Wallfahrtskirche und ehem. Franziskanerkloster

Basilica Minor

Bistum Temeswar (Timișoara)    Landkreis Arad, Rumänien

Patrozinium: Mariä Verkündigung (25. März)

Titularfest: Maria vom Berge Karmel (16. Juli)

Es gibt in der Diözese Temeswar eine Kirche zu Ehren der seligen Jungfrau Maria, die im Volksmund Maria-Radna genannt wird, von hervorragender künstlerischer und geschichtlicher Bedeutung, zu der viele Christgläubige nicht nur aus diesem Bistum, sondern auch aus den benachbarten Diözesen wallfahrten, was wiederum nicht wenig zur Festigung des christlichen Glaubens und Lebens beiträgt. (Papst Johannes Paul II.)

1325 Lippán megalakul a Toulouse-i Szent Lajosról nevezett konvent.
1520 A radnai szőlőkben kápolna épül.
1626 Bosnyák ferences szerzetesek érkeznek Radnára.
1642 A törökök engedélyezik a radnai kápolna felújítását.
1668 A kápolnának adományozzák a Szűzanyát ábrázoló csodatevő kegyképet.
1695 A kápolna tűz martalékává válik; a papírból készült szentkép sértetlenül kerül ki a lángokból.
1709 Az első búcsújárások Radnára.
1723 Új templom épül.
1750 A máriaradnai kegyhely hivatalos elismerése.
1756 A mai templom alapkövének elhelyezése.
1767 A csodatevő kegyképet átviszik az új (mai) templomba.
1771 A csodatevő kegykép számára csodálatos ezüst keretet készül, amely ma is látható.
1820 Rudnay Sándor prímás, érsek felszenteli a kegytemplomot.
1895 A kegykép megmenekülésének 200. évfordulója alkalmából új főoltár készül carrarai márványból.
1911 A templom mindkét tornyát 30 méterrel magasítják. Végső magasság: 67 méter.
1935 A búcsújárók addigi legmagasabb száma a két világháború közötti időszakból: 73.000 ember.
1949 / 1951 A romániai kommunista hatalom feloszlatja a szerzetesrendeket. Radna koncentrációs hely lesz, a rendházat az állam elkobozza.
1990 A törvények újra lehetővé teszik a ferencesek hivatalos letelepedését Radnán, a rendházra vonatkozóan visszaigénylési kérvényt nyújtanak be az államhoz.
1992 Szent II. János Pál pápa Basilica Minor rangra emeli a radnai kegytemplomot.
2003 A ferences szerzetsek elhagyják Máriaradnát. A plébánia és a kegyhely gondozását az egyházmegye veszi át.

Maria-Radna, in einer malerischen Gegend am rechten Ufer der Marosch gelegen, gehört zur Stadt Lippa (Lipova) im Kreis Arad in Rumänien und zur Diözese Temeswar (Timișoara).  Zur heutigen Stadt Lippa gehört auch das Dorf Schoimosch (Șoimoș), das von einer imposanten Burgruine beherrscht wird. Hier gab es 1278 eine Marienkirche, die von Augustinerchorherren betreut wurde. Als Wallfahrtsort ist Maria-Radna über die heutigen Landesgrenzen hinaus bekannt, weil es bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zur Österreich-Ungarischen Monarchie gehörte und über enge Verbindungen zu den verschiedensten Landstrichen Südosteuropas verfügte. Es gehörte einerseits zu der alten ungarischen Diözese Csanád (Tschanad) von 1030, die durch den Friedensschluss von Trianon auf die drei Länder Ungarn, Serbien und Rumänien aufgeteilt wurde; andererseits gehörte das Kloster der Franziskaner von Radna seit seinem Bestehen zur Bosnisch-Argentinischen Provinz der Observanten, die vom Adriatischen bis zum Schwarzen Meer reichte und ihre Missionare bis weit in den Osten „vorschickte“. So kommt es, dass Maria-Radna auch heute noch in ganz Südosteuropa für Katholiken wie für Orthodoxe ohne Unterschied von Sprache und Volkstum ein Begriff ist.

