In der zu Ehren des Heiligen Johannes des Täufers geweihten römisch-katholischen Pfarrkirche in Neu-Moldowa, die fast 250 Jahre alt ist, fand das letzte Treffen der Gebetsoktav für die Einheit der Christen in der Diözese Temeswar statt. An ihr nahmen S.E. Josef Csaba Pál, römisch-katholischer Bischof von Temeswar, S.E. Ioan Călin Bot, griechisch-katholischer Bischof von Lugosch und S.E. Lucian Mic, orthodoxer Bischof von Karansebesch teil. An der Veranstaltung nahmen auch die Erzdiakone bzw. Dekane/Protopopen und Priester der drei erwähnten Konfessionen, der baptistische Prediger Cătălin Covaci sowie der Bürgermeister der Stadt, Adrian Torma, der stellvertretende Bürgermeister Petru Hruza und Beamte von Neu-Moldowa und nicht zuletzt Ilie Boboescu, Bürgermeister der Gemeinde Coronini, teil. Für die musikalische Umrahmung sorgte der römisch-katholische Kirchenchor.
Der Bischof der Diözese Temeswar begrüßte alle Anwesenden mit den Worten: „Diese Tage waren drei Abende der Einheit, ja der Freundschaft, denn wir haben beschlossen, dass wir Freunde Jesu Christi sein wollen, also werden wir auch untereinander Freunde sein. Es ist eine Freude, dass wir hier im Gebet zusammen sein können, wo unsere Hoffnung gestärkt wird.“
Das Evangelium dieser Feier, nach dem hl. Evang. Lukas, Kapitel 12, Verse 35-40, wurde von Pfr. Ionuc Vasile Hojda, Seelsorger der römisch-katholischen Pfarrgemeinde, verkündet.
„In vielen christlichen Traditionen wird dem Täufling (oder dem Paten) bei der Taufe eine brennende Kerze überreicht. Auch Jesus ruft seine Jünger auf, das Licht der Welt zu sein. Jeder Mensch ist ein Träger des auferstandenen Lichts Christi. Wir empfangen dieses Licht von Christus selber durch unseren Nächsten, einer vom anderen“ – sagte Bischof Josef im Gebet, woraufhin er die erste Kerze anzündete und das Licht mit den beiden anderen anwesenden Bischöfen teilte, die ihrerseits das Licht an die Priester und Gläubigen weitergaben, so dass jeder die Kerze seines Nachbarn anzündete.
Während der Fürbitten wurden gemäß den Texten in der für diese Oktav herausgegebenen Broschüre die Gedanken mehrerer Theologen und heiliger Kirchenväter wie Irenäus von Lyon, Basilius von Caesarea, Rufinus von Aquileia, Isaak von Ninive und Gregor der Große vorgetragen.
Das Vaterunser wurde auf Rumänisch, Tschechisch und Ungarisch gebetet.
Die Botschaft des ökumenischen Gebetsabends wurde von S.E. Lucian Mic, dem orthodoxen Bischof von Karansebesch, vorgetragen. „Vor 1700 Jahren kämpften die Christen mit Glaubensfragen, Verwirrung und Schwierigkeiten. Aus diesen Kämpfen heraus konnten sie ihren Glauben gemeinsam in den Worten des Nizänischen Glaubensbekenntnisses verkünden. Heute kommen wir als geeinte Gemeinschaft von Christen aus verschiedenen Konfessionen zusammen, um unseren gemeinsamen Glauben zu feiern: Christus ist in unserer Mitte, ist und wird sein, jetzt und für immer und ewig! Ich möchte die sieben Glaubensartikel des nizänischen Glaubensbekenntnisses vortragen, und wir sollten sie gemeinsam sprechen, denn in diesem Jahr feiern wir Christen den 1700. Jahrestag des ersten ökumenischen Konzils, das von Kaiser Konstantin dem Großen in Nizäa einberufen wurde. Lassen Sie uns daher die ersten sieben Artikel des Glaubenssymbols von Nizäa-Konstantinopel aufsagen: Ich glaube an einen Gott, den allmächtigen Vater, den Schöpfer aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Und an den einen Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, gezeugt aus dem Vater, das heißt aus dem Wesen des Vaters. Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht gemacht, aus einem Wesen mit dem Vater, durch den alles geschaffen ist, was im Himmel und auf Erden ist. Wir glauben an ihn, der für uns Menschen und zu unserem Heil vom Himmel herabgestiegen ist und Mensch geworden ist, gelitten hat und am dritten Tag auferstanden ist. Er ist in den Himmel aufgefahren und kommt, um zu richten die Lebenden und die Toten. Wir glauben an den Heiligen Geist. Amen.
In seiner Botschaft sagte S.E. Ioan Călin Bot, Bischof von Lugosch, unter Bezugnahme auf das Motto der Gebetsoktav: „Martas Glaube wurde mit der Auferstehung ihres Bruders belohnt. Während dieser Gebetsoktav haben wir mehrere Abende der Begegnung verbracht. Es waren echte Abende der Evangelisierung, wie Sie heute Abend gesehen haben. Ich fühle mich von der Heiligen Schrift und dem Wort Gottes genährt, die wie eine Reinigung der Seele waren.“
Ein herzliches Grußwort richtete der Bürgermeister von Neu-Moldowa, Adrian Torma, an die Anwesenden.
Am Ende der Feier dankte Pfr. Ionuc Vasile Hojda den drei anwesenden Bischöfen für ihre Worte der Belehrung, seinen Mitbrüdern im Priesteramt, den Beamten, den Vorsitzenden und Vertretern des Forums der Tschechen in Rumänien sowie den Gläubigen für ihre Anwesenheit und schloss mit einem Gebet, das er von seinem Großvater gelernt hatte: „Meine Hoffnung ist der Vater, meine Zuflucht ist der Sohn, meine Hülle ist der Heilige Geist, Allerheiligste Dreifaltigkeit, Dir sei Ehre. Amen.“
Zum Abschluss überreichte Seine Exzellenz Josef, der Bischof von Temeswar, je eine Ikone an S.E. Ioan und S.E. Lucian.
Das Ökumenische Gebet wurde live auf der Facebook-Seite der Diözese Temeswar übertragen.

Pressestelle der Diözese Temeswar