Die römisch-katholische St.-Georgs-Kathedrale in Temeswar wurde auf Wunsch von Kaiser Karl VI. nach der Vertreibung der Osmanen aus dem Banat errichtet. Der Grundstein des Gotteshauses wurde am 6. August 1736 anlässlich des Festes der Verklärung unseres Herrn Jesus Christus durch den Bischof von Tschanad mit Sitz in Temeswar, Freiherr Adalbert von Falkenstein, feierlich gelegt. Am 30. April 1754 segnete der Bischof von Tschanad, Graf Anton Engl von Wagrain, das Gotteshaus ein, und im Herbst desselben Jahres, am 8. September, feierte er hier anlässlich des Festes Mariä Geburt die erste heilige Messe. Die feierliche Konsekration der Domkirche fand am 24. April 1803 statt, einen Tag nach dem Fest des Heiligen Georg, dem Schutzpatron der Kathedrale. Konsekrator war Bischof Ladislaus Köszeghy von Remete selbst.
In den letzten vier Jahren, ab 2019, wurde die Domkirche von Temeswar, die in der Liste der historischen Denkmäler Rumäniens unter der Nummer 152 mit dem Code TM-II-m-A-06176 eingetragen ist, im Rahmen des größten Sanierungsprojekts ihrer Geschichte mit dem Titel „Innen- und Außenrenovierung, Konservierung, Sanierung des Gebäudes der römisch-katholischen Kathedrale von Temeswar und ihrer Umfriedung, mit dem Ziel, sie in den nationalen und internationalen Touristenkreislauf zu integrieren“, SMIS-Code – 119627, renoviert. Das Projekt wurde unter der Leitung Seiner Exzellenz Martin Roos, dem damaligen Bischof von Temeswar, in Angriff genommen, die notwendigen Verträge mit der Regionalen Entwicklungsagentur West unterzeichnet und unter der Leitung Seiner Exzellenz Josef Csaba Pál, seinem Nachfolger, fortgesetzt und abgeschlossen. Die Heilige Messe zur Segnung der Restaurierungsarbeiten der Domkirche wurde am Samstag, den 22. April dieses Jahres zelebriert. Hauptzelebrant war Seine Exzellenz Miguel Maury Buendía, Apostolischer Nuntius in Rumänien und der Republik Moldau. Konzelebriert haben Seine Exzellenz Aurel Percă, Erzbischof und Metropolit von Bukarest, Seine Exzellenz Gergely Kovács, Erzbischof von Alba-Iulia/Karlsburg, Seine Exzellenz Dr. Balázs Bábel, Erzbischof von Kalocsa-Kecskemét/Kalotscha-Ketschkemet (Ungarn), Ihre Exzellenzen die römisch-katholischen Bischöfe Eugen Schönberger (Sathmar), Anton Coșa (Chișinău/Kischinew, Rep. Moldawien), László Felföldi (Pécs/Fünfkirchen), Vjekoslav Huzjak (Bjelovar-Križevac, Kroatien), Josef Csaba Pál (Temeswar), Ihre Exzellenzen die griechisch-katholischen Bischöfe Virgil Bercea (Oradea/Großwardein), Claudiu Lucian Pop (Cluj-Gherla/Klausenburg-Neuschloß), Vasile Bizău (Maramureș/Marmarosch), Ioan Călin Bot (Lugoj/Lugosch), Ihre Exzellenzen Weihbischöfe Cristian Dumitru Crișan (Blaj/ Alba Iulia und Făgăraș – Blasendorf/Karlsburg-Fogorasch), Petru Sescu (Iași/Iassy), Stefan Zekorn (Münster, Deutschland), Antonin Basler (Olomuc/Olmütz, Tschechische Republik) und Ihre Exzellenzen, die emeritierten Bischöfe Dr. Ioan Robu (Bukarest), Petru Gherghel (Iași/Iassy), Mihály Mayer (Pécs/Fünfkirchen, Ungarn) und Martin Roos (Temeswar).