Der Ort Radna wird 1440 erstmals urkundlich genannt. 1477 gab es hier sogar vier verschiedene Ortschaften mit diesem Namen; darunter auch ein Raáz-Radna, das auf eine slawische Bevölkerung hindeutet. Slawisch ist auch der Name selbst, der von „Metall“ (Ruda) hergeleitet wird. Eingehende Prüfungen führten zu der Erkenntnis, dass die Anfänge des Franziskanerklosters von Radna nicht – wie oft angenommen – in dem 1325 gegründeten Konvent zum hl. Ludwig in Lippa zu suchen sind; dieser hörte 1551 auf zu bestehen, als die Stadt in die Hände der Osmanen kam. 1552 fiel auch Temeswar, die Hauptstadt des Landstriches an die Türken. Der größte Teil Ungarns befand sich ebenfalls unter osmanischer Herrschaft. Die Bosnischen Väter, die ab 1626 zu Radna wirkten, kamen als Begleiter ihrer Landsleute, die sich überall im Osmanischen Reich als Kaufleute niederließen, nach Radna. In deren Schatten waren die sonst anspruchslosen Mönche zu Nutznießern von Privilegien und Freiheiten geworden, die der Sultan allen Handelsleuten in seinem Reich gewährte. So konnten die Franziskaner mit stillschweigender Duldung der Türken Seelsorge betreiben, ja, sie erhielten sogar, gegen einen entsprechend hohen Bakschisch, kaiserliche Fermane, um verfallene Kirchen wieder aufzurichten und Gotteshäuser zu unterhalten. Diese Duldung war aber keine selbstverständliche, oft wurden die Patres ins Gefängnis geworfen und schikaniert. Die Gunst der türkischen Beamten vor Ort musste immer wieder neu durch Geld und Geschenke erkauft werden. Sehr aufschlussreich sind die Berichte des Guardians aus den Jahren 1650/52 an die Kongregation zur Glaubensverbreitung in Rom, wo alle diese Geschehnisse eindrucksvoll geschildert werden. Vermutlich hatten Lippa und Radna während der ganzen Türkenzeit einen Seelsorger, auf jeden Fall aber seit 1626.

Maria-Radna, in einer malerischen Gegend am rechten Ufer der Marosch gelegen, gehört zur Stadt Lippa (Lipova) im Kreis Arad in Rumänien und zur Diözese Temeswar (Timișoara).  Zur heutigen Stadt Lippa gehört auch das Dorf Schoimosch (Șoimoș), das von einer imposanten Burgruine beherrscht wird. Hier gab es 1278 eine Marienkirche, die von Augustinerchorherren betreut wurde. Als Wallfahrtsort ist Maria-Radna über die heutigen Landesgrenzen hinaus bekannt, weil es bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zur Österreich-Ungarischen Monarchie gehörte und über enge Verbindungen zu den verschiedensten Landstrichen Südosteuropas verfügte. Es gehörte einerseits zu der alten ungarischen Diözese Csanád (Tschanad) von 1030, die durch den Friedensschluss von Trianon auf die drei Länder Ungarn, Serbien und Rumänien aufgeteilt wurde; andererseits gehörte das Kloster der Franziskaner von Radna seit seinem Bestehen zur Bosnisch-Argentinischen Provinz der Observanten, die vom Adriatischen bis zum Schwarzen Meer reichte und ihre Missionare bis weit in den Osten „vorschickte“. So kommt es, dass Maria-Radna auch heute noch in ganz Südosteuropa für Katholiken wie für Orthodoxe ohne Unterschied von Sprache und Volkstum ein Begriff ist.

Der Ort Radna wird 1440 erstmals urkundlich genannt. 1477 gab es hier sogar vier verschiedene Ortschaften mit diesem Namen; darunter auch ein Raáz-Radna, das auf eine slawische Bevölkerung hindeutet. Slawisch ist auch der Name selbst, der von „Metall“ (Ruda) hergeleitet wird. Eingehende Prüfungen führten zu der Erkenntnis, dass die Anfänge des Franziskanerklosters von Radna nicht – wie oft angenommen – in dem 1325 gegründeten Konvent zum hl. Ludwig in Lippa zu suchen sind; dieser hörte 1551 auf zu bestehen, als die Stadt in die Hände der Osmanen kam. 1552 fiel auch Temeswar, die Hauptstadt des Landstriches an die Türken. Der größte Teil Ungarns befand sich ebenfalls unter osmanischer Herrschaft. Die Bosnischen Väter, die ab 1626 zu Radna wirkten, kamen als Begleiter ihrer Landsleute, die sich überall im Osmanischen Reich als Kaufleute niederließen, nach Radna. In deren Schatten waren die sonst anspruchslosen Mönche zu Nutznießern von Privilegien und Freiheiten geworden, die der Sultan allen Handelsleuten in seinem Reich gewährte. So konnten die Franziskaner mit stillschweigender Duldung der Türken Seelsorge betreiben, ja, sie erhielten sogar, gegen einen entsprechend hohen Bakschisch, kaiserliche Fermane, um verfallene Kirchen wieder aufzurichten und Gotteshäuser zu unterhalten. Diese Duldung war aber keine selbstverständliche, oft wurden die Patres ins Gefängnis geworfen und schikaniert. Die Gunst der türkischen Beamten vor Ort musste immer wieder neu durch Geld und Geschenke erkauft werden. Sehr aufschlussreich sind die Berichte des Guardians aus den Jahren 1650/52 an die Kongregation zur Glaubensverbreitung in Rom, wo alle diese Geschehnisse eindrucksvoll geschildert werden. Vermutlich hatten Lippa und Radna während der ganzen Türkenzeit einen Seelsorger, auf jeden Fall aber seit 1626.

