Die ersten urkundlichen Erwähnungen der Ortschaft Tschiklowa datieren aus dem 14. Jahrhundert und bezeugen ihre Existenz unter den Namen CHYGLOVO und CHEGLO, Toponyme, die eine klare slawische Herkunft aufweisen. Im 15. Jahrhundert begegnen wir der Ortschaft CHYGLOBÁNYA, eine Bezeichnung, die uns die Hauptbeschäftigung der Bewohner erfahren lässt: der Bergbau.
Um das Jahr 1700 (?) verzeichnet man in Tschiklowa die Präsenz der ersten deutschen Kolonisten, Martin Windberger und Joseph Lang. Sie waren höchstwahrscheinlich unter den ersten katholischen Ansiedlern des Banater Berglands und des gesamten Banats hier anwesend. Ihre Beschäftigung war die Metallverarbeitung, was eigentlich mit der Entstehung der Industrie in der Gegend verbunden ist. Über diese zwei Männer sprach Mitte des 19. Jahrhunderts auch Pfr. Augustin Wendeschu aus Tschiklowa in seiner Pfarrchronik „Memorabilia Parochiae Csiklovensis“:
„Ante annos 150 id est 1700 primi malleatores Csiklovam venerunt
Martinus Windberger et Josephus Lang.“
Die Neuankömmlinge, die Familien Windberger und Lang, waren, laut den historischen Quellen, auch diejenigen, die sich gleich am Anfang um das Gnadenbild der Gottesmutter Maria aus Tschiklowa gekümmert haben. Sie nahmen die Ikone aus der Höhle raus, in die sie bisher aufbewahrt wurde, und brachten sie an einen würdigen Ort, zur Verehrung. Zu diesem Zeitpunkt wurde die erste Kapelle, oberhalb des Ortes, am Fels erbaut. Sie wurde später, 1727, vergrößert und wurde somit eine regelrechte Kirche.
Der Historiker und Kleriker, Mitglied der ungarischen Akademie der Wissenschaften, Domherr Szentkláray Jenő, sprach Ende des 19. Jhr., dass schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts, in Tschiklowa, eine damals bereits alte Ikone der Jungfrau Maria verehrt wurde. Diese steht am Hauptaltar, hat eine unbekannte Herkunft und überlebte den osmanischen Besatzungszeiten. Man sagt über die Ikone, dass sie sich seit „uralten Zeiten“ dort befindet und ursprünglich von mehreren Eremiten (Einsiedlern), im Laufe der Jahrhunderte, verehrt und bewacht worden war. Eine Legende bezeugt sogar, dass ein Einsiedler in der Höhle, in der das Gnadenbild aufbewahrt wurde und in der auch er lebte, neben der Mariendarstellung tot aufgefunden wurde. Das Bild zählte zu den wenigen Habseligkeiten, die er besaß. Gleich nach dieser Entdeckung, so die Legende, fingen die Gläubigen an, den Ort zu besuchen und zu verehren.
Zu Begin des 18. Jahrhunderts befand sich oberhalb der Höhle, am weißen Fels, eine kleine Kapelle, die mit der Ankunft weiteren deutschen, bzw. katholischen Kolonisten, vergrößert wurde. Später ließen sich in der Gegend auch tschechische (böhmische) Ansiedler nieder. Im Jahre 1717 werden in Tschiklowa, laut der Mercy´schen Konskription des Banats, die in Wien aufbewahrt wird, 166 wohnbare Häuser registriert. Somit war das Dorf die größte ländliche Ortschaft ihrer Gegend.
Die kleine neue Kirche wurde 1727 konsekriert. In diesem Jahr wurde der Ort bereits als „locus gratiarum“, also ein Gnadenort bezeichnet. Die deutschen und deutschsprachigen Gläubigen nannten Tschiklowa auch „Maria – Fels“, da das Kirchlein auf einem Felsen erbaut wurde. Durch die Fürsorge des Tschanader Bischofs Ladislaus Nádasdy wurde der Gnadenort auch mit einem Ablass versehen: der Heilige Vater, Papst Benedikt XIII., verlieh den vollkommenen Ablass für Maria-Tschiklowa, für die Wallfahrten, die am 2. Juli, am Fest Mariä Heimsuchung, stattfinden.
