Kein einziger Sitzplatz blieb am Sonntagnachmittag im Hohen Dom zu Temeswar frei, als das Konzert von Dr. Franz Metz (Orgel) und Franz Tröster (Trompete) begann. Pünktlich für 17 Uhr waren die Teilnehmer an den Heimattagen der Banater Deutschen in die Sankt-Georgs-Kathedrale gekommen, um dem Ereignis beizuwohnen. Zusätzliche Stühle mussten in den vorderen Bereich der Kirche gebracht werden, damit möglich viele Leute Platz nehmen konnten. Die Klang-Kombination von Orgel und Trompete war faszinierend. Der Musikwissenschaftler Dr. Franz Metz ist eine gewohnte Erscheinung bei den Veranstaltungen der Banater Deutschen, doch der Trompetenspieler Franz Tröster ist eher etwas seltener bei derartigen Events im Banat dabei. Die beiden spielten Werke von Jean Joseph Mouret, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Christian Heinrich Rinck, John Stanley, Max Reger, Enrico Pasini, Theodore Dubois und Hans-André Stamm, zum Genuss des Publikums, das sich öfters Richtung Carl Leopold-Wegenstein-Orgel drehte und sich bei den beiden Musikern mit schallendem Applaus bedankte.
Franz Tröster, der ursprünglich aus Siebenbürgen stammt, begann im Alter von zehn Jahren das Trompetenspiel, wechselte an die Musikschule nach Temeswar und studierte anschließend in Klausenburg/ Cluj-Napoca Trompete im künstlerischen Hauptfach. Während seines Studiums betätigte er sich als Solotrompeter an der Staatsoper und an der Staatsphilharmonie in Klausenburg. Nach seiner Auswanderung nach Deutschland spielte er jahrelang am Pfalztheater Kaiserslautern und wurde 1990 erster Flügelhornist bei „Ernst Mosch und seinen Egerländer Musikanten“. Er war als Solist bei philharmonischen Orchestern, Blasorchestern und Big Bands aktiv, bot Konzerte u.a. in der New Yorker Carnegie Hall, trat beim Castellanza Festival in Italien auf und machte bei zahlreichen Rundfunkund Fernsehproduktionen mit. Seit 1990 ist er Lehrer für Trompete und Flügelhorn an der Musikschule Pforzheim und Dirigent des dortigen Symphonischen Blasorchesters.
Dr. Franz Metz, der aus dem banatschwäbischen Dorf Darowa gebürtig ist, erhielt seinen ersten Musikunterricht bei Martin Metz, Dr. Josef Willer und Prof. Clara Peia in Lugosch, studierte an der Musikhochschule in Bukarest und ist seit dem Jahr 2000 als Kirchenmusiker und Musikwissenschaftler in München tätig. Sein Hauptforschungsgebiet ist die Musikgeschichte und Kirchenmusik Südosteuropas, insbesondere jene der deutschen Minderheiten in diesen Ländern.
Raluca Nelepcu