Aus schriftlichen Berichten aus den Jahren vor 1750 geht hervor, dass sich das heutige Gnadenbild, eine Gottesmutter vom Berge Karmel, schon 1668 in Radna befand. Es soll von einem hier lebenden Bosniaken einem welschen Bilderkrammer abgekauft worden sein. Er schenkte es später der Radnaer Kirche. Das Bild entstand angeblich in einer Druckerei in Norditalien. Zusammen mit dem Radnaer Bild verließen Hunderte, wenn nicht gar Tausende von Exemplaren dieses Bildes die Druckerpresse. Das Bild selbst misst 477 x 705 mm und ist auf mittelmäßigem Papier gedruckt; es weist oben sowie links und rechts eine Reihe von Szenen mit entsprechenden italienischen Texten auf: Alles Begebenheiten, in denen Menschen in Not die Hilfe der Gottesmutter wunderbar erfahren haben. Unterhalb der Madonna mit Kind steht: La Beatissima Vergine del Carmine. Darunter sind die armen Seelen in den Flammen des Fegfeuers zu sehen. Das Bild ist heute auf einer Holztafel befestigt und an seinen Rändern mit Goldbrokatstreifen abgedeckt. Seit 1767 steht es auf dem Hochaltar der 1756 begonnenen heutigen Kirche. 1769/71 schuf der Wiener Goldschmidt Joseph Moser den prächtigen Silberrahmen, in dem das Bild auch heute noch verehrt wird. Ebenso schuf Moser 1767 die große Ewig-Licht-Ampel und 1768 zwei kleinere Ampeln, alle aus Silber. Die Werke Mosers sind reife Arbeiten sowohl des Meisters wie auch der Stilepoche. Der Rahmen darf als das größte und bedeutendste Werk seiner Art im gesamten Pannonischen Raum gelten.

Da der alte barocke Hochaltar 1895 schon deutliche Spuren des Zerfalls zeigte, entschloss man sich, dem Bildhauer István Toth aus Budapest den Auftrag zur Schaffung eines neuen Hochaltars aus Carrara-Marmor zu erteilen. Die Weihe verband man mit der damals fälligen Zweihundertjahrfeier des Gnadenbildes bzw. der Erinnerung an den Brand von 1695. Was die Zeit an Pomp und Feierlichkeit zu bieten hatte, wurde aufgeboten. Nachdem der neue Altar am 5. Oktober durch Bischof Dessewffy geweiht worden war, wurde das Gnadenbild am 6. Oktober nach einer durchwachten Nacht des Gebetes aus der Lourdes-Grotte, wo man es vorübergehend aufgestellt hatte, in einer feierlichen Prozession wieder in die Kirche geleitet und in seinen alten Rahmen zurückgestellt. Seither bietet der Hochaltar der Wallfahrtskirche das gewohnte Bild.

Wie türkische Urkunden es nahelegen, hatte Radna 1642 auch eine verfallene, renovierungsbedürftige Kirche, die man um diese Zeit wieder instandesetzte. Im Jahre 1681 wurde sie abermals renoviert. In der 164 Jahre andauernden türkischen Herrschaft im Banat kam es öfters zu Kämpfen, wodurch verschiedene Ortschaften die Besitzer / Besatzer wechselten. Während solcher Kämpfe kam es wiederholt auch zu Zerstörungen von Kirchen. So wurde auch die Kirche von Radna 1695 ein Raub der Flammen, die ein türkischer Soldat gelegt hatte. Einem anderen Türken, der mit seinem Pferd in die Kirche eindringen wollte, soll, der Legende zufolge, der Huf seines Pferdes im Stein versunken sein, worauf Malerei und Stein an der rechten Seitenwand der Kirche aufmerksam machen. Nach einer anderen Überlieferung soll damals auch das Gnadenbild das Feuer unversehrt überstanden haben. Mit dem Frieden von Karlowitz (1699) wurde die Marosch zum Grenzfluss: Lippa blieb türkisch, Radna wurde dem Königreich Ungarn wieder zugeteilt. Das Banat wurde erst im Oktober 1716 frei, nachdem Prinz Eugen von Savoyen Temeswar eingenommen hatte. Ob die 1695 zerstörte Kirche sogleich oder aber etwas später wiederaufgebaut wurde, wissen wir nicht. 1723 hat man allerdings eine neue und größere Kirche errichtet. Doch diese erwies sich bald als zu klein, so dass 1756 mit dem Bau der heutigen Kirche begonnen wurde. Sie stellt einen stattlichen Hallenraum dar, der eine Länge von 56,2 m hat; das Schiff hat eine Breite von 19,8 m, die sich im Altarraum auf 9,3 verengt. Die Höhe der Kirche beträgt im Schiff 20,6 m und im Sanktuarium 18,8 m. Die Türme, die als letzte fertiggestellt und 1911 erhöht wurden, haben eine Höhe von 67 m. Die Decke wird von einem fünfjochigen Gewölbe gebildet, das über dem Hochaltar mit dem Fresko Mariä Himmelfahrt von Ferdinand Schießl aus dem Jahre 1762 geschmückt ist.