Einen Einsiedler gab es am Fels von Tschiklowa auch nach der Befreiung des Banats. Dieser wurde jährlich mit einer Summe in Höhe von 50 Gulden bezahlt und gehörte somit zu den Angestellten der Banater Bergdirektion.
Da die Zahl der Wallfahrer ständig wuchs und infolge des Visitation des Bischofs Adalbert von Falkenstein, 1733, am Gnadenort, beantragte dieser, schon im nächsten Jahr, 1734, in Rom, die Gewährung weiteren zwei vollkommene Ablässe, einen für den 15. August (Mariä Himmelfahrt) und einen für den 8.September (Mariä Geburt).
Im Jahre 1737, zum ersten Mal nach der Befreiung des Banats, findet ein neuer Krieg mit den Osmanen statt. Es ist eine harte Zeit für die Christen, eine Zeit der Unsicherheit, der Angst, des Todes und der Flucht. Die deutschen Ansiedler verließen die Ortschaft. Kurz danach, 1739, führte der Einsiedler von Tschiklowa die Marienikone wieder in die Höhle über, wo er auch die wertvolleren Kultgegenstände der Kirche versteckte. So rettete er das Gnadenbild, aber nicht auch sein eigenes Leben. Nach Kriegsende fingen die Katholiken an, in die Ortschaft und in ihre Häuser zurückzukehren. Sie fanden die Kirche unberührt wieder. In dieser Zeit wurde während den Wallfahrten und an den Festen auch die Anwesenheit der Radnaer oder Karaschowaer Franziskaner in Tschiklowa erwähnt.
Seit 1748 gehörte Tschiklowa als Filiale zur Pfarrei Orawitza, später aber, seit 1766, erscheint am Wallfahrtsort eine „capellania localis“ (eine Ortskaplanei), was die Präsenz eines eigenen Priesters, mit dem Rang eines Kaplans, vor Ort bedeutet. Die Banater Bergdirektion beschloss 1772 den jährlichen Lohn des Einsiedlers nicht mehr zu bezahlen. Von nun an lebte dieser nur von den Spenden der Wallfahrer.
Im Jahre 1777 fand die Erweiterung des Kirchleins, dessen Raum von nun an als Altarraum dient, statt; das Kirchenschiff der heutigen Kirche wurde vor der Kapelle, bzw. verbunden mit dieser, hinzugebaut. Das Gotteshaus wurde auch mit einem Turm versehen, der auf der Hauptfassade steht. Aus dieser Zeit stammt eine weitere Legende. Als der Bau der neuen Kirche besprochen wurde, war man der Ansicht, dass diese innerhalb des Dorfes, unten, auf einem freien Platz, in der Nähe eines „rumänischen“ Kreuzeserbaut werden sollte. Der Ort befand sich gegenüber dem alten Pfarrhauses. Alle Verantwortlichen beschlossen einstimmig, die neue Kirche dort zu bauen. In diesem Sinne wurde auch das Gnadenbild ins Dorf, von der Felskapelle, heruntergebracht. Nachtsüber kam aber die Ikone, auf unerklärte, wunderbare Weise, wieder in die alte Kapelle am Felsen, wo sie auch heute verehrt wird, zurück. Aus diesem Grunde beschloss man die neue Kirche doch am alten Ort, auf der felsigen Anhöhe zu bauen.
Im Jahre 1798 breitete der Heilige Vater, Papst Pius VI. die Möglichkeit der Erlangung des vollkommenen Ablasses in Maria-Tschiklowa auf das ganze Jahr aus. Das päpstliche Dekret wurde bis spät ins 20. Jahrhundert in der Sakristei der Wallfahrtskirche aufbewahrt. Erst 1805 wurde Maria-Tschiklowa von einer Kaplanei zur selbstständigen Pfarrei erhoben wurde. Ihr erster Ortspfarrer war Pfr. Friedrich Moritz. Ein Pfarrhaus wird ebenfalls in diesem Jahr in den Dokumenten erwähnt.