Nach den damaligen Dokumenten fand die Einweihung des römisch-katholischen Doms zu Ehren des Märtyrers St. Georg am Sonntag, den 24. April 1803 durch den Bischof von Tschanad in Temeswar, Ladislaus Kőszeghy, statt, und der eigentlichen Weihe des Domes gingen die Konsekrationen der sechs Nebenaltäre voraus, beginnend mit dem Altar des hl. Johannes von Nepomuk, links hinten am Eingang, der am Montag, dem 18. April geweiht wurde; am Dienstag folgte der Altar der Pestpatrone, rechts vom Eingang; am Mittwoch der Altar des hl. Josef, auf der linken Seite; am Donnerstag der Altar der Heimsuchung, auf der rechten Seite; am Freitag der Kreuzigungsaltar im linken Querschiff und Samstag der Abendmahlsaltar im rechten Querschiff. Der krönende Abschluss dieser festlichen Woche war die Konsekration des Hochaltares zum hl. Georg – und die feierliche Konsekration des Hohen Doms selbst.
Das diesjährige Weihefest des Doms zum Heiligen Georg, der römisch-katholischen Kathedrale von Temeswar, wurde am Nachmittag des 23. April mit einem „Corona“-Treffen von Priestern, Ordensleuten und Kandidaten für das ständige Diakonat und einem Pontifikalamt, das vom Diözesanbischof Josef Csaba Pál zelebriert wurde, gefeiert.
Das Programm begann um 14.30 Uhr in der Aula Magna des Römisch-Katholischen Gerhardinum-Lyzeums. Gastredner des Treffens war Pfr. Daniel Bulai, Pastoralvikar der Erzdiözese Bukarest, der einen Vortrag über die jüngste Enzyklika des Heiligen Vaters, Papst Franziskus, mit dem Titel „Dilexit nos“ hielt.
Pfr. Daniel Bulai unterstrich: „Papst Franziskus spricht in dieser Enzyklika auch von der Verschlossenheit unserer Herzen. Wenn wir in einer Welt des verschlossenen Herzens leben, wird es uns nie gelingen, den anderen näher zu kommen. Ein verschlossenes Herz bedeutet, eine Welt zu bauen, die unsere eigene Größe hat. » Indem er sich mit den Geringsten in der Gesellschaft identifizierte (vgl. Mt 25,31-46), brachte Jesus die große Neuheit der Anerkennung der Würde jedes Menschen, auch und gerade derjenigen, die als „unwürdig“ betrachtet wurden. Dieses neue Prinzip in der Menschheitsgeschichte hat das Gesicht der Welt verändert und zur Gründung von Einrichtungen geführt, die sich um Menschen in schwierigen Lebensumständen kümmern: ausgesetzte Neugeborene, Waisen, allein gelassene alte Menschen, psychisch Kranke, Menschen mit unheilbaren Krankheiten oder schweren Missbildungen, Menschen, die auf der Straße leben« – lesen wir bei Nummer 170 der Enzyklika. Das Herz Jesu ist eine Quelle der Inspiration für unsere pastorale Arbeit.“
Nach dem Treffen zelebrierte Seine Exzellenz, Josef Csaba Pál Diözesanbischof, im Hohen Dom zum Hl. Georg die Heilige Messe, die von allen anwesenden Priestern konzelebriert wurde. Musikalisch umrahmt wurde der Festgottesdienst von dem Organisten Róbert Bajkai-Fábián und dem Chor „Exultate“ sowie dem ökumenischen Jugendchor „Harmonia Christi“ unter der Leitung von Musiklehrer Iustin Călin.
In seiner Einführungsrede begrüßte der Diözesanbischof nicht nur die Gäste dieser Veranstaltung, sondern auch die Gläubigen, die in großer Zahl zum Fest des Schutzpatrons gekommen waren.
In seiner Predigt sagte Pfr. Daniel Bulai: „Heute feiert die Kathedrale von Temeswar, weil ihr Schutzpatron, der Heilige Georg, der heute gefeiert wird, unsere Gedanken und Seelen zu den großen, wunderbaren, heiligen Werken erhebt, die Gott jedem von uns offenbaren will. Heute, am Festtag, können wir auch von der Kultur, von der Geschichte, von der Kunst, von der Schönheit der von Menschenhand geschaffenen Dinge ausgehen, um zu verstehen, was Gott einem jeden von uns vermitteln will. Aber die Heiligen sprechen durch ihr Leben auf eine ganz besondere Weise zu uns über die Heiligkeit und Schönheit Gottes. Es ist erwähnenswert, dass der Heilige Georg sowohl in der katholischen als auch in der orthodoxen Kirche verehrt wird.“
Am Ende der Heiligen Messe dankte der Diözesanbischof Pfr Daniel Bulai für die schönen Gedanken, die er in seiner Predigt vermittelt hatte, und forderte die Gläubigen auf, weiterhin für die Seele des verstorbenen Papstes Franziskus zu beten.
Patroziniumsfest der Domkirche zu Temeswar
Pressestelle der Diözese Temeswar