 

Im Jahre 1767 war der neue Kirchbau zu Radna schon so weit gediehen, dass man am Pfingsttag, es war der 9. Juni, das Gnadenbild auf den neuen Hochaltar übertragen konnte. Bemerkenswert ist, dass man vom frühen Morgen an Predigten in verschiedenen Sprachen hielt: Deutsch, Ungarisch, Illyrisch, Kroatisch, Rumänisch, Bulgarisch und Armenisch. Das Hochamt mit Te Deum wurde von Bischof Franz Anton Graf Engl zu Wagrain mit großer Assistenz zelebriert, wobei die Dommusik aus Temeswar unter Mitwirkung zahlreicher Solisten den musikalischen Rahmen gestaltete. Neben den illustren Gästen aus Adel und Beamtenschaft waren 25 Ordensbrüder, 50 Patres, 16 Diözesangeistliche, zwei Domherren und mehr als 12.000 Pilger aus den verschiedenen Nationen um Bischof Engl geschart. Fast 5000 Gläubige gingen zu den Sakramenten.

Das Gotteshaus, das zwischen 1756 und 1781 entstanden war, hatte barocke Altäre. Die heutige Ausstatung der Kirche entstand erst im Laufe der Zeit und bietet eine Gesamtschau von Stilelementen des 18., 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Aus dem 18. Jahrhundert stammt die Hochaltarretabel an der Rückwand der Kirche mit den Statuen von Gott-Vater und Gott-Sohn, der Silberrahmen, die Votivgaben an den Wänden, die Barockpulte auf denen heute die Statuen des hl. Joachim und der hl. Mutter Anna, gefertigt von Ferdinand Stuflesser aus Südtirol, stehen. Das Altarblatt Mariä Verkündigung wurde 1892 von Ignaz Roskovits aus Budapest gemalt. 1782 entstand in Großwardein der Altar der Vermählung Mariens mit Joseph. Zwischen den Jahren 1805 und 1808 wurden weitere Seitenaltäre aufgestellt: St. Anna, St. Franziskus und St. Antonius von Padua, die aber zwischen 1821 und 1823 erneuert wurden: alle mit gemauerter Mensa und dem Zeitgeist des Nachklassizismus verpflichtet. Zugleich wurde auch ihre Anzahl erhöht: von vorne beginnend sind dies auf der rechten Seite: St. Anna, Vermählung Mariens mit Joseph, St. Johannes von Nepomuk; auf der linken Seite aber St. Franziskus, St. Antonius von Padua und St. Johannes der Täufer. Der Triumphbogen wird von den beiden Altären Herz-Jesu und Herz-Mariä flankiert, deren Altarblätter erst 1914 und 1915 entstanden.

Ein weiteres wichtiges Datum ist der 9. April 1820. Auf seinem Weg von Siebenbürgen in seine neue Erzdiözese Gran (Esztergom) empfing Fürstprimas Alexander von Rudna vor dem Gnadenbild zu Radna aus der Hand des Bischofs Ladislaus Kőszeghy das erzbischöfliche Pallium. Aus Dankbarkeit gegenüber der Gnadenmutter, deren besonderer Verehrer er war, konsekrierte er ihre Kirche. Von Gran aus sandte er zwei goldene Kronen, mit denen Bischof Kőszeghy das Gnadenbild am 7. Juni desselben Jahres krönte. Erzbischof Rudnay war dem Gnadenort zeitlebens sehr verbunden. Er vermachte nach seinem Tode sein Herz der Gnadenkirche, wo es auch heute noch in einem Kristallgefäß aufbewahrt wird.

Die Kanzel aus 1783 ist das Werk eines unbekanten Bildhauers. An ihr fällt insbesondere das Relief auf, das ihren Korb schmückt und den hl. Martin hoch zu Ross, den Mantel mit dem Bettler teilend, darstellt. Die heutige Orgel entstand 1905 in der Werkstatt von Leopold Wegenstein zu Temeswar. Die 26 Register mit 1580 Pfeifen verteilen sich auf zwei Manuale und Pedal. Sie hat Kegelladen und pneumatische Traktur. Ihr Prospekt ist von einer Zeichnung des berühmten Pariser Orgelbauers Aristide Cavaillé-Coll inspiriert. 1917 wurden auch in Radna die Prospektpfeifen der Orgel und die Glocken zu Kriegszwecken abgeliefert. Der Orgelprospekt wurde in den 1920-er Jahren durch Zinkpfeifen ersetzt. Das bescheidene Geläut von vier Glocken lieferte 1921 die Firma Hönig aus Arad.

Großer Beliebtheit und Verehrung erfreut sich auch das Kreuz mit überlebensgroßem Korpus, das 1940 aus der abgetragenen Kreuz-Kapelle aus der Ortschaft in die Gnadenbasilika kam. Zu den neueren Anschaffungen der Kirche gehört der 1992 von Titularerzbischof Dr. Adalbert Boros gestiftete Zelebrationsaltar aus Ruskitzaer heimischem Marmor.

