uns Jesus, wenn es um Umkehr geht. Gott will, dass wir uns in unserem Herzen bekehren, nicht in unserem Äußeren, nicht dadurch, dass wir unsere Kleidung wechseln und andere Speisen essen oder weniger essen. Wir wissen, dass in der jüdischen Tradition montags und donnerstags gefastet wurde. Die Christen fasten gewöhnlich mittwochs und freitags. Vor allem freitags, weil sie wissen, dass Jesus an einem Freitag für uns am Kreuz gestorben ist.
Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat man versucht, das Fasten anzupassen und nicht mehr den Verzicht auf Fleisch oder Nahrung zu betonen, sondern zu betonen, dass jeder Mensch, der sich seiner Sünden bewusst ist, Gott ein Opfer bringen muss. Fasten bedeutet viel mehr als nur kein Fleisch zu essen. Deshalb hat die Kirche gesagt, dass jeder Mensch in seinem Gewissen das finden soll, was für ihn Fasten bedeutet. Neben dem Verzicht auf die Lieblingsspeisen spricht sie auch von guten Taten, von der Hilfe für Bedürftige. Im Matthäus-Evangelium, Kapitel 25, sagt Jesus genau, was er uns am Ende unseres Lebens fragen wird. Er wird uns nicht fragen, wie viel Theologie wir kennen, wie viele Gebete wir auswendig können, sondern er wird uns fragen, ob wir die Hungrigen gespeist, den Durstigen zu trinken gegeben, die Unbekleideten bekleidet, die Fremden bei uns aufgenommen, den Obdachlosen Obdach gewährt, die Kranken und die Gefangenen besucht haben.“ (Mittwoch, 21. Februar, Meditation von Msgr. Johann Dirschl, Generalvikar).