Das Zitat im Titel – drei sehr aussagekräftige Worte der Ermahnung in lateinischer Sprache – ist auch der Titel des Huldigungsbandes, der anlässlich des 80. Geburtstages Seiner Exzellenz Martin Roos, des emeritierten Bischofs von Temeswar, veröffentlicht wurde. Die Herausgeber dieses Bandes sind Prof. Dr. Dávid Diósi, Universitätsprofessor, Dekan der Fakultät für Römisch-Katholische Theologie der Babeș-Bolyai Universität Klausenburg, Vizerektor des Römisch-Katholischen Theologischen Instituts von Karlsburg und Prof. Dr. László Bakó, Pfarrer von Iratoșu und Uni-Lehrkraft am selben Institut von Karlsburg, die das Buch im Jel-Verlag in Budapest veröffentlichten. Der Band, der Grußworte von fünf Bischöfen und drei Domherren, einundfünfzig wissenschaftliche Studien, zwei bibliographische Laudationes und ein fast vollständiges bibliographisches Verzeichnis der Werke des emeritierten Bischofs enthält, wurde von den beiden Herausgebern am Montag, dem 17. Oktober, anlässlich des in Maria Radna gefeierten Geburtstags von Bischof Roos vorgestellt. Zunächst zelebrierte Seine Exzellenz Martin Roos um 11.00 Uhr eine Dankmesse in der Basilika, wo er von Seiner Exzellenz László Böcskei, Diözesanbischof von Groß-Wardein, Seiner Exzellenz Endre Gyulay, emeritierter Bischof von Szeged-Csanád, und von Seiner Exzellenz Josef Csaba Pál, Diözesanbischof von Temeswar, begrüßt und beglückwünscht wurde. Dr. István András, Rektor des Römisch-Katholischen Theologischen Instituts in Karlsburg, eine große Gruppe von Priestern aus den Diözesen Szeged-Csanád, Groß-Wardein und Temeswar sowie Angehörige, Seminaristen, Freunde, Ordensleute, Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariats und Gläubige schloßen sich den Gratulanten an.
Zu Beginn der Heiligen Messe begrüßte Seine Exzellenz Josef Csaba Pál den emeritierten Bischof und die Anwesenden in drei Sprachen und bedankte sich für alles, was sein Vorgänger für unsere Diözese getan hat, auch für die Jahre, in denen der jetzige Bischof Pfarrer von Reschitza war, unterstützt vom damaligen Diözesanbischof und zuvor von Kanzleidirektor Martin Roos.
In seiner Predigt in deutscher Sprache gratulierte der Generalvikar, Msgr. Johann Dirschl, Seiner Exzellenz Martin Roos mit dem Gedicht „Gedichte zum 80 Geburtstag“ von Egon Eisenmann. Seine Exzellenz László Böcskei, Bischof von Groß-Wardein, wandte sich in ungarischer und rumänischer Sprache an die Anwesenden. Wie er selber sagte, brachte er seine Gedanken nicht zu Papier, da er keinen Text vorbereitete, sondern mit den Priestern und Gläubigen einige seiner persönlichen Erinnerungen und Erfahrungen aus dem Leben und dem gemeinsam gelebten Glauben teilen wollte.
„Heute feiern wir einen Bischof, der treu im Dienste des Herrn stand und eine wichtige Rolle im Dienst der Diözese Temeswar gespielt hat. Wir wissen, was er bisher gelebt hat: ein reiches, schönes, rundes Leben. Seine Exzellenz József Tamás, emeritierter Weihbischof von Karlsburg, sagte bei meiner Primiz, also bei meiner ersten heiligen Messe, nach der Priesterweihe: «Möge dein priesterliches Leben rund sein.» Ich glaube, dass auch das Leben von Bischof Martin Roos rund war. Ein reiches, lohnendes Leben, das uns lehrt, uns führt. Ich wünsche Herrn Bischof, dass er das, was die Zukunft für ihn bereithält, mit demselben Glauben und derselben Freude annimmt, mit der er in den vergangenen Jahrzehnten das annehmen konnte, was Gott ihm anvertraut hat und was er treu zu erfüllen bemüht war. Gott segne ihn, gebe ihm Kraft, Freude am Dienst und gute Menschen um ihn herum“, sagte der Bischof von Groß-Wardein in seiner Predigt.
Vor dem Schlusssegen dankte der Hauptzelebrant, Bischof Roos, allen Anwesenden für ihre guten Gedanken mit den Worten des Psalmisten: «Die Zahl der Tage unserer Jahre ist siebzig, und für die Mächtigen sind es achtzig». Gleichzeitig erinnerte sich der emeritierte Bischof in seiner Ansprache – an die Seminaristen gerichtet – mit Freude und Dankbarkeit an seine Zeit im theologischen Seminar, wo, wie er sagte, die Ausbildung und das erworbene Wissen entscheidend für sein Leben waren. Daher war es eine freudige Angelegenheit, dass zwei der Leiter des Theologischen Instituts von Karlsburg bei der Heiligen Messe anwesend waren: der Rektor Dr. István András und der Vizerektor Dr. Dávid Diósi, und zwei Theologiestudenten der Diözese Temeswar.
