Der Haupt- oder Festungsplatz Tschakowas wird derzeit restauriert, eine Initiative, die darauf abzielt, den öffentlichen Raum zum Nutzen der lokalen Gemeinschaft wiederherzustellen und die Identitätsebenen des städtischen Ensembles „Festungsplatz“, eines denkmalgeschützten historischen Monuments von nationaler Bedeutung (Code TM-II-a-A-06202), zu stärken.
Der Wert des Kulturerbes von Tschakowa, einer ehemaligen mittelalterlichen Festung und Siedlung, die im Zusammenhang mit der umgebenden Natur (dem Timișul-Mort-Arm und seinem hydrographischen System) entwickelt und später in der Neuzeit systematisiert wurde, ist durch Komponenten gegeben, „die in der neuen Stadtplanung des 18. Jahrhunderts auf dem Lande sehr selten sind“ (vgl. Prof. Teodor Octavian Gheorghiu). Die historische Stadtlandschaft von Tschakowa, die sich aus mehreren Schichten sichtbarer oder unentdeckter (archäologischer) Geschichte zusammensetzt oder nur im lokalen Gedächtnis erhalten ist, stellt eine Ressource für eine nachhaltige Stadtentwicklung und die Wiederherstellung des Zugehörigkeitsgefühls der Stadtgemeinschaft dar, Prämissen, die die Grundlage des vom multidisziplinären Projektteam vorgeschlagenen Restaurierungsprogramms bildeten.
Die Öffnung der Perspektiven auf die anderen wertvollen Elemente der Stadt (der als „Cula“ bekannte Verteidigungsturm und der Verwaltungspalast, die Serbisch-Orthodoxe Kirche „Gottesmutter Maria“ 1768, die Römisch-Katholische Pfarrkirche zur „Allerheiligsten Dreifaltigkeit“ 1881, der Verlauf der Toten Temesch/ Timișul Mort) wurde durch die Beseitigung von vertikalen Barrieren (Verlegung der oberirdischen Netze/ Kabel in den Untergrund, Neugestaltung der Ausrichtung der Bäume) und die Markierung einiger wichtiger Aussichtspunkte (Mikroplätze) erreicht.
Die Erhaltung und Wiedergabe der Multikulturalität des Platzes war eines der Hauptziele des Projekts, bei dem die Restaurierung der beiden steinernen Denkmäler, der Statue der Jungfrau Maria (1800, spezifisch römisch-katholisch) und des serbisch-orthodoxen Kreuzes (1805), die konfessionellen Identitäten und ihre gegenseitige Anerkennung stärkt, ein Modell der Ökumene, bei dem der Platz die Rolle eines gemeinsamen Ortes des Austauschs und der Akzeptanz der ansässigen Gruppen übernimmt. Die Restaurierung der beiden Statuen wird von einem Team von Restauratoren durchgeführt, die vom Kultur-Ministerium zertifiziert sind.
Die mittelalterliche Schicht des Hauptplatzes wurde auch durch die landschaftliche Neuinterpretation des historischen Kanals, der den Platz in der NW-SE-Achse durchzog und bei den archäologischen Ausgrabungen 2015 entdeckt wurde, sensibel aktiviert. Die symbolische Markierung des Kanals führte zur Neugestaltung der Naturkomponenten des Platzes und wird zusammen mit dem Erhalt wertvoller Bäume für ein angenehmes, dem Klimawandel angepasstes Klima sorgen, die Artenvielfalt fördern und ein geselliges Ambiente schaffen.
Die Erinnerung an den historischen Ort wurde bewahrt, indem die erste Oberfläche des Platzes, das massive Steinpflaster (historisches Material), wiederhergestellt wurde. Durch die Umgestaltung des zentralen Kerns und die Mischung traditioneller und moderner Elemente wurde ein klar definierter Bereich geschaffen, der ein wichtiges Element des lokalen und regionalen Erbes darstellt.
Es wurde eine Diversifizierung der Funktionalität des Platzes durch die Gestaltung von Räumen und Einrichtungen vorgeschlagen, die von täglichen Veranstaltungen und Feiern (Märkte, Messen, Konzerte, Ruga-Feier, Kirchweih usw.) bis hin zu Information und Kontemplation reichen, wobei letztere durch die patinierte Bronzeskulptur des Künstlers Rudolf Kocsis „Die Bestrahlung des Zentrums“ – eine Übung zur historischen Aufarbeitung der Vergangenheit von Tschakowa – aufgewertet wird.
Das Restaurierungsprogramm, das sich auf zahlreiche Studien und Fachuntersuchungen stützt (historische Urbanistik, Kulturlandschaft, technisches Fachwissen, nicht-invasive Archäologie, Dendrochronologie, Bauminventarisierung usw.), wurde mit den europäischen politischen Zielen des Europäischen Grünen Pakts, der EU-Strategie für biologische Vielfalt 2030, der Europäischen Landschaftskonvention, der Leipzig-Charta für nachhaltige europäische Städte und den Werten des Neuen Europäischen Bauhauses verknüpft: Nachhaltigkeit, Ästhetik und Inklusivität.
Mit der Restaurierung des Haupt- ode Festungsplatzes erhält Tschakowa einen öffentlichen Raum, der die lokalen historischen Schichten, die Multikonfessionalität, die Multikulturalität und die Komponenten der lokalen Natur respektiert und zu einem gemeinsamen Gut der Einwohner von Tschakowa und von uns allen wird.
Fotos: Raluca Rusu, Alexandru Ciobotă, Bogdan Demetrescu