Ebenfalls anwesend waren Msgr. László Gyuris, Generalvikar der Diözese Zrenjanin (Großbetschkerek/Serbien), Msgr. József Kovács, Generalvikar der Diözese Szeged-Csanád (Segedin-Tschanad), Msgr. Lajos Kondé, Pastoralvikar und Pfarrer der Kathedrale von Segedin, Msgr. Róbert Pastyik, Generalvikar der Erzdiözese Belgrad (Serbien), Msgr. Ferenc Fazekas, Apostolischer Administrator der Diözese Subotica (Maria-Theresiopel), Msgr. István Takács, Generalvikar der Erzdiözese Veszprém (Wesprim) und Dr. Krunoslav Novak, Sekretär der Konferenz der Katholischen Bischöfe Kroatiens. Bei der Heiligen Messe assistierten auch Dr. Ioan Selejan, rumänisch-orthodoxer Metropolit des Banats und Erzbischof von Temeswar, Lukijan Pantelić, serbisch-orthodoxer Bischof von Buda (Ofen) und Administrator der Eparchie Temeswar, István Kovács, ungarischer Unitarier-Bischof, Vertreter der evangelisch-lutherischen und reformierten Konfessionen, der Jüdischen Gemeinde von Temeswar sowie Priester aus dem In- und Ausland teil. Für die rumänische Regierung waren anwesend: Herr Florinel-Irinel Frunză, Direktor im Rang eines Staatssekretärs im Staatssekretariat für Kulte, Herr Cezar Păvălașcu, Direktor, die Parlamentsabgeordneten Herr Ovidiu Ganț, Herr Giureci-Slobodan Ghera, Herr Péter Faragó, Herr Gheorghe Nacov. Ungarn und die ungarische Regierung waren vertreten durch Herrn Botond Zákonyi, Botschafter, Herrn Csaba Grezsa, Generalkonsul, Frau Réka Brendus, Abteilungsleiterin im Staatssekretariat für nationale Politik Ungarns, Herrn József Kánya vom Ministerium für Kultur und Innovation und Herrn Ferenc Sándor Szakács vom Innenministerium. Die Bundesrepublik Deutschland war durch Frau Konsulin Regina Lochner und die Republik Österreich durch Herrn Honorarkonsul Georg Bardeau vertreten. Für den Kreisrat Temesch waren Herr Alin Nica, Vorsitzender, und für die Stadtverwaltung Temeswars Herr Dominic Fritz, Bürgermeister, anwesend.
Für die musikalische Umrahmung der Heiligen Messe sorgten die Chöre Exultate und Chorus & Capella Cathedralis unter der Leitung von Domorganist Róbert Bajkai-Fábián und Harmonia Christi unter der Leitung von Iustin Călin.
Nach der Begrüßung der Gäste durch Herrn Christian Rudik, Direktor der Rumänischen Nationaloper, und Frau Anikó Dotterer-Kiszely folgte die Ansprache von Domherr Nikola Lauš, Direktor der Bischöflichen Kanzlei und Diözesanverantwortlicher für den Domprojekt. „An diesem denkwürdigen Tag sind unsere Seelen mit Dankbarkeit erfüllt, und wir gedenken auch derer, die den Grundstein für unsere Kathedrale gelegt haben, sowie derer, die sich seit fast 300 Jahren um dieses bemerkenswerte, Gott geweihte Gotteshaus kümmern. (…) Der gesamte Prozess der Renovierung und Restaurierung wäre nicht möglich gewesen ohne die Hilfe der Regionalen Entwicklungsagentur der Region West, die heute durch die Anwesenheit des Generaldirektors Sorin Maxim vertreten ist, in dem wir einen verlässlichen Partner und einen zuverlässigen Mitarbeiter gefunden haben, der uns bei der Umsetzung des Projekts stets unterstützt hat. Der gleiche Dank gebührt unseren treuen Partnern, ohne die nichts von dem, was wir heute sehen, möglich wäre. Wir möchten der rumänischen Regierung, vertreten durch das Staatssekretariat für religiöse Angelegenheiten, bzw. durch Herrn Florinel Irinel Frunză, Direktor mit Aufgaben eines Staatssekretärs, und Herrn Cezar Păvălașcu, stellvertretender Direktor, danken. Wir möchten den Mitgliedern des rumänischen Parlaments aus dem Kreis Temesch, den Mitgliedern der parlamentarischen Gruppe der nationalen Minderheiten, dem Rathaus Temeswar und dem Kreisrat Temesch für ihre ständige Unterstützung danken. Gleichzeitig möchten wir der Organisation Renovabis (Deutschland), den Erzdiözesen Köln und Paderborn, der Diözese Münster, der Italienischen Bischofskonferenz sowie all unseren Wohltätern, Unternehmen und Einzelpersonen, die uns sowohl durch Gebet als auch finanziell unterstützt haben, unseren aufrichtigen Dank aussprechen“, sagte Domkapitular Lauš.
Die Feier Wiederweihe der Domkirche begann mit der Segnung des Weihwassers durch den Apostolischen Nuntius, mit dem die Wände, der Altar und die Kanzel des renovierten Doms besprengt wurden.