Die Vorstellung, der in der Einleitung erwähnten Festschrift, fand während der Feier, im Anschluss an die heilige Messe statt. Zunächst sprachen, im Konferenzsaal des Klosters Maria-Radna, Seine Exzellenz Josef Csaba Pál, Diözesanbischof von Temeswar, und Seine Exzellenz László Böcskei, Diözesanbischof von Groß-Wardein, lobende Worte für die wissenschaftliche, pastorale und verwalterische Arbeit des emeritierten Bischofs.
– „Wir haben ein Geschenk für Sie. Ein Geschenk, das Eurer Exzellenz hoffentlich sehr am Herzen liegt: ein wissenschaftliches Huldigungsband. Dieses Buch ist eine Hommage einer Gemeinschaft, die tief in die Welt der Wissenschaft verankert ist, an eine Person, die als Lehrer, Kollege und Vorbild in der Forschung angesehen wird. Ohne einen jungen Geist kann keine sinnvolle Forschung betrieben werden. Der jugendliche Geist von Bischof Roos, sein beeindruckendes Engagement und Wissen, seine inspirierende wissenschaftliche Strenge und sein Fleiß, seine Arbeit, die trotz des Alters eine Bereicherung darstellt, sind beispielhaft. Scribe, doce, praedicaSchreibe, lehre, predige! Dies waren die Worte der Ermahnung, die Bischof Maurus zusammen mit Abt Athanasius an Gerhard, den späteren Bischof und Märtyrer, richtete, der in Fünfkirchen zu Besuch war – lesen wir in der Legenda major des Heiligen Gerhard. So lange Sie sich Ihrer Arbeit widmen können, lieber Herr Bischof, Scribe, doce, praedicaSchreiben Sie, lehren Sie, predigen Sie! – schloss der Vizerektor, Dr. Dávid Diósi, einer der Herausgeber des Bandes, seine Rede ab. Anschließend sprach László Bakó, Pfarrer von Iratoșu, über die bischöflichen Insignien des Oberhirten Martin Roos, deren Fotos auf dem Umschlag des Buches kunstvoll ausgearbeitet zu sehen sind.
Am Ende der Feierlichkeiten sagte Seine Exzellenz Martin Roos – der nichts von dieser Überraschung wusste -, dass er stolz auf diejenigen sei, die mit ihm zusammengearbeitet haben: «Ich hielt mich nicht für einen Bischof, sondern für einen einfachen Mann und einen Freund. Vielleicht ein älterer Freund, aber einer, der immer geholfen hat, wo er konnte. Wenn ich um Rat gefragt wurde, habe ich meine Meinung gesagt, manchmal vielleicht etwas nachdrücklicher, aber immer in guter Absicht. Ich möchte so lange bei Euch bleiben, wie Gott es mir erlaubt. Deshalb werde ich diesen Band mit dankbarem Herzen lesen und Euch sagen, was ich davon halte! – schloss mit viel Freude Seine Exzellenz Martin Roos.

* * *
Um ein Porträt Seiner Exzellenz Martin Roos zu zeichnen, müssen wir uns auch an seine menschlichen Eigenschaften und seine Zuneigung zu seiner Heimat Banat erinnern. Seit mehreren Jahrzehnten arbeitet der emeritierte Bischof an einer Reihe von gut dokumentierten und mit zahlreichen Fußnoten versehenen Bänden über die Geschichte der Diözese Tschanad. Er hat bisher veröffentlichte und unveröffentlichte Quellen innerhalb und außerhalb der Grenzen der Diözese benutzt, jedes gefundene Dokument bearbeitet, die Botschaften der alten Grabsteine auf den Friedhöfen unserer Diözese entziffert und niedergeschrieben und alle Quellen genutzt, um seine Entdeckungen an die künftigen Generationen weiterzugeben. Lobenswert sind auch seine Bemühungen, seine eigenen Sprachkenntnisse zu vervollkommnen, damit er die Gläubigen in der Messe und im Alltag in ihren Muttersprachen ansprechen konnte. Und die enge Freundschaft zu den Diözesen Szeged-Csanád und Groß-Betschkerek ist ein lebendiges Zeugnis der Verbundenheit, die auf dem Gefühl der Zugehörigkeit zum selben Glauben, zur selben Geschichte und zum selben gemeinsamen Landstrich beruht. Der emeritierte Bischof Dr. h.c. Martin Roos zeichnet sich durch eine konsequente und unermüdliche Arbeit aus, die bei den Gläubigen und seinen engen Mitarbeitern Respekt und Anerkennung erweckt, die auch weiterhin unseren Herrn und Gott um Segen für sein weiteres Leben und Wirken beten.

Pressestelle der Diözese Temeswar