Der Diözesanbischof, Seine Exzellenz Josef Csaba-Pál, der emeritierte Bischof, Seine Exzellenz Martin Roos, das Domkapitel, der Klerus der Diözese und die Gläubigen haben am Nachmittag des 9. März d.J. mit großer Trauer, aber mit christlicher Hoffnung auf das ewige Leben in den Himmel, die Nachricht erhalten, dass Msgr. Andreas Straub, Erzbischöflicher Geistlicher Rat, emeritierter Visitator für die Seelsorge der Donauschwaben und der Deutschen aus Südosteuropa im Herrn entschlafen ist.
Pfarrer Andreas Straub wurde am 3. August 1936 in Neuarad in einer katholischen, Banat-schwäbischen Familie geboren. Zwischen 1943 und 1954 besuchte er die Grund- und Mittelschule in Neuarad, wo er auch das Gymnasium absolvierte und die Abiturprüfung an den (damals) neu gegründeten Pädagogischen Lyzeum ablegte und sich zum Lehrer ausbilden ließ. Von Kindheit an war seine religiöse Erziehung von Frömmigkeit geprägt, die ihm u.a. auch von den Notre-Dame-Schwestern von Neuarad vermittelt wurde, die damals nur inoffiziell, „in den Katakomben“, tätig waren. Sein älterer Bruder Franz Straub, der vor ihm Priester wurde, war ein gutes Beispiel und eine Inspiration für sein priesterliches Leben.
Zunächst schrieb sich der junge Andreas Straub 1954 an der Universität in Temeswar ein, um Mathematik und Physik für das Lehramt zu studieren, doch schon bald kristallisierte sich seine Berufung zum Priestertum heraus. Im Jahr 1955 schrieb er sich am römisch-katholischen Theologischen Institut in Alba Iulia / Karlsburg ein, wo er im Juni 1961 sein Studium der Philosophie und Theologie abschloss. Die Priesterweihe empfing er zusammen mit zwölf anderen Kollegen am 8. Dezember 1961 in der Kathedrale zum Hl. Erzengel Michael in Karlsburg durch den Diener Gottes, den damaligen Bischof Márton Áaron. Seine erste hl. Messe, die Primiz, feierte er am 10. Dezember 1961 in der Pfarrkirche seiner Heimatgemeinde Neuarad. Die erste Station seiner pastoralen Tätigkeit war die Pfarrei Sanktanna I., wo er bis 1965 als Kaplan tätig war. Vom 1. September 1965 bis zum 31. Juli 1971 war er Pfarrer von Steierdorf im Banater Bergland. Von dort kehrte am 1. August 1971 als Pfarrer nach Sântana I zurück. Pfr. Andreas Straub arbeitete mit großem Eifer in der Seelsorge dieser großen deutschsprachigen katholischen Gemeinde, reparierte die St.-Anna-Kirche, katechisierte Kinder und Jugendliche in der kommunistischen Diktatur, und unter seiner Leitung begannen oder beendeten einige Priesteramtskandidaten ihr Theologiestudium.
Im Kontext der damaligen politischen Situation, in der die Kirche und ihre Amtsträger den Schikanen und Verfolgungen des Regimes ausgesetzt waren, beantragte Pfr. Andreas Straub Ende 1981 die Ausreise mit einem Touristenvisum nach Westdeutschland, von wo er nicht mehr zurückkehrte.
In Deutschland setzte er seinen priesterlichen Dienst fort, wurde Aushilfsseelsorger und dann Pfarrer in Lichtenfels und Neunkirchen am Brand, dann in Münchberg und Sparneck in der Erzdiözese Bamberg. Hier war er nicht weniger als 21 Jahre tätig, u.a. als Präses des Kolpingverbandes, Schuldekan, Geistlicher Beirat im St. Gerhards-Werkes in Stuttgart, Sprecher der donauschwäbischen Priester und Gläubigen und seit 1996 Geistlicher Rat der Erzdiözese Bamberg. Am 1. März 1999 wurde er zum Visitator für die Seelsorge an den Donauschwaben und Deutschen aus Südosteuropa ernannt, ein Amt mit starker pastoraler Prägung innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz.
Am 1. Oktober 2003 trat er in den Ruhestand, ist aber seit dem folgenden Jahr als Pfarradministrator in den Gemeinden Büchenbach und Trockau eingesetzt worden. Seit dem 1. Oktober 2005 leistete Pfr. Andreas Straub seelsorgliche Mithilfe in den Dekanaten Bayreuth und Auerbach. Im März 2007 verlieh ihm der Heilige Vater, Papst Benedikt XVI. die Würde eines Kaplans Seiner Heiligkeit, d.h. eines Monsignore.
Mit großer Würde feierte Msgr. Straub im Kreise der Gläubigen aus dem Banat, Deutschland und aus anderen Gegenden zwei seiner Jubiläen: sein 50-jähriges Priesterjubiläum im Jahr 2011 und sein 55-jähriges im Jahr 2016, wobei letzteres zusammen mit seinem 80. Geburtstag in der Pfarrei Trockau, in der Kirche St. Thomas von Aquin, markiert wurde, wo der aus Sanktanna stammende Pfr. Josef Hell tätig ist.
Msgr. Andreas Straub ist der Diözese Timișoara stets verbunden geblieben und hat Neuarad, Sanktanna, Temeswar und vor allem Maria Radna öfter besucht. Am 2. August 2015, während der Feierlichkeiten zur Segnung der Renovierungsarbeiten der Basilika und des Klosters Maria Radna, war er einer der Gastprediger, die vor der Basilika von der Kanzel der Lourdes-Grotte sich an die versammelten Gläubigen wandte (Erzbischof Bábel Balázs von Kalócsa, auf Ungarisch, Erzbischof Ioan Robu von Bukarest, auf Rumänisch, Msgr. Andreas Straub, in deutscher Sprache).
In diesem Moment der vorübergehenden Trennung schließen sich der Diözesanbischof von Temeswar, Seine Exzellenz Josef Csaba-Pál, der emeritierte Bischof S.E. Martin Roos, das Temeswarer Domkapitel, der Klerus, die Ordensleute und die Gläubigen der Diözese Temeswar, der trauernden Familie, der Gemeinschaft der Banater und Donauschwaben und allen im Gebet ein, die um unseren Mitbruder Msgr. Andreas Straub trauern und erflehen die unendliche Güte des himmlischen Vaters für die ewige Ruhe seines treuen Dieners.
Das Requiem für die Seele des verstorbenen PMsgr. Andreas Straub wird am Montag, den 17. März 2025, um 11:00 Uhr in der Kirche St. Hedwig in Bayreuth zelebriert. Im Anschluss an die Hl. Messe findet ab 13.00 Uhr die Beisetzung auf dem Stadtfriedhof, Erlangerstr. 42, 95444 Bayreuth, statt.
Im Namen der Diözese Temeswar hat bereits Bischof Josef Csaba-Pál den Angehörigen, den Mitbrüdern im Priesteramt, Verwandten und Gläubigen aus dem Banat und anderen Orten, die bei der Beerdigung anwesend sein werden, eine Beileidsbekundung übermittelt. Die Botschaft des Heimatbischofs wird von Domherr emeritus Andreas Reinholz, Pfarrer von Maria Radna, verlesen, der an den Beerdigungsfeierlichkeiten in Bayreuth teilnehmen wird.
Möge Gott ihm seinen himmlischen Lohn schenken! Möge er in Frieden ruhen!

„Auf dich, o Herr habe ich meine Hoffnung gesetzt.
In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden“
(Hl. Ambrosius, Te Deum)