Alle Bänke und Stühle im Kirchenschiff der Pfarrkirche zu Temeswar Josefstadt waren während der ungarischen Messe, die am ersten Sonntag im Februar gefeiert wurde, von den Gläubigen besetzt. Es war offensichtlich, dass dies keine „gewöhnliche“ Sonntagsmesse des Jahres war, denn zwei Kinderchöre, die in den vorderen Kirchenbänken saßen, blätterten in ihren Liederbüchern und stimmten ihre Gitarren. Am 4. Februar empfing der Kinderchor der Pfarrgemeinde Gäste aus dem Kreis Arad: In Begleitung der Chorleiterinnen Tünde Balta-Taics und Teréz Kiss kam der Kinderchor „Angyalkürt“ aus Petschka nach Temeswar, um die Mitglieder des örtlichen Chors kennenzulernen, gemeinsam in der Heiligen Messe zu singen und anschließend an verschiedenen gemeinsamen Aktionen teilzunehmen.
Zu Beginn der Heiligen Messe wurden die Gäste von Pfr. Zsolt Szilvágyi, Pastoralvikar und Pfarrer der Kirchengemeinde, begrüßt. Sr. Maria Renáta Miklós, Notre-Dame-Schwester, und Frau Tünde Balta-Taics stellten die beiden Kindergruppen kurz vor. „Wir fragen uns oft: Warum ist eine Gemeinschaft lebendig? Eine Gemeinschaft ist lebendig, weil sie sich um Kinder, Jugendliche und ältere Menschen kümmert. Das heutige Treffen ist den Kindern und Jugendlichen gewidmet“, sagte Sr. M. Renáta. „Der Kinderchor «Angyalkürt» wurde 2018 mit dem Ziel gegründet, dass wir nicht nur an Wunder glauben, sondern auch Wunder (er)leben. Denn jede Seele hat ihre eigene Melodie, jedes Herz hat seinen eigenen Rhythmus“, sagte Frau Tünde Balta-Taics.
Im Zusammenhang mit den Versen des Evangeliums, die an diesem Tag verlesen wurden, sprach Pfarrer Zsolt Szilvágyi in seiner Predigt zu den Anwesenden über die ausgestreckten Hände: die Hand Gottes, die sich uns entgegenstreckt, und die Hand, die die Menschen einander entgegenstrecken können, um zu helfen. Der Pfarrer erwähnte auch, dass die Idee des Treffens der beiden Chöre bereits im letzten Jahr im Advent formuliert wurde, aber damals nicht realisiert werden konnte.
Nach dem Mittagessen nahmen die Kinder und Erwachsenen an gemeinsamen Aktivitäten teil, um sich gegenseitig kennenzulernen und Freundschaften zu schließen. Um 16:00 Uhr wurden die Mitglieder der beiden Chöre im Bischöflichen Ordinariat von Seiner Exzellenz Josef Csaba Pál, Diözesanbischof, empfangen. „Ich glaube nicht, dass jemals so viele Kinder in diesem Saal waren“, bemerkte der Diözesanbischof, der die Kinder anschließend über ihre Vorbereitung auf die Heilige Messe befragte. Aus ihren Antworten erfuhr der Bischof, dass die Chormitglieder jeden Freitag proben und jeden dritten Sonntag im Monat in der Messe singen.
Bischof Josef stellte den Kindern dann wichtige Momente in der Geschichte unserer Diözese vor und wies darauf hin, dass die Diözese Tschanad – deren Nachfolgerin auch die Diözese Temeswar ist – im Jahr 1030 gegründet wurde und mit dem Heiligen Gerhard als erstem Bischof in nur sechs Jahren ihr 1000-jähriges Bestehen feiern wird.
Am Ende überreichten die Kinder dem Diözesanbischof Lieder, ein Gedicht und ein kleines symbolisches Geschenk.
Für die Gruppe von 60 Kindern und Erwachsenen endete das Besuchsprogramm in der Domkirche zum hl. Georg, der römisch-katholischen Kathedrale von Temeswar, wo Pater Zsolt Szilvágy über die Kirche und ihren Schutzpatron sprach.

Pressestelle der Diözese Temeswar
Foto: Pressestelle der Diözese Temeswar, Anikó Dotterer-Kiszely