Die Sakristei der Gnadenbasilika birgt nicht nur in ihren Schränken manche Kostbarkeit, auch die Schränke selbst stellen in sich wertvolle Schöpfungen dar. Auf dem reichgeschnitzten mittleren Schrank steht ein Ölbild Mariä Verkündigung von einem unbekannten Meister des 18. Jahrhunderts. Die Schatzkammer der Kirche beherbergt wertvolle Kelche, Monstranzen, Ziborien und Paramente.

So wie an vielen anderen Wallfahrtsorten, gibt es auch in Radna eine Galerie von Votivbildern. Jeder Besucher des Gnadenortes wird sicher auch durch die beiden auf der linken Seite im Erdgeschoss und auf der ersten Etage befindlichen Korridore, deren Wände dicht mit Votivbildern behangen sind, gegangen sein. Diese oft naiven Bilder zeugen aber von einer tief empfundenen Volksfrömmigkeit und beeindruckten schon immer ihre Betrachter. Diese sind der sichtbare Ausdruck dessen, was die Inschrift am Scheitelpunkt des Triumphbogens besagt: CopIa Centenae / testatVr Lata tabeLLae / Vota / genItrICI natVM hIC / sVbsCrIbere VeLLe (Durch die Menge hunderter Tafeln wird bezeugt, dass der Sohn der [Gottes-] Gebärerin die hier vorgetragenen Bitten gewähren möchte.). Die Summe der hervorgehobenen Lettern als römische Ziffern gezählt, ergibt die Jahreszahl 1781, da die Wallfahrtskirche – einschließlich ihrer damaligen Ausmalung – fertiggestellt war.

Nachdem selbst in den schwierigsten Zeiten, die der Kommunismus auch für das Wallfahrtsleben bedeutet hat, weder die Pilgerscharen ausblieben, noch die Opferfreudigkeit der Gläubigen abnahm, konnte die Gnadenkirche im Jahre 1971 von außen und innen renoviert werden. Der Chorraum wurde 1972 den neuen liturgischen Bestimmungen angepasst. Der inzwischen heiliggesprochene Heilige Vater, Papst Johannes Paul II. erhob mit dem päpstlichen Breve vom 28. August 1992 die Gnadenkirche zur Würde einer Basilica Minor mit den entsprechenden Privilegien und Ablässen.

Die Baugeschichte des Klosters beginnt mit dem Jahre 1727, da der Westflügel an Stelle eines älteren Gebäudes errichtet wurde. Zwischen 1743 und 1747 kam der Südflügel hinzu. Inzwischen war auch die Zahl der Ordensleute beträchtlich angestiegen. Der östliche Trakt, der die Anlage vervollständigte, wurde erst 1826 fertig. Der Grundriss zeigt ein Quadrat von 50 m Seitenlänge. Das Gebäude besteht aus Erdgeschoss und zwei Stockwerken. Es lehnt sich an die Wallfahrtskirche an. Unter den 68 Räumlichkeiten des Klosters sind entsprechend größere für Kapitelsaal, Vortragsräume, Bibliothek sowie für Refektorium und Küche vorgesehen. Der Bau, der sich dem ansteigenden Gelände anpasst, misst an der Fassade eine Höhe von ca. 20 m, an seiner Rückseite aber nur 15 m. Der völlig abgesonderte, in sich geschlossene Innenhof hat eine Fläche von 30 x 36 m. Auf allen Etagen findet sich ein breiter Kreuzgang, in den das Licht durch Rundbogenfenster fällt. In diesen Räumlichkeiten wohnten, arbeiteten, studierten und beteten nicht nur die Ordensleute, sondern fanden stets auch Reisende, Ruhe- und Erholungssuchende, Tagungsteilnehmer und Pilger, ja selbst straffällig gewordene Büßer aus dem Diözesanklerus – manchmal trotz „Brot und Wassers“ – liebevolle Aufname. Die Reihe der illustren Gäste reicht von Kardinälen und Bischöfen bis hin zu Erzherzögen, Gouverneuren, Grafen und Baronen. Den höchsten Gast beherbergte Radna wohl am 25. April 1768, als Kaiser Joseph II. mit seiner Begleitung in den Nachmittagsstunden der Gnadenmutter von Radna wie auch dem Kloster einen Besuch abstattete. Damals, so weiß die Überlieferung zu berichten, soll er gesagt haben: Wäre ich nicht Kaiser in Wien, möchte ich Guardian in Radna sein! An dieses denkwürdige Ereignis in der Geschichte des Klosters erinnerte eine Pyramide auf dem sog. Kaiserhügel. Sie wurde 1776 errichtet und 1843 erneuert. Heute liegt diese Pyramide leider zerlegt auf dem benachbarten Militärgelände herum.

