Zwischen 18. und 25. Januar 2022 findet die Gebetsoktave für die Einheit der Christen unter dem Motto: „Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen“ (Mt 2,2) statt.
Am Donnerstag, 20. Januar in der griechisch-katholischen Kirche „Mariä Geburt“ in Ferdinandsberg fand ein ökumenisches Gebetstreffen statt, an dem S.E. Josef Csaba Pál, Bischof von Temeswar, S. E. Ioan-Călin Bot, Weihbischof von Lugosch und S.H. Lucian Mic, orthodoxer Bischof von Karansebesch gemeinsam Teilnahmen, wobei gleichzeitig Dechane und Priester der drei Konfessionen, aber auch die Vertreter des Rathauses und des Gemeinderates Ferdinandsberg anwesend waren.
Der Abend des gemeinsamen Gebets begann mit dem Gruß des Weihbischofs von Lugosch, Ioan Călin Bot, der bei dieser Gelegenheit auch den Gruß S.E. Alexandru Mesian, Diözesanbischof von Lugosch übermitteilt hat: die größte Freude des Treffens darin besteht, dass Christus selbst sich freut, die Gläubigen gemeinsam beten zu sehen. Gleichzeitig erwähnte Seine Exzellenz, dass er besonders dankbar sei S. E. Josef Csaba Pál und S. H. Lucian Mic für die Initiative dieses Treffens.
Anschließend beteten alle Anwesenden gemeinsam das Akathist der Muttergottes, ein Gebet, das von Dekan Flavius Manuel Jurca, griechisch-katholischer Pfarrer von Ferdinandsberg, mit dem Segen und der Teilnahme von S.E. Ioan Călin Bot, gefolgt von der Verkündigung des Evangeliums nach Matthäus (2,1-12), einem Fragment, das vom Erzdekan des Banater Berglandes, Mihai Titi Dumitresc, verkündigt wurde.
In der Predigt des Diözesanbischofs von Temeswar, Josef Csaba Pál, übermittelte er seinen Brüdern und Schwestern in Christus: „In unserer persönlichen Geschichte haben wir uns nicht immer vom wahren Licht, nämlich Jesus Christus, leiten lassen. Im Evangelium haben wir sowohl von den Heiligen Drei Königen, als auch von Herodes gehört. Magier beharren darauf, Gott zu suchen. Sie wollen Gott anbeten. Dafür nimmt er auch die Leiden und Strapazen des Weges in Kauf. Herodes aber denkt nur an sich; zu seinen möglichen Vorteilen. (…) Herodes ist voller Angst und Zorn; bei Herodes sehen wir die Angst der Menschen, die ein Problem mit sich selbst haben; Sie sind weder mit sich selbst noch mit denen um sie herum im Reinen. Dieser Herodes mag auch in uns wohnen; wenn wir befürchten, eine Position, einen Stuhl zu verlieren. So wie Angst aus dem Inneren des Menschen kommt, aus seinem Herzen, aus der dortigen Unordnung, so kann auch Frieden aus dem Herzen des Menschen kommen, wenn dieses Herz Jesus angenommen hat. Wer Christus sucht, hat Frieden. Aus der Begegnung mit Christus entsteht Frieden. Menschen, die Frieden haben, haben auch Licht, Sanftmut und Leben in Hoffnung.“ Die Botschaft des Diözesanbischofs von Temeswar endete mit einer tiefgründigen Aufforderung: „Lasst uns mit Ihm vereint sein, damit wir miteinander vereint sein können.“
„In diesen Tagen werden wir gemeinsam beten, dass alle Heiligen uns helfen, in der Erfüllung der Zeit alle eins zu sein. Der Heiland für betet für die Einheit der Weltkirche“, waren die Eröffnungsworte S.H. Lucian Mic. Gleichzeitig sagte der Bischof von Karansebesch: „Wir werden die Probleme der Einheit hier und jetzt nicht lösen. Aber diese Begegnung ist auch ein kleiner Schritt in Richtung der Einheit, um die wir beten und die sich der Erlöser Jesus Christus wünscht.“ Unter Berufung auf das Werk des Hl. Cyprian von Karthago, „De catholicae ecclesiae unitate“, übermittelte der Bischof ebenfalls: „Die Bischöfe sind durch das Gesetz der Liebe und der ungeteilten Harmonie unter der Führung des Heiligen Geistes aneinander gebunden. Niemand kann Gott als Vater haben, wenn die Kirche als seine Mutter hat. (…) Machen wir einen guten Anfang für unser geistliches Leben und für die Einheit zwischen uns, den Gläubigen“.
Flavius-Manuel Jurca, Dechan und Pfarrer der griechisch-katholischen Gemeinde Ferdinandsberg, schloss das ökumenische Treffen mit einer Bitte:„Einigkeit unter uns wird möglich sein, wenn Christus es wünscht. Bis dahin können wir jedoch näher beieinander bleiben. Ein bisschen mehr Offenheit füreinander zu haben und beiseite zu legen, was uns trennen könnte und mehr Gemeinsamkeiten finden. Mensch zu sein, den Prototyp des Sohnes Gottes haben. Lasst uns in seine Fußstapfen treten, um einander zu finden.“
Am Ende überreichte S.E. Bischof Ioan seinen Mitbischöfen symbolische Geschenke: eine Ikone und Wein. Obwohl die Eucharistie noch nicht gemeinsam gefeiert werden kann, können alle mit dem Wein feiern, den sie von anderen geschenkt bekommen haben. Der griechisch-katholische Pfarrer Ciprian Barcan wurde auch von Weihbischof Ioan gewürdigt, er ist der Erbauer dieser Pfarrkirche. Auch der stellvertretende Bürgermeister erhielt ein Symbol-buch für seine Arbeit im Dienst der Gemeinde.
Für die musikalische Umrahmung dieses Gebetstreffens sorgte der Chor des griechisch-katholischen Klosters der Allerheiligsten Dreifaltigkeit in Giroc. Die Andacht wurde live auf den Facebook-Seiten der Diözesen Lugosch und Temeswar übertragen und von allen drei beteiligten Diözesen fotografisch dokumentiert. Orthodoxe, griechisch-katholische und römisch-katholische Gläubige aus Ferdinandsberg, Băuțari, Karansebesch, Reschitz und aus dem Bistra-Tal nahmen teil.

Pressebüro der Römisch-Katholischen Diözese Temeswar