Projekt: „Wiederbelebung durch Sanierung, Modernisierung und Ausstattung des Stadtgebiets „Festungsplatz“, Stadt Tschakowa, Kreis Temesch“.
Begünstigter: Stadtverwaltung Tschakowa

Multidisziplinäres Team:
Allgemeiner Designer, Landschaftsarchitekt Alexandru CIOBOTĂ, Landschaftsarchitektin Raluca R. RUSU, städt.-Landschaftsarchitektin Alina FLOCA (SC Private Design SRL)
Experte/Gutachter MC Historische Urbanistik, Prof. Dr. Arch. Teodor O. GHEORGHIU
Experte MC Steinrestaurierung Prof. Dr. Rudolf KOCSIS, Spezialist für Steinrestaurierung Prof. Dr. Tiberiu KOLOZSI
MCTC Straßenexperte, Univ.-Prof. Dr. Ing. Ionică P. BELC
Experte für historische Tragwerke, Prof. Dr. Ing. Bálint SZABÓ, Dr. Ing. Imola KIRIZSÁN, Ing. Georgiana TIRT, Ing. Martin SZÉKELY

Spezialisierte Designer:
Architektur, Arch. Bogdan DEMETRESCU (SC DProiect SRL), Spezialist MC, Architekt Dr. Arch. Liliana ROȘIU,
Landschaft: Landschaftsarchitekte Alexandru CIOBOTĂ und Raluca R. RUSU, städt.-Landschaftsarchitektin Alina FLOCA (SC Private Design SRL)
Archäologie, Spezialist MC Archäologe Andrei STAVILĂ (West-Universität Temeswar)
Straßennetzwerk/Bauspezialist, Ing. Radu BĂLU (SC MNS CONS GRUP SRL)
Elektrische Netzwerke, Ing. Horia DINICICĂ (SC ELECTROPROIECT HK SRL)
Hydraulische Anlagen, Ing. Bogdan Cosmin TOPLICEANU, (SC Fountain Design SRL)
Konstruktionsstärke, Ing. Alexandru POPA, Ing. Eugen MOȘNOI (SC EUROFUNCTION SRL)
Restaurierung von künstlerischen Komponenten, Arch. Praktikant Tibor KOLOZSI, Erik KOLOZSI (SC RESTARH SRLD)
Künstlerisches Werk des Autors, Bildhauers, Prof. Dr. Rudolf KOCSIS
Topographische Studie, Ing. Ovidiu Constantin STOIA (SC MAP DESIGN SRL)
Geotechnische Studie, Ing. Radu TOTOREANU (SC GEOSOND SRL)
Dendrologische Untersuchungen Patrick CHIROIU

Investitionswert: 9 448 900 Lei
Fertigstellungstermin: 2023
Geldgeber: Regionales Operationelles Programm 2014-2020, Schwerpunkt 13, Maßnahme 13.1