Im Rahmen des Jubiläums- bzw. Heiligen Jahres 2025 fand vom 26. bis 28. September in Rom die Wallfahrt und das Jubiläumsprogramm der Katecheten statt. Die offizielle Website des Heiligen Jahres berichtet, dass zu diesem Ereignis über 20.000 Pilger aus 115 Ländern erwartet wurden. „Besonders zahlreiche Delegationen kommen aus Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Polen, der Ukraine, den Vereinigten Staaten, Argentinien, Brasilien, Paraguay, Mexiko, Peru, Kolumbien, von den Philippinen, aus Indien und Australien. Bei diesem Jubiläum, das jenen gewidmet ist, die sich täglich in der Katechese engagieren, sind besonders die diözesanen und nationalen Katechisten-Ämter sowie die Bischofskonferenzen der verschiedenen Länder beteiligt.“ – heißt es auf der Website, die auch das detaillierte Programm enthält.
Eine 15-köpfige Gruppe aus der Diözese Temeswar – bestehend aus Priestern, Religionslehrern und Katecheten – nahm an der Jubiläumswallfahrt der Katecheten im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 teil. Über die dort gesammelten Eindrücke und Erfahrungen sprachen wir mit Pfarrer Zoltán Kocsik, dem Direktor des Römisch-Katholischen Theologischen Lyzeums „Gerhardinum“.
– Herr Direktor, wie haben Sie diese Tage erlebt?
– Das Jubiläumsprogramm begann am Freitagmorgen, dem 26. September, als unsere Gruppe sich als eine der ersten zur Petersbasilika aufmachte, um die Schwelle der Heiligen Pforte zu überschreiten. Bereits um 9 Uhr morgens waren wir dort. Da wir zu wenige waren, erhielten wir kein Jubiläumskreuz, aber wir schlossen uns einer anderen Gruppe an und gingen gemeinsam betend die Via della Conciliazione entlang.
– Was für eine Gruppe war das?
– Wir haben uns einer Gruppe aus Portugal angeschlossen. Die Verständigung erfolgte größtenteils auf Englisch, und ein Stück des Weges durften auch wir das Jubiläumskreuz tragen. Sie beteten auf Portugiesisch, wir auf Rumänisch – abwechselnd. Sie waren sehr freundlich und aufmerksam. Diese gegenseitige Rücksichtnahme und Geduld war übrigens bei allen Pilgern spürbar: Niemand hat sich „vorgedrängt“, um ein paar Schritte weiterzukommen, sondern alle bemühten sich, sich anzupassen und einander zu helfen – auch dort, wo es voller war. So begann die Wallfahrt gleich zu Beginn mit einer schönen Erfahrung. In Rom haben wir tatsächlich erlebt, wie international die Kirche ist. Auch in der Petersbasilika trafen wir auf Vertreter verschiedener Nationen, die – wie wir – in Gruppen kamen, gemeinsam sangen und beteten. Wir haben alle Gebete gesprochen, die für den Erhalt des vollkommenen Ablasses erforderlich sind, und hielten dann am Grab des heiligen Petrus inne. Am Ausgang erwartete uns eine weitere Überraschung: Wir trafen auf die Gruppe aus Szeged. Die Freude über dieses ungeplante Wiedersehen war groß, und wir machten sogar ein gemeinsames Foto – denn es war nicht im Voraus abgesprochen. Die Vatikanischen Museen, die wir anschließend besuchten, waren eine geistliche, intellektuelle und kulturelle Zeitreise – ein Einblick in zweitausend Jahre Christentumsgeschichte. Am Nachmittag feierten wir gemeinsam mit den Priestern unserer Gruppe – Pfarrer Simon Mihai aus Herkulesbad, Pfarrer Sima Mihai Milan aus Klokotitsch und Pfarrer Hojda Ionuc aus Neumoldowa – die Heilige Messe in der Basilika Santa Maria Maggiore, wo wir ebenfalls durch die Heilige Pforte gingen. Für ein kurzes Gebet hielten wir auch am Grab von Papst Franziskus inne, wo sich lange Pilgerschlangen bildeten. Wir beteten auch vor der Marienikone Salus Populi Romani. Danach besuchten wir die Basilika St. Paul vor den Mauern und die Lateranbasilika St. Johannes der Täufer, wo wir ebenfalls die Heiligen Pforten durchschritten. In der Lateranbasilika nahmen wir auch an einer Heiligen Messe teil. Die letzte Messe unserer Wallfahrt feierten wir schließlich hier in Temeswar, in der Piaristenkirche.
