Reschitza – Das sogenannte „Herglotz´sche Kreuz”, das an der höchsten Stelle des Stadtgebiets von Reschitza, auf der heute „Kreuzberg” genannten Anhöhe oberfhalb der römisch-katholischen „Maria Schnee”-Kirche steht, wird renoviert. Das Denkmal wurde am 29. Juni 1874 von der Reschitzaer Arbeiterschaft im Gedenken an die Ereignisse von 1848 und die Opfer der Kämpfe um Reschitza errichtet. Damals hatte Georg Herglotz die Reschitzaer „Bürgergarde” angeführt, die auf der Seite der ungarischen Revolutionsheere Reschitza gegen den Ansturm des kaisertreuen romanen-banater Grenzregiments Nr. 13 (Garnisonssitz: Karansebesch) verteidigte. An der Stelle des heutigen Denkmals war eine Kanone aufgestellt, die lange Zeit den Ansturm des Grenzregiments hinauszögerte. Später wurde die Kanone geschmolzen und ins erste Eiserne Kreuz vom Kreuzberg integriert.
Das auf Initiative der Familie Herglotz mit der Unterstützung vieler Reschitzaer Arbeiterfamilien errichtete Denkmal ist in der kommunistischen Zeit dem Verfall preisgegeben gewesen. Unter Bürgermeister Dipl.-Ing. Mircea Ioan Popa und unter Mitwirkung zahlreicher in- und ausländischer Vereine, aber auch des Reschitzaer Maschinenbauwerks (von hier hat sich ein Freund der Reschitzaer Lokalgeschichte, der damalige Leiter der Gießereien von UCMR, Iulian Georgevici, hervorgetan) ist das Kreuz renoviert und am 28. Juni 2001 durch Priester der römisch-katholischen, rumänisch-orthodoxen und lutherisch-evangelischen Kirche wiedereingeweiht worden.
Am 28. Juni 1014 beging am hier 140 Jahre seit der ersten Kreuzweihe mit religiösen und kulturellen Feierlichkeiten. Auch der 145. Jahrestag wurde öffentlich markiert, diesmal wetterbedingt in der Deutschen Bibliothek „Alexander Tietz”. Parallel hatte auch der Ungarnverband UDMR mit einer gewissen Rhythmizität rund um dieses Denkmal Veranstaltungen organisiert. Seit 1924 wird von der römisch-katholischen Kirche zur Fastenzeit ein Kreuzweg aus dem Tal zum Kreuz am Kreuzberg organisiert. Wobei der zunehmende Verfall des Denkmals jedesmal festgestellt werden musste. Bürgermeister Ioan Popa, der Kulturmanager der Stadt, der Bauunternehmer Dorinel Hotnogu und die Technikabteilung des Reschitzaer Rathauses haben in diesem Jahr die Lugoscher Firma SC Dirksen Special Beton SRL angeheuert, die selbe, die das Stadtzentrum von Reschitza generalüberholt hat, um das Denkmal nach Plänen der SC MZR Tecture SRL, einer Architekturfirma, die sich auf Restaurierungen spezialisiert hat (Dipl.-Arch. Ioana Mihăiescu und Dipl.-Arch. Marius
Mozon) generalzuüberholen.
Die Arbeiten stehen knapp vor ihrem Abschluss, der für diesen Dezember geplant ist. Laut der Architektion Ioana Mihăiescu, könnte diese Renovierung „eine urbanistische Reevaluation des gesamten Raums des Kreuzbergs auslösen, ein Raum mit einem eigenen Potenzial.” Auf alle Fälle sei es erfreulich, dass den „Reschitzaern ein emblematisches Symbol rückerstattet wird.”
Text und Foto: Erwin Josef Țigla
Redaktionelle Bearbeitung: Werner Kremm