 

Die Klosterbibliothek von Maria-Radna ist mit den Jahrzehnten, ja in zwei Jahrhunderten gewachsen. Die verschiedenen Handschriften, Sammlungen und Pläne stellen auch heute noch einen beträchtlichen Teil des Bestandes dar, der bis 1913 auf insgesamt 6517 Bände angewachsen war. Durch die erwähnte Evakuierung der Ordensleute und die Enteignung des Klostergebäudes geriet nicht nur die schöne Bibliothek in höchste Unordnung, vieles wechselte durch die überstürtzte Auslagerung auch den Besitzer oder wurde später von den zuständigen staatlichen Stellen selektioniert. Von den Pergamenten fehlt jede Spur, von den Fotosammlungen sind nur noch spärliche Reste vorhanden. Dennoch muss gesagt werden, dass sich auf dem gesamten Gebiet des Bistums Temeswar keine in kirchlicher Hand befindliche Bücherei mit der Hausbibliothek von Maria-Radna messen kann, was Wert und Alter betrifft.

 

Selbstverständlich gab es im Kloster zu Radna auch ein Archiv, das gewöhnlich vom Bibliothekar betreut wurde. Heute ist auch der aus Eichenholz geschnitzte Archivschrank aus dem Jahre 1912 nicht mehr erhalten; vom einem älteren nur noch das schöne Schild, das den Schrank bekrönte. In den Wirren der 50-er Jahre ging so manches Aktenmaterial verloren. Glücklicherweise hat sich doch ein Teil der wertvollen Bestände erhalten, die inzwischen sortiert und ausgewertet werden konnten.

Radna fielen Anfang des 20. Jahrhunderts auch ganz andere Aufgaben zu: Das geräumige Kloster, das einst einen Teil des Ordensstudiums beherbergte und in dem bis zu 50 und 60 Brüder wohnten, wurde nun zur Exerzitien- und Tagungstätte. Es wurde zum Treffpunkt der Priester, Lehrer und der katholischen Jugend. Radna zog an und strahlte aus! So verwundert es nicht, dass das Radnaer Kloster als Ort von Tagungen, Kursen, Jugendtreffs und insbesondere von Lehrerexerzitien wesentlich zur religiös-sittlichen und liturgischen Erneuerung im Bistum beigetragen hat.

Bei der Auflösung der Orden fiel Radna zunächst die Rolle eines Konzentrationsklosters für mehr als zweihundert Ordensleute beiderlei Geschlechts zu, später wurde hier ein Hospital für chronisch Kranke eingerichtet.

Nach der Wende vom Dezember 1989 begannen langwierige Prozesse zur Rückgabe des enteigneten Klosters, wie auch vieler anderer nationalisierter Immobilien aus kirchlichem Besitz. Das Klostergebäude wurde erst im Jahre 2003 zurückerstattet. Am 2. August 2015 wird nun die restaurierte Anlage eingeweiht und einer neuen Bestimmung zugeführt, indem man aber doch an alte Traditionen anknüpfen möchte. So soll Radna von neuem zu einem Ort für Tagungen, Kurse, Exerzitien, Jugendtreffs werden. Aber auch so manches Neues soll entstehen: ein Infozentrum, ein Wallfahrtsmuseum, ein Saal für zivile Trauungen, Seminar- und Ausstellungsräume, verschiedene Ateliers.

Sicher ließ eine Vielzahl komplexer Ursachen Radna zum Wallfahrtsort werden. Die Anfänge, ja die entscheidenden Ereignisse haben keinen zeitgenössischen Chronisten gefunden. Wir sind deshalb auf spätere Zeugnisse angewiesen. Der erste Versuch, die Radnaer Ereignisse schriftlich niederzulegen, datiert aus den Jahren nach 1722. Es ist ein Bericht, der sich in späterer Abschrift auf den ersten Seiten der Radnaer Klosterchronik findet. Die zweite Quelle, die uns Aufschlüsse über die Anfänge des Gnadenortes geben kann, ist das Material, das bis 1750 für den kanonischen Prozess zur Prüfung der Berichte zusammengetragen wurde. Hier wird schon auf die besondere Stellung des Gnadenbildes im Zusammenhang mit der Wallfahrt hingewiesen. Ganz gleich, wie man die Rettung des Gnadenbildes aus dem Brand von 1695 deuten will, damals scheint Entscheidendes, wenn nicht gar das Entscheidende geschehen zu sein, das zum Werden einer Wallfahrt in bzw. zur Wallfahrt nach Maria-Radna geführt hat. Diese beiden in sich verschiedene Überlieferungsströme wurden noch 1750 miteinander verbunden und chronologisch-thematisch geordnet, wobei dem Gnadenbild seine besondere Stellung zuerkannt wurde. Diese Kompilation befindet sich als Autograph im Museum des Klosters und umfasst 236 Seiten. In der Literatur wird sie als Libellus de Miraculis Radnensibus oder als Liber de Gratiis atque Beneficiis Beatae Virginis Mariae Radnensis geführt.

