Unser Glaube sagt uns, dass jeder Mensch ein ganz besonderes Werk Gottes ist. Unser Heiliger Vater, Papst emeritus Benedikt XVI., hat während seines Pontifikats wiederholt die Verantwortung betont, die mit dem Christsein einhergeht, und gleichzeitig ein lebendiges Beispiel für die innige Gemeinschaft mit Christus gegeben. Benedikt XVI. hat an der Spitze der katholischen Kirche diese Verantwortung mit größter Intensität übernommen, im Geist des wahren Dienstes und der Liebe nach dem Vorbild Christi. Durch seine Lehre, seine unvergleichlich wortgewaltige Theologie, seine apostolischen Reisen, seine Anwesenheit bei Veranstaltungen in der ganzen Welt, seine jahrelange diskrete Präsenz im Gebet, im Leben der Kirche, als emeritierter Papst, hat die Persönlichkeit des Heiligen Vaters tiefe, unverwechselbare Spuren hinterlassen, in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts und in den ersten Jahrzehnte des nächsten Jahrhunderts, in all den moralischen, ethischen und gesellschaftspolitischen Umwälzungen, die in diesen Jahren stattfanden. Ohne die Realität zu beschönigen, hat Papst Benedikt XVI. auf die Leiden der Gesellschaft und der Kirche hingewiesen und versucht, die Brüche durch einen substanziellen theologischen und praktischen Dialog wiederherzustellen, indem er die Einheit des mystischen Leibes Christi und die Würde der Verehrung des Schöpfers in der Heiligen Liturgie. Auf diese Weise hat er die Kirche dauerhaft gestärkt und die Welt durch sein Wort und seine Taten erleuchtet.
Auch wenn wir durch seinen Abschied von dieser Welt einen Verlust empfinden, sollten wir nicht vergessen, dass der Christenmensch, und damit auch der Heilige Vater, im Tod nicht verschwindet, sondern „zur Vollendung gelangt“ … „im Haus des himmlischen Vaters, vor dem Thron seiner Größe“.
Der Erlöser Christus selbst, gekreuzigt am Kreuz, hat mit diesen Worten gebetet: „Es ist vollbracht!“
Der heilige Hieronymus sagte: „Wer diese Welt verlässt, bleibt unter den Seinen“. Dies ist die Überzeugung, die wir in diesen Momenten bezeugen wollen, von denen wir glauben, dass sie für Papst Benedikt XVI. nach einem vollen und beständigen Dienst im Dienste der ganzen Menschheit die lang erwartete Erfüllung sein werden. Wir glauben, dass unser Heiliger Vater, der emeritierte Papst, immer noch unter uns weilt und bereits ein Vermittler nicht nur für die Kirche, sondern auch für die ganze Welt ist.
Diese christliche Haltung wollen wir in diesen Momenten der menschlichen Trauer, aber auch der Hoffnung auf die letzte Auferstehung bezeugen. Das hat uns der emeritierte Papst Benedikt XVI. selbst gelehrt und uns bis zum letzten Augenblick seines Lebens vorgelebt. Darin wollen wir ihm folgen, wenn wir alle zu Gott beten und ihn bitten, seinen treuen Diener mit ewigem Gut zu belohnen und seine Kirche weiter zu stärken, die nun um den Hirten trauert, dessen Nähe sie immer und auf allen Kontinenten gespürt hat.
Pressestelle der Römisch-Katholischen Diözese Temeswar
Bildquelle: www.vaticannews.va/en
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Benedikt XVI. ist tot. Der 95-jährige emeritierte Papst verstarb an diesem Silvestertag morgens um 9.34 Uhr in seiner Residenz in den Vatikanischen Gärten.
Vatican News
Benedikt XVI. ist in das Haus des Vaters zurückgekehrt. Wie das vatikanische Presseamt vor wenigen Minuten mitteilte, starb der emeritierte Papst im Alter von 95 Jahren in der Residenz des Klosters Mater Ecclesiae, das er nach seinem Verzicht auf das Petrusamt im Jahr 2013 als Wohnsitz gewählt hatte.
Der Leiter des vatikanischen Presseamtes, Matteo Bruni, informierte die Öffentlichkeit am Samstagmorgen in einem Kommuniqué über Benedikts Tod.
Die sich verschlechternden Nachrichten
Der Gesundheitszustand des emeritierten Papstes hatte sich bereits seit einigen Tagen aufgrund des fortschreitenden Alters verschlechtert, wie das vatikanische Presseamt in mehreren Bulletins in den letzten Tagen mitgeteilt hatte.
Papst Franziskus selbst hatte am Ende der letzten Generalaudienz des Jahres, am 28. Dezember, die Nachricht über den sich verschlechternden Gesundheitszustand seines Vorgängers öffentlich mitgeteilt. Er forderte dazu auf, für den emeritierten Papst zu beten, der „sehr krank“ sei, damit der Herr ihn tröste und ihn „in diesem Zeugnis der Liebe für die Kirche bis zum Ende“ unterstütze. Auf allen Kontinenten war es sofort zu zahlreichen Gebetsinitiativen gekommen, mit Botschaften der Solidarität und Nähe auch aus der nichtkirchlichen Welt.
Benedikts Leichnam wird im Petersdom aufgebahrt
Der Vatikan teilte mit, dass der Leichnam des Verstorbenen ab Montag, 2. Januar, morgens im Petersdom öffentlich aufgebahrt wird, damit die Gläubigen von ihm Abschied nehmen können.
Quelle: www.vaticannews.va/de