Im Dezember lädt Papst Franziskus zum Gebet für das Heilige Jahr 2025 ein, das unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“ steht. Für das Heilige Jahr veröffentlichte er auch ein Buch zum Thema Hoffnung, mit Auszügen aus seinen Predigten.

„Ein Licht in der Nacht“
Mit Bedacht hat Papst Franziskus für das Heilige Jahr 2025 das Leitwort „Pilger der Hoffnung“ gewählt. In Vorbereitung darauf hat er ein Buch unter dem Titel „Die Hoffnung ist ein Licht in der Nacht“ veröffentlicht. Darin sind Auszüge aus seinen Ansprachen und Predigten zusammengestellt.
Eine wichtige Quelle ist für ihn die Enzyklika über die Hoffnung, „Spe salvi“ aus der Feder seines Vorgängers, Papst Benedikt XVI. Franziskus zitiert daraus: „Erst wenn Zukunft als positive Realität gewiss ist, wird auch die Gegenwart lebbar.“ Christinnen und Christen könnten Hoffnung haben, weil Christus gestorben und auferstanden sei: „Erlösung ist uns in der Weise gegeben, dass uns Hoffnung geschenkt wurde, eine verlässliche Hoffnung, von der her wir unsere Gegenwart bewältigen können.“
Als Zwillingsschwester der Hoffnung bezeichnet Franziskus die Geduld: „Geduldige Menschen sind Wegbereiter des Guten. Sie sehnen sich hartnäckig nach Frieden, und obwohl manche es eilig haben und alles und jedes jetzt haben wollen, hat die Geduld die Fähigkeit zu warten. Selbst wenn viele um sie herum der Desillusionierung erlegen sind, ist derjenige, der von der Hoffnung beseelt und geduldig ist, in der Lage, auch die dunkelsten Nächte zu überstehen. Hoffnung und Geduld gehören zusammen.“

Trauernde Väter im Leid vereint
In diesem Buch schreibt Franziskus berührend von zwei