Kann man ein missionarischer Pilger sein? Ganz ehrlich: Man hat alle Chancen, einer zu werden! Wir wollen keine Werbung für soziale Netzwerke oder andere Internetplattformen machen. Aber eines ist sicher: Vor dem Fest Mariä Geburt erschienen in den sozialen Medien, auf den Seiten verschiedener Pfarreien, Verbände und Gruppen, kurze Posts und Videos über Pilgergruppen, die sich zu Fuß von Pfarreien und Orten, die hauptsächlich aus bulgarischen und kroatischen Gläubigen bestehen, zum Marienwallfahrtsort in Radna aufmachten, und die später auf der Facebook-Seite der Diözese geteilt wurden. Den Pilgern gingen mit Blumen geschmückte Kreuze und Kirchenfahnen voraus. Diejenigen, die diese Beiträge in den sozialen Medien veröffentlichten, wollten wahrscheinlich nicht ostentativ für ihre Pilgerreise „werben“. Stattdessen bezeugten sie jenes tiefe Gefühl, das einem Christen die seelische und körperliche Kraft gibt, sich zu Fuß auf eine Reise von mehreren Dutzend Kilometern zu begeben und die fast tropischen Temperaturen zu ertragen, um das gewünschte Ziel zu erreichen: einen Wallfahrtsort oder ein Sanktuar, wo er oder sie der Jungfrau Maria im Gebet begegnen kann. Was ist dieses tiefe Gefühl? Die Beantwortung dieser Frage überlassen wir der Einstellung jedes Einzelnen!
Dank einiger engagierter Menschen konnten alle Heiligen Messen, die am Fest Mariä Geburt in der Basilika Maria Radna gefeiert wurden, per Live-Übertragung verfolgt werden. So trafen laut Programm die Pilger aus den bulgarischen Gemeinden Winga, Breștea/ Breschtea, Dudeștii Vechi/ Alt-Beschenowa am 6. September in der Basilika ein, gefolgt von der Wallfahrt der Kroaten (Kraschowäner), Ungarn, Rumänen und Deutschen am 7. und 8. September. Die heiligen Messen wurden von Domherr Sebastian Mirciov, Pfarrer von Alt-Beschenwa, Pfr. Piry Radulov, Pfarrverweser von Winga, Pfr. Salman Demeter, Pfarrer von Nadlak, Pfr. Novița Drăghia, Pfarrer von Breschtea, Pfr. Ionuc Hojda, Pfarrverweser von Neu-Moldowa, Domherr Msgr. Gheorghe Augustinov, Pfarrer der bulgarischen Personalpfarrgemeinde von Temeswar zelebriert. Die Pilger kamen aus den Diözesen Großbetschkerek/Zrenjanin, Großwardein (lateinischer Ritus), Szeged-Csanád, der Erzdiözese Karlsburg, der Diözese Iași/Jassy, der Eparchien Lugosch, Großwardein (byzantinischer Ritus) und selbstverständlich der Diözese Temeswar.
Am Sonntag, dem 8. September, um 11.00 Uhr wurde ein Pontifikalamt von Seiner Exzellenz Mirko Štefkovič, Bischof von Großbetschkerek/ Zrenjanin, gefeiert. Seine Exzellenz Josef Csaba Pál, Bischof von Temeswar und eine Gruppe von Priestern aus den Diözesen Temeswar und Großwardein haben konzelebriert. Der Chor der Pfarrkirche Radna sorgte für die musikalische Gestaltung und Frau Andreea Bodroghi spielte die Orgel.
Zu Beginn der Heiligen Messe wurde der Hirte der Diözese Großbetschkerek von Seiner Exzellenz Josef Csaba Pál, Bischof von Temeswar, begrüßt: „Liebe Gläubige, heute sind wir zu einem Geburtstag gekommen. Die Gaben, die wir der seligsten Jungfrau Maria darbringen können, sind die guten Taten, die wir unseren Mitmenschen getan haben, aber auch unsere Sünden, die wir bereut haben.“
In seiner auf Ungarisch und Deutsch gehaltenen und ins Rumänische übersetzten Predigt sagte Seine Exzellenz Mirko Štefkovič, Bischof von Großbetschkerek: „Das Beispiel der Jungfrau Maria ist in unseren Tagen erfahrbar: Ihre Verehrung, die vor allem in den berühmten Heiligtümern zu spüren ist, wie auch hier in Maria Radna, aber nicht nur hier, sondern auch in unserem alltäglichen, stillen und verborgenen Leben, ermutigt uns, unserem Nächsten durch unser Tun Christus zu zeigen. Pflegen wir in unseren Familien und an unseren Arbeitsplätzen jene Liebe, die die Menschen verbindet, die in schwierigen Situationen Perspektiven eröffnet, die Frieden bringt, in dem wir vorankommen und Fortschritte in der Menschwerdung, aber auch in der Kultur und in der Verbesserung der sozialen Lage machen können. Möge die in Gott verwurzelte Freude der Gottesmutter uns die Kraft geben, zu hoffen, zu glauben, zu handeln und eines Tages in das Himmelreich einzugehen.
Am Ende der Heiligen Messe überreichte der Diözesanbischof von Temeswar dem hohen Gast aus der Schwesterdiözese Großbetschkerek die Medaille des Heiligen Gerhard, der bis zu seinem Martyrium der erste Bischof der Diözese Tschanad war, deren Nachfolger heute die Diözese Temeswar in Rumänien, die Diözese Zrenjanin/Großbetschkerek in Serbien und die Diözese Szeged-Csanád in Ungarn sind. „Möge der heilige Gerhard uns helfen und uns in der Einheit bewahren!“ – sagte der Oberhirte unserer Diözese.
Nach dem Schlusssegen machten sich viele Gläubige auf den Weg zum Kalvarienberg hinter der Basilika, um an der Kreuzwegandacht teilzunehmen.
Pressestelle der Diözese Temeswar