– Wie war es, den Heiligen Vater nicht nur über einen Bildschirm, sondern persönlich zu sehen und zu hören?
– Am Samstag, dem 27. September, um 10 Uhr vormittags nahmen wir an der Jubiläumsaudienz auf dem Petersplatz teil, bei der wir die Katechese von Papst Leo XIV. hörten. Der Heilige Vater sprach nur kurz, da die Katechese in fünf Sprachen übersetzt wurde. Das zentrale Thema seiner Lehre war die „Intuition“. Ich möchte einen schönen Gedanken des Heiligen Vaters zitieren, wonach die Intuition „Dieses Verb – spüren – beschreibt nämlich eine Bewegung des Geistes, eine Weisheit des Herzens, die Jesus vor allem in den „Kleinen“ – den Menschen mit demütigem Herzen – erkannt hat. Gelehrte Menschen hören meist nicht auf ihr Gespür, weil sie glauben, ohnehin schon alles zu wissen. Dabei ist es so schön, im Kopf und im Herzen noch Raum zu haben, damit Gott sich offenbaren kann. Wie viel Hoffnung entsteht, wenn neue Intuitionen im Volk Gottes aufkommen!“ Es war überwältigend, die Vielzahl an unterschiedlichen Fahnen zu sehen, die den Petersplatz erfüllten – und die besondere Stimmung, die uns umgab und tief berührte. Interessant war, dass wir trotz der großen Zahl – etwa dreißigtausend Katecheten und rund zwanzigtausend Pilger – keiner Gruppe aus Rumänien begegnet sind, nirgends die Flagge unseres Landes entdecken konnten und unter den Priestern auch keinen Mitbruder aus einer anderen rumänischen Diözese gesehen haben. Der Heilige Vater wurde den Pilgern natürlich mit dem Papamobil nahegebracht – ich aber durfte ihn noch näher erleben. Am Sonntagvormittag, während der Heiligen Messe, saßen wir mit Pfarrer Simon in einer der letzten Reihen des für Priester vorgesehenen Sektors. Plötzlich sahen wir, wie Zeremoniäre kamen und uns baten, ihnen zu folgen. Zunächst dachten wir, wir hätten uns doch auf falsche Plätze gesetzt und müssten gehen. Doch dann stellte sich heraus, dass wir gebeten wurden, bei der Kommunionspendung zu helfen. So schlossen wir uns etwa hundert Priestern an, die mit dem Ziborium in der Hand auf den Platz zogen. Dabei gingen wir nur wenige Meter am Heiligen Vater vorbei. Dank der umfassenden und sorgfältigen Organisation wusste jeder genau, wann und wohin er gehen sollte – wir fühlten uns vollkommen sicher.
– Gibt es eine Erfahrung oder einen Gedanken, den Sie aus Rom mitgebracht haben?
– Es fällt schwer, ein einzelnes Erlebnis hervorzuheben. Aber ich habe das Gefühl, dass uns diese wenigen Tage zu einem echten Team zusammengeschweißt haben. Es war wie ein Team-Building: Wir haben uns besser kennengelernt, viele schöne und freudige Momente miteinander erlebt – es war wunderbar, gemeinsam zu beten und zu singen, aber auch zusammen zu Abend zu essen oder einen Kaffee zu trinken. In Rom haben wir erfahren, wie groß die Gemeinschaft ist, zu der wir gehören, und das hat uns in unserer Berufung und unserem Dienst gestärkt. Es hat uns auch darin bestärkt, dass unsere Arbeit in der Kirche gebraucht wird – und dass man auf uns achtet.
– Wir danken Ihnen, dass Sie Ihre Gedanken mit uns geteilt haben und sich Zeit für uns genommen haben.
Pressestelle des Bistums Temeswar














