Am 22. Juli dieses Jahres organisierte die Pfarrei Temeswar III. Elisabethstadt zusammen mit den hiesigen Salvatorianern eine dreitägige Fußwallfahrt nach Maria-Radna. Die Pilger starteten am Freitag, den 22. Juli um 10.00 Uhr von der Elisabethstädter-Kirche aus, entlang der Route Überland, Deutsch-Bentschek, Charlottenburg, Neudorf, Maria-Radna. Sie kamen am 24. Juli in Radna an und folgten einer wunderschönen Route, die oft durch schöne Landschaften und mitten durch die Natur führte. In den letzten Jahren folgten die Pilger auf Initiative der Salvatorianer-Patres nicht mehr dem „klassischen“ Weg nach Radna, da dieser jedes Jahr mehr und mehr von großen und kleinen Fahrzeugen befahren wurde und aufgrund der Geschwindigkeit der Fahrzeuge und des Fehlens eines Weges oder einer sicheren Straße für Fußgänger manchmal sogar gefährlich war.
Sehr beliebt sind sowohl die Fußwallfahrt nach Maria-Radna als auch die Wallfahrt um oder am Feiertag der hl. Joachim und Anna. Diese Wallfahrt am Fest der hl. Grosseltern Jesu ist für die Temeswarer Katholiken seit fast drei Jahrhunderten zur Tradition geworden. Es handelt sich um eine Votivwallfahrt, die aufgrund eines Versprechens – wie das von Arad – durchgeführt wird, um der Seligsten Jungfrau Maria für die Errettung von großen Gefahren und Plagen zu danken und um die Hilfe unserer himmlischen Mutter für die ganze Stadt zu erbeten. Die Wallfahrt wird seit jeher von den Franziskanern, den Piaristen, den barmherzigen Brüdern und seit etwa einem Jahrhundert auch von den Salvatorianern von Temeswar begleitet und geführt. Der folgende Text ist das Zeugnis eines jungen Mannes, Vlad Colareza, eines „Veteranen“ dieser spirituellen Reise.
„Wenn ich an das Wort «Pilgerreise» denke, kommen mir sofort Gedanken wie Meditation und Frieden in den Sinn. Und für mich ist es so: eine nette Gruppe von Menschen, die zu einem bestimmten Heiligtum gehen, um zu beten, mit positiven Gedanken, mit dem Wunsch, sich von schweren Gedanken zu befreien und ihre Beziehung zu Gott zu verbessern. Gebet, Einheit und Gesang sind die Hauptpunkte. Die Pilgerfahrt zur Mutter der Gnaden von Radna ist eine Herausforderung für mich. In der Vergangenheit bin ich die Strecke sieben Mal gelaufen, und jedes Mal, wenn ich mit Müdigkeit und wunden Füßen zu kämpfen hatte, sagte ich mir: Das war’s, ich gehe nie wieder. Und doch würde ich im nächsten Jahr wieder hingehen und im Jahr darauf und… so weiter. Nach den gesundheitlichen Problemen, die ich durchgemacht habe, dachte ich, ich würde nie wieder so viel laufen können, aber mit Gottes Hilfe bin ich dieses Jahr wieder gelaufen, zum achten Mal, zusammen mit Pater Martin Gál SDS und den anderen Teilnehmern. Die Schönheit der Natur, die Stille, die Wärme, das Geräusch der Schritte und der im Gras versteckten Insekten waren Teil der Meditation und des Gebets, durch die ich versuchte, mich vom Leid zu befreien und mit Ihm über meine Berufung zu sprechen. Die erste Antwort war, dass ich den Rosenkranz aus meiner Tasche verloren hatte und es mir klar wurde, dass ich mehr beten sollte. Aber die schönste Reaktion auf der Pilgerreise war, dass Gott mich liebt, dass ich seine Schöpfung bin und dass ich NICHT allein bin. Er ist für mich da und steht mir in jeder Prüfung zur Seite. Auf diesem Weg möchte ich Gott für diese schöne Erfahrung danken, den Salvatorianern für die Organisation, Frau Imogen Tietze für ihre Fürsorge und biblischen Anregungen und den Freunden, die dabei waren und es zu einer schönen Zeit machten.“

Vlad Colareza / Pressestelle der Diözese Temeswar

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