Charakteristisch für die Adventszeit in der römisch-katholischen Kirche sind die Rorate-Messen, Votiv-Eucharistiefeiern zu Ehren der seligsten Jungfrau Maria, die in der Vergangenheit und auch heute noch vom Volk sehr geliebt werden. Sie werden in der Morgendämmerung oder am frühen Morgen gefeiert, und zu Beginn wird der gregorianische Hymnus Rorate coeli gesungen. Diese Tradition wird auch in der Jugendpastoral unserer Diözese bewahrt, da die Mitarbeiter des Diözesanjugendzentrums sie Jahr für Jahr in das pastorale Programm des Advents festhalten.
Die erste derartige Heilige Messe wurde von Seiner Exzellenz Josef Csaba Pál, Diözesanbischof, am 4. Dezember dieses Jahres in der „Millennium“-Kirche in Temeswar-Fabrikstadt in Anwesenheit von Mitgliedern verschiedener Jugend- und Studentengruppen sowie zahlreicher Studenten des Römisch-Katholischen Theologischen Gymnasiums „Gerhardinum“ gefeiert. Anwesend waren Präbendar Augustin Bărbuț, Pfarrer zu Temeswar IX. Marienheim, Domherr Zoltán Kocsik, Direktor des Gymnasiums „Gerhardinum“, Pfr. Piry Radulov, Seelsorger un Vinga, Pfr. Daniel Dumitru, Seelsorger zu Temeswar II. Fabrikstadt, Kaplan Csaba Váncsa von Temeswar II. Fabrikstadt, und Kaplan Branko Duma von Temeswar IV. Josefstadt.
In seiner Begrüßung wandte sich der Diözesanbischof in erster Linie an die Jugendlichen und betonte: „Wir warten auf Jesus, wie die Jungfrau Maria auf den Erlöser gewartet hat, mit Gefühlen, mit Fragen. Bereiten wir unsere Seelen auf die Feier dieser Heiligen Messe vor, indem wir unsere Sünden bereuen.“
Musikalisch umrahmt wurde die Heilige Messe von Herrn Emil Dumitresc, dem Kantor dieser Kirche, der auch den Antwortpsalm anstimmte: „Hebt an, ihr Tore (…), öffnet, ihr ewigen Pforten, dass der König der Höhen einziehe!“ Das Evangelium des heutigen Tages wurde vom Kaplan Branko Duma verkündet.
In seiner Predigt sprach der Diözesanbischof zu den anwesenden Jugendlichen und Gläubigen über die Bedeutung der geistlichen Vorbereitung auf diese „Ankunft“ (lateinisch adventus) unseres Herrn, was eine stärkere Konzentration auf die Ruhe der Seele voraussetzt. „Damit Jesus uns helfen kann, ist unser Beitrag, unsere Mitarbeit, erforderlich. Wie klein dieser Beitrag auch sein mag, er ist notwendig. Wir mögen denken, dass wir sehr wenig haben, dass wir nicht viel wissen, aber was wir wissen, was wir haben, legen wir in Jesu Hände. Es ist eine Versuchung, sich zurückzuziehen und sich zu verschließen, mit niemandem zu sprechen. Fragen wir uns heute, was wir mit unseren Talenten tun, die wir von Gott erhalten haben, wohin legen wir sie? Legen wir sie vertrauensvoll in die Hände von Jesus? Ich bitte euch nun, in Ruhe darüber nachzudenken, was man sich selber für diesen Advent vornehmen kann“ – sagte der Bischof.
Pfr. Daniel Dumitru dankte Bischof Pál für die Feier der Heiligen Messe und lud die Jugendlichen zu zwei weiteren Programmen ein: am 11. Dezember zur Roratemesse um 6.00 Uhr morgens in der Piaristenkirche und am Samstag, den 14. Dezember in der Pfarrkirche von Temeswar IV. Josefstadt zum gemeinsamen Anzünden der dritten Kerze am Adventskranz.
Pressestelle der Diözese Temeswar