 

Nachdem Radna seit 1707 immer bekannter geworden war und die Menschen immer häufiger auch in Prozessionen dorthin pilgerten, eröffnete das Bischöfliche Ordinariat zu Temeswar 1749 den bereits erwähnten kanonischen Prozess und forderte das Kloster auf, das entsprechende Beweismaterial zur Prüfung vorzulegen. Unter den vorgelegten Berichten befanden sich, neben den Darlegungen über die Ereignisse um die Kirche und das Gnadenbild, verschiedene beglaubigte Berichte über Krankenheilungen, Errettungen aus Todesgefahr und Kindersegen. Nach Abschluss des Prüfungsprozesses wurde in einem feierlichen Gottesdienst zu Mariä Geburt 1750 der Wallfahrt nach Radna stattgegeben.

Das darauf folgende Jahr 1751 darf als Anfang auf neuer Ebene gewertet werden. Die ersten Prozessionen kamen aus Lippa, Elek, Temeswar, Arad, Gyula, Kuttiprunn (Guttenbrunn), Segedin und Großwardein. Aus Elisabethstadt (Dumbrăveni) in Siebenbürgen kamen viele wohlhabende und spendenfreudige Armenier. 1754 waren die Temeswarer tubis ac tympanis gekommen. Der Barock stand in Maria-Radna, wie auch im Banat in voller Blüte.

Allmählich zog Radna immer weitere Kreise. Nachdem schon fast alle Pfarreien der näheren Umgebung sich in Radna eingefunden hatten, kamen in den folgenden Jahren immer wieder Prozessionen auch aus entfernteren Ortschaften. Nach den rigorosen Jahren der Josephinischen Dekrete wollte sich das Wallfahrtsleben lange nicht erholen. Erst ab 1815 machten sich erneut Prozessionen auf den Weg. 1822 waren so viele Menschen in Radna, daß der Chronist noch nie so viele am heutigen Tag gesehen hatte. Selbst orthodoxe Rumänen waren darunter. Zu Pfingsten 1832 überfluteten 25.000 Pilger den Gnadenort; zu Mariä Geburt und Mariä Namen kamen nochmals 20.000. In den Pfingsttagen 1844 waren 22 Beichtväter fast rund um die Uhr in den Beichtstühlen; sie nahmen 13.000 Bekenntnisse entgegen.

Während der unruhigen Jahre 1848/49 kam nur wenig Volk. Doch zu Pfingsten 1851 waren wieder 18.000 Pilger gekommen. Die Zahlen stiegen nach 1860 sprunghaft an und erreichten bald eine vorher nie gekannte Höhe. Von weither kamen die Menschen: von den Ufern der Theiß fehlte fast keine Gemeinde mehr, doch auch Siebenbürgen und die Batschka waren gut vertreten, ferner die Städte Erlau, Waizen und Budapest. 1888 z.B. waren in der Prozession aus Fibisch neben den katholischen Deutschen und Ungarn auch orthodoxe Rumänen vertreten. Die griechisch-katholischen Rumänen aus Lugosch und Zăbrani waren ständige Gäste der Gnadenmutter und feierten ihre Gottesdienste im byzantinischen Ritus. Für das ganze Bistum Tschanad kristallisierte sich allmählich eine Wallfahrtsordnung heraus. Die Schwerpunkte der Wallfahrtsprozessionen lagen auf den Hauptfesten des Kirchenjahres nach Christi Himmelfahrt und an bzw. nach Mariä Himmelfahrt. Fast jedes Dorf und jede Nation der Diözese – es gibt deren acht – hatte seinen eigenen Wallfahrtstag, manchmal sogar deren mehrere.

Eine erneute Steigerung erfuhr das Wallfahrtsleben durch die energischen und aufgeschlossenen Persönlichkeiten von P. Augustin Prieszter († 1923) und Bischof Julius Glattfelder (1911-1923, † 1943). Die Standeswallfahrten kamen in Übung. Aber die Patres zogen auch immer häufiger aus, um in den Pfarreien Volksmissionen, Einkehrtage oder Vorträge zu halten. 1911 wurden in Radna allein mehr als 60.000 Kommunionen gespendet. Das Wallfahrtsleben – wie auch das allgemeine geistig-geistliche Leben in Radna und in der Diözese – blühte unaufhaltsam auf und zog immer weitere Kreise. Dem konnten der Erste Weltkrieg und seine katastrophalen Folgen für die alte Csanáder Diözese nicht ernstlich schaden. Dank der übermenschlichen Anstrengung Bischof Augustin Pachas († 1954) wurde der Verlust an Terrain mit einer Steigerung der Pilgerzahlen beantwortet: 1935 waren es an die 73.000! Radna wurde mehr denn je zur Stätte des Gebetes, der geistlichen Erneuerung und des Aufbruchs. Es erlebte große Tage, seine hohe Zeit! Bischof Pacha war ständiger Pilger, Beichtvater, Prediger und stellte sich dem persönlichen Gespräch.

