Interview mit den Franziskanerinnen, Koordinatorinnen des Hauses der Göttlichen Barmherzigkeit
Im Jahr der Heiligen Schrift, begangen heuer in unserer Diözese, aber auch Anläßlich des Sonntags der Göttlichen Barmherzigkeit, unter dessen Schutz das Hospiz steht, das von der Kongregation der Töchter des hl. Franziskus von Assisi (Filiae S. Francisci Assisinati – CSFS) in Temeswar betreut wird, beantworteten die Schwestern freundlicherweise, einige Fragen zu ihrem Leben und Charisma, zu den Herausforderungen, denen sie jeden Tag gegenüberstehen, und zu ihrem Bestreben, wie Missionare zu leben und Gottes Wort in die heutige Welt zu übertragen.
Wie leben sie im täglichen Leben Ihre Charisma und Mission?
Wir versuchen, die Gabe und Gnade unseres Charismas im Dienst der Kranken und Verlassenen zu leben. Die Vereinigung mit Gott hilft uns, unsere Mission bei den Kranken in Krankenhäusern, Pflegeheimen und zu Hause auszuführen. Wir wollen voller Zuversicht in die Zukunft blicken und mutig voranschreiten, um auf die neuen Herausforderungen unserer Zeit zu reagieren. Unsere Anwesenheit und konkrete Hilfe für Krebspatienten im Hospiz – „Haus der Göttlichen Barmherzigkeit“ in Temeswar möchten wir mit der besonderen Einfachheit und Freude des Franziskaners ein Spiegel unseres Engagements sein. Mit offenem Herzen zu den Kranken zu gehen, an Gott zu denken, den wir preisen und ehren in unseren Brüdern und Schwestern, deren ganze Persönlichkeit oft gezeichnet von der schweren und schmerzhaften Krankheit ist, die dem Leben in dieser Welt oft ein Ende setzt, bedeutet für uns nicht nur Dienst, sondern auch Gnade und Privileg.
Welche ist die größte Herausforderung für Ihre Spiritualität in der heutigen Gesellschaft?
Wir sind uns bewusst, dass der Aufbau der Bruderschaft nach dem Vorbild unseres Heiligen Vaters Papst Franziskus ein fortlaufender Prozess ist, an dem wir ständig beteiligt sein und zum Aufbau dieser Bruderschaft unter den Menschen beitragen müssen. Auch Papst Franziskus weist uns in seiner Enzyklika Fratelli Tutti den Weg und regt uns an, konkret zu denken und zu handeln, auch wenn es nur kleine Taten sind, um eine neue Welt im Licht des Evangeliums zu schaffen.Nicht zuletzt ist es uns wichtig, im Umgang mit Menschen die richtige Lebenseinstellung vom Anfang bis zum natürlichen Ende zu verdeutlichen und die Themen Abtreibung und Euthanasie nach der Lehre Christi und der Kirche offen anzusprechen. Auch sozial benachteiligten Familien versuchen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten konkrete Hilfe anzubieten.
Wie schaffen Sie es, wahre Missionare dieser Zeit zu sein, die Worte Jesu täglich in die Tat umzusetzen?
Der Erfolg unserer Bemühungen ist nicht das Wichtigste, auch wenn er wünschenswert ist. Das Wichtigste ist, Gott von ganzem Herzen, mit all unserem Denken und mit all unserer Kraft und Weisheit wie uns selbst zu lieben. Es ist natürlich nicht einfach, aber die tägliche Verbindung mit Christus hilft uns dabei. Es ist notwendig, weil nichts schwächer ist als unsere Stärke ohne Ihn.Papst Franziskus spricht oft von der Peripherie der Welt. Aus der Sicht der Welt kann unser Dienst an diesen todkranken Patienten als eine Peripherie dieser Menschen angesehen werden, von Menschen, die für die Gesellschaft nicht mehr „nützlich“ sind. Und dieser Raum, diese „Peripherie“, sollte die Menschlichkeit, Freundlichkeit und Fürsorge widerspiegeln, die wir in der Bibelschule lernen: “Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.” (Mt 25,40)
Pressestelle der Diözese Temeswar