In der Predigt, die in rumänischer, ungarischer und deutscher Sprache gehalten wurde, sagte Seine Exzellenz, Diözesanbischof Josef Csaba Pál: „Wenn ich diese erneuerte Kathedrale, unseren Dom in Temeswar, betrachte, das erste Wort, das mir über die Lippen kommt ist: gemeinsam. Ich könnte dies auch erweitern: gemeinsam ist es schön. Die Domkirche ist eine Kathedrale der katholischen Kirche, aber gleichzeitig ist es eine Kathedrale aller Menschen in Temeswar und darüber hinaus. Viele, viele Menschen verschiedener Konfessionen haben für diese Renovierung gearbeitet, gebetet und Opfer gebracht: Menschen aus Temeswar, aus ganz Rumänien und aus dem Ausland. Es war eine gesegnete Gelegenheit zur Zusammenarbeit. Es ist eine große Genugtuung zu wissen, dass wir gemeinsam für das Wohl der Gesellschaft, für das Wohl jedes Einzelnen arbeiten können, indem wir uns gemeinsam im Namen Gottes – für das Gemeinwohl – einsetzen“.
Ein wichtiger und bedeutender Moment der Messe war das Weihegebet und die Salbung der 12 Konsekrationskreuze an den Wänden der Domkirche mit dem Heiligen Chrisam sowie die Segnung des Altars. „Möge Christus alle, die auf diesem Altar seinen Leib und sein Blut empfangen, mit seinem Heiligen Geist erfüllen, damit sie in ihm ein Leib und ein Geist werden“, sprach der Apostolische Nuntius im Segensgebet. Nach diesen Momenten wurde der Altar mit dem Altartuch bedeckt und mit Blumen geschmückt. Die Kerzenständer mit den für die Feier der Heiligen Messe erforderlichen Kerzen wurden aufgestellt. Dann wurden alle Altarkerzen und die Kerzen an den Stellen, an denen die Salbung vorgenommen wurde (an den Konsekrationskreuzen), sowie die anderen Lichter in der Kirche als Zeichen der Freude feierlich angezündet.
Am Ende der Heiligen Messe sprachen Herr Sorin Maxim, Generaldirektor der Regionalen Entwicklungsagentur West, Florinel-Irinel Frunză, Staatssekretär, Frau Réka Brendus, die die Grußbotschaft von Herrn Zsolt Semjén, stellvertretender Ministerpräsident von Ungarn vorlas, Herr Alin Nica, Vorsitzender des Kreisrates Temesch, Herr Dominic Fritz, Bürgermeister, Seine Exzellenz Aurel Percă, Erzbischof und Metropolit von Bukarest und Erzbischof Dr. Ioan Selejan, Metropolit des Banats.
Seine Exzellenz Josef Csaba Pál, Diözesanbischof, dankte allen, die mit ihrer Anwesenheit dieses Ereignis von besonderer Bedeutung für das Leben der römisch-katholischen Gemeinschaft der Diözese Temeswar beehrten. Gleichzeitig lud der Diözesanoberhirte zum Ökumenischen Jugendfestival ein, das vom 1. bis 7. Mai neben anderen Kirchen und Zentren auch in dieser Kathedrale stattfinden wird. In seiner Ansprache dankte Bischof Pál Seiner Exzellenz Miguel Maury Buendía, dem Apostolischen Nuntius, für seine Tätigkeit und seine diplomatische Mission in Rumänien, während der er die Diözese Temeswar mehrmals besuchte: nähmlich weil Seine Exzellenz Erzbischof Buendía Rumänien verlässt und zum Apostolischen Nuntius in Großbritannien ernannt wurde. Bei dieser Gelegenheit überreichte Bischof Pál Erzbischof Buendía einen Regenschirm, den er bei dem in England vorherrschenden Regenwetter sicher brauchen wird, und ein Gemälde der Temeswarer Domkirche.
Seine Exzellenz Miguel Maury Buendía sagte: „Vor sieben Jahren habe ich meinen Besuch in den lateinischen und griechisch-katholischen Diözesen Rumäniens mit einem Besuch in Temeswar begonnen. Die Vorsehung hat es so gewollt, dass mein letzter Besuch außerhalb von Bukarest wieder in Temeswar stattfinden sollte. Seitdem hat sich hier nicht wenig getan. Aber eines ist unverändert geblieben: die Freundlichkeit und Gastfreundschaft, die Toleranz und Herzlichkeit, der Unternehmergeist und der Fleiß der Menschen im Banat, die so zahlreich zu der heutigen Feier gekommen sind.“
Da der Platz und die Sitzplätze in der Kathedrale begrenzt waren, konnte eine große Gruppe von Gläubigen die Messe auf einem Bildschirm, der in der Nähe des Haupteingangs des Doms aufgestellt war, bzw. im Internet verfolgen, dank der Live-Übertragung durch Angelus TV bzw. durch Radio und Tv Maria und durch die medientechnische Ausstattung der Diözese Temeswar.

Pressestelle der Diözese Temeswar

Foto: Ramona Băluțescu