Um so überraschender und schmerzlicher war der Einbruch, der sich bereits Mitte der 30er Jahre, ausgelöst durch die nationalsozialistisch-faschistische Bewegung, angekündigt hatte und 1944 das Land voll in die Katastrophe stürzte. Was dabei alles verlorenging, konnte man auf den ersten Blick gar nicht überschauen. Man gewahrte es aber nach und nach. Bischof Pacha scheint am 8. September 1948 zum letzten Mal in Radna gewesen zu sein. Am 8. Mai 1949 fand nochmals eine Männerwallfahrt statt, doch war sie nicht mehr das, was man sich bisher darunter vorgestellt hatte. Die zaghaften Anfänge erlitten einen erneuten Rückschlag durch die Auflösung der Orden 1948 und die Ereignisse der Jahre um und nach 1950, als Bischof Pacha, Domherren und Ordensleute in kommunistischen Schauprozessen zu langen Gefängnisstrafen werurteilt wurden. Die Wallfahrten wurden kategorisch verboten, das Kloster enteignet, zweckentfremdet, und zum Schluss blieben nur noch ein einziger Pater mit ein oder zwei Brüdern in den wenigen belassenen Räumlichkeiten des Klosters zurück. Der Guardian war verhaftet worden und verbrachte drei Jahre im Gefängnis – wegen „Hochverrats“! An den Wallfahrtstagen durften sich nicht mehr als zwei Priester an dem Gnadenort aufhalten. Damit war die Betreuung der Pilger, deren Zahl inzwischen wieder auf über vierzigtausend angestiegen war, in Frage gestellt worden. Dennoch wusste man sich zu helfen, so dass die Wallfahrt, wenn auch in bescheidenerem Rahmen, dennoch weiterlebte.

Die Jahre ab 1990 bedeuteten auch für den Wallfahrtsort Maria-Radna einen neuen Anfang, wozu gute Voraussetzungen geschaffen wurden: Papst Johannes Paul II. verlieh 1992 der Gnadenkirche den Titel einer Päpstlichen Basilika, der Franziskanerorden wurde auch offiziell wieder zugelassen, der Konvent selber erhielt zunächst neue Kräfte. Leider haben sich die Franziskaner 2003 aus Radna zurückgezogen, so dass der Wallfahrtsort heute von Diözesanpriestern betreut wird. Seine Zukunft wird vom Zusammenspiel von Klerus und Wallfahrtsvolk entscheidend mitbestimmt und getragen werden. Der Wallfahrtsort Maria-Radna und die Wallfahrt dahin haben trotz aller Schwierigkeiten Zukunft!

Wenn man von der Landstraße kommt und sich der Kirche nähert, hat man den Eindruck, dass sie von einer Festungsanlage umgeben sei. In einer aufragenden Felsenmauer befindet sich die Lourdes-Kapelle, die – man kann es so sagen – den Anfang des Pilgerweges zum Wallfahrtsberg darstellt. Man kommt auf den Berg, indem man rechts, an der Kirche vorbei, die Anhöhe hinaufsteigt. Bald erreicht man, bevor man mit dem Kreuzweg beginnt, einen Platz, auf dem sich über einer Treppenalage das Denkmal des hl. Franziskus aus dem Jahre 1926, flankiert von mehreren Bildstöcken mit den Statuen franziskanischer Heiligen, befindet. Ein weiteres wichtiges Denkmal ist das 1931 anlässlich des 700. Todestages des hl. Antonius von Padua und der hl. Elisabeth von Thüringen errichtete Ensemble. Ihr Vater, König Andreas II. von Ungarn, war auf dem Gebiet des Bistums Csanád in dem 1179 begründeten Kloster Egresch (Igriș) beigesetzt worden. Im Sockel dieses Doppeldenkmals befindet sich das Wappen der Franziskaner, die gekreuzten Hände unter dem Kreuz.

 

Zum festen Programm jeder Wallfahrt gehörte das Beten des Kreuzwegs, wobei man den Berghang hinaufschritt und oben bei der klassizistischen Kreuzkapelle besondere Gebete und Andachten verrichtete. Die einzelnen Stationen wurden von Privatleuten, aber auch von ganzen Kirchen- oder politischen Gemeinden errichtet. Selbstverständlich durften dabei die Marmortafeln nicht fehlen, die die Spender mit Namen und Herkunftsort nannten. Die Kreuzwegstationen auf dem Radnaer Berg wurden 1889/1890 errichtet und am Pfingstsonntag, dem 25. Mai 1890, im Beisein von etwa 10.000 Pilgern eingeweiht. Der Kreuzweg, zusammen mit den beiden Bildstöcken Ecce Homo und Schmerzhafte Gottesmutter wurde 1914 erneuert. Im Rahmen der Renovierungsarbeiten von 1971 wurden auch Ausbesserungen an den Kapellen, Kreuzwegstationen und Wegen vorgenommen.

Literaturhinweis:

Vorliegender Text ist dem zweibändigen Werk: Martin Roos, Maria-Radna. Ein Wallfahrtsort im Südosten Europas, Regensburg, Schnell & Steiner Verlag, 1998/ 2004 sehr verpflichtet. Dort findet der interessierte Leser detailierte Informationen und der Forscher eine Fülle weiterführender Literatur.