Vielen Gläubigen der Diözese Temeswar, die am 1. Juni 2019 in Șumuleu Ciuc/ Schomlemberg an der Heiligen Messe teilgenommen haben, die Papst Franziskus anlässlich seines apostolischen Besuchs in Rumänien zelebriert hat, kommt der Name der Künstlerin Cristina Sabău-Trifu bekannt vor, denn sie war es, die das liturgische Gewand, das Papst Franziskus bei dieser Gelegenheit trug, entworfen und hergestellt hat. Wer sie näher kennenlernen möchte, konnte die Künstlerin gestern, am 27. Juli, bei der Eröffnung der Ausstellung „Suchen und Finden“ im Hohen Dom zum Hl. Georg, der römisch-katholischen Kathedrale in Temeswar treffen oder ihre Werke bewundern. Unter den Exponaten befinden sich 11 liturgische Gewänder aus der Sammlung der römisch-katholischen Kathedrale von Sathmar bzw. Fotografien der bedeutendsten Werke der Künstlerin – liturgische Möbel für Kirchen, Altäre, Kanzel, Tabernakel, Hauptaltarbild, Ikonostase, Malerei auf Glas und Öl auf Leinwand -, die sich in verschiedenen römisch- und griechisch-katholischen Kirchen in Siebenbürgen befinden: Huta Certeze/ Ludwigsthal-Hütte, Klausenburg, Frauenmarkt, Sathmar. Wie Frau Sabău-Trifu bei der Eröffnung erwähnte, wäre die Temeswarer Domkirche zu klein, um all die Kreationen zu präsentieren, die sie in den fast 40 Jahren ihrer Tätigkeit geschaffen hat. „Die Inneneinrichtung und die Möbel wurden gemeinsam mit meinem Mann, dem Architekten Lucian Sabău-Trifu, entworfen“, so die Künstlerin.
Eröffnet wurde die Ausstellung von Seiner Exzellenz Josef Csaba Pál, Diözesanbischof, der in seiner Einführungsrede betonte: „Wir sind sehr glücklich, dass nicht nur diese liturgischen Gewänder, sondern auch viele, viele andere Meisterwerke oder Kopien davon hier in unserer Kathedrale ausgestellt sind. Wir sind froh, dass Sie wenigstens für eine Weile mit dieser besonderen Schönheit präsent hier sind. Als der Heilige Vater, Papst Franziskus, kürzlich zu den Künstlern sprach, die sich zu einer Audienz in der Sixtinischen Kapelle versammelt hatten, beschrieb der Heilige Vater eine natürliche und besondere Freundschaft der Kirche mit den Künstlern. Weil der Künstler – wie der Heilige Vater sagte – die unerschöpfliche Tiefe des Lebens in dieser Welt ernst nimmt, nimmt er Aspekte wahr und drückt sie aus, die dem Blick der Wissenschaftler in verschiedenen Bereichen und Spezialisierungen entgehen, die auf unmittelbare Anforderungen reagieren, aber das Leben nicht als eine vielschichtige Realität sehen. In diesen Gemälden, die in der Harmonie ihrer Entstehung unsere Seele erheben, ist viel Schönheit zu sehen. Der Papst sagte, dass der Künstler sich vor allem im Raum der Erfindung, der Neuheit, der Schöpfung bewegt, indem er etwas zum Leben erweckt, das es in dieser Form noch nie gegeben hat.“
Frau Cristina Sabău-Trifu ergriff das Wort und erläuterte, was sie ausstellen wollte, welche Botschaft sie mit der Präsentation dieses Ausstellungsmaterials vermitteln wollte, welche Bedeutung es hat. „Die erste Kategorie der Exponate, nämlich die Tafeln mit Fotografien, stellt eine Auswahl von Werken aus den letzten dreißig Jahren dar, die in Kirchen in Siebenbürgen entstanden sind. Die zweite Kategorie der Exponate sind liturgische Ornate, die sich in der Sammlung der Römisch-Katholischen Kathedrale von Sathmar befinden und vom örtlichen Bischof getragen werden, allesamt Unikate. Die liturgische Kunst ist wenig bekannt, sie ist ein Zweig der Kunst, der der Liturgie dient. Wenn das künstlerische Schaffen den Geist des Evangeliums und die liturgische Wahrheit respektiert, wenn es qualitativ dem ästhetischen Niveau entspricht, das den Anforderungen der heutigen Zeit angepasst ist, wird es ein Gefühl der Freiheit ausstrahlen, es wird keine Beschränkungen ausdrücken.“
Die Ausstellung kann vom 27. Juli bis zum 10. August dieses Jahres täglich außerhalb der hl. Messen und liturgischen Feiern im Dom besichtigt werden. Die organisatorischen Aspekte der Ausstellung wurden mit der freundlichen Unterstützung des Banater Nationalmuseums und der Kreisbibliothek Temesch durchgeführt.
Pressestelle der Diözese Temeswar