Das erste Treffen zur Aus- und Weiterbildung junger kirchlicher Mitarbeiter in der Jugendarbeit in der römisch-katholischen Diözese Temeswar wurde 2006 im Bildungshaus Marienheim, Temeswar organisiert. Seitdem findet dieser Kurs jährlich statt, und die Teilnehmergruppe hat sich allmählich vergrößert, wobei auch Laienmitarbeiter hinzugekommen sind. In diesem Jahr fand der Kurs vom 6. bis 8. November statt. Die Teilnehmer kamen aus den drei Erzdekanaten der Diözese: Temesch, Marosch und Banater Bergland. Die Vorträge wurden von Pfr. Eugen Blaj, Nationaldirektor des Päpstlichen Missionswerks in Rumänien und von Frau Matilda Andrici, Nationalsekretärin des Päpstlichen Missionswerks für Kinder gehalten. Das Programm umfasste auch Diskussionen in kleinen Gruppen, Heilige Messe, eucharistische Anbetung, Teambuilding mit Spielen sowie Rosenkranzandacht.
Am Montag, dem 6. November, betonte Pfr. Daniel Dumitru in der Eröffnungsmeditation mit dem Titel: „Gemeinsam unterwegs! Wem verdanken wir, dass unser Herz entflammt?“ folgendes: „In diesen Tagen wollen wir Wege finden, vielleicht neue Wege, auf denen wir Jesus Christus mitnehmen können, und ihn sogar bitten, uns in unserem gemeinsamen Vorhaben, auf unserem gemeinsamen Weg zu führen. Das Motto dieses Pastoraljahres lautet für uns «Brennende Herzen, laufende Füße» (Lk 24,13-35). Gemeinsam sind wir stark, wir können uns gegenseitig ermutigen und unterstützen, und wir können uns gegenseitig in unseren Bemühungen unterstützen, das Evangelium weiterzugeben. Unsere Aufgabe als Führungskräfte ist es, Jünger zu machen.“ Der Abend endete mit einer eucharistischen Anbetung.
In seinem Vortrag am zweiten Tag des Treffens sprach Pfr. Eugen Blaj über den synodalen und missionarischen Aspekt der Kirche und sagte: „Die Kirche ist synodal. Das Wort ’synodos‘ bedeutet im Griechischen ‚gemeinsam unterwegs sein, gemeinsam gehen‘, alle zusammen, unabhängig von Rasse, Geschlecht, Kultur, Sprache, Bildung, sozialem Status, wirtschaftlicher Lage. Und weil die Kirche synodal ist, aus allen Kategorien von Menschen besteht, ist sie auch missionarisch. Die Mission liegt in der Natur der Kirche, denn sie ist als Frucht der Mission entstanden. Wir hatten die Gelegenheit, in einem Gebiet der Erstevangelisierung zu arbeiten, d. h. dort, wo die Menschen zum ersten Mal von Christus hörten. Als Ergebnis der missionarischen Arbeit sind neue Gemeinschaften entstanden“. Anschließend stellte Pfr. Eugen Blaj einige Persönlichkeiten der Missionstätigkeit und die von ihnen gegründeten Vereinigungen vor, wie die Selige Pauline Marie Jaricot, Gründerin des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung, Jeanne Bigard, Gründerin des Päpstlichen Missionswerkes St. Petrus der Apostel, der Selige Paolo Manna, Gründer der Päpstlichen Missionsunion.
Das Päpstliche Missionswerk für Kinder, damals bekannt als „Werk der Heiligen Kindheit“, wurde am 19. Mai 1843 in Frankreich von Msgr. Charles de Forbin-Janson gegründet, um Kindern in China zu helfen. „Tief betroffen von der Tatsache, dass viele Kinder in China starben, ohne die Taufe empfangen zu haben, und bedauernd, dass er nicht persönlich als Missionar ausreisen konnte, wurde der Bischof inspiriert, die Kinder Frankreichs durch Gebet und materielle Hilfe in die Zusammenarbeit einzubeziehen, um den Kindern in China zu helfen. Das Motto „Kinder unterstützen Kinder“ und der Vorschlag, jeden Tag ein „Ave Maria“ zu beten, fasst die Intuition des Gründers und das Charisma des Werkes zusammen: die Ausbildung einer missionarischen Mentalität bei den Kindern“ – lesen wir auf der Website der Päpstlichen Missionswerke Rumänien. In dem Vortrag, der sich auf diese Organisation bezog, sprach Frau Matilda Andrici über Bischof Charles-Auguste-Marie-Joseph de Forbin-Janson, den Gründer dieses Werkes. „Das Charisma des Werkes ist das gleiche wie bei allen anderen vier, nämlich Gebet, Zeugnis, Opfer, Nächstenliebe und Information. Die Spiritualität des Werkes der missionarischen Kindheit besteht darin, dass die Kinder durch die Taufe zu Trägern der göttlichen Gnade werden; sie ist ein bevorzugtes Mittel und Modell der Heiligkeit, weil sie von der Kindheit Jesu inspiriert ist. In der ersten Verordnung, die Bischof Forbin erlassen hat, heißt es dazu: das Werk steht unter dem Schutz Jesu Christi, die Heilige Jungfrau ist dessen Hauptpatronin, und alle getauften Kinder können Mitglied der Vereinigung werden. Kinder werden von klein auf aufgenommen. In Rumänien wurde diese Arbeit 2019 aufgenommen. – sagte Frau Andrici.
Für die Diskussionen in den Kleingruppen formulierte Pfr. Eugen Blaj folgende Fragen: Was verstehen wir unter dem Ausdruck «die Kirche ist synodal, weil sie missionarisch ist, und sie ist missionarisch, weil sie synodal ist»? Was verstehen wir unter dem Begriff der Mitverantwortung aller Getauften für die missionarische Tätigkeit der Kirche? Was bedeutet „Ich bin eine Mission“? (EG 273), was sind die geistlichen Reichtümer, die geteilt werden müssen (dona et bona)? Die Antworten auf diese Fragen fassten die Meinung der Anwesenden zusammen, die sie wie folgt formulierten: Zunächst muss man die Gruppen kennen lernen, in denen man missionarisch tätig sein will, man muss den besten Weg finden, um Mission zu betreiben, und jeder ist dazu berufen, dort zu missionieren, wo er oder sie lebt. Am Nachmittag nahmen die Anwesenden an einem unterhaltsamen Teambuilding mit Spielen teil, die von Pfr. Alin Irimiciuc, Pfarrer von Bokschan, vorbereitet wurden. Die Heilige Messe wurde von Seiner Exzellenz Josef Csaba Pál, Diözesanbischof, gefeiert. Das Treffen endete am Mittwoch, den 8. November, mit der Heiligen Messe und dem Austausch von Eindrücken der Teilnehmer.
Pressestelle der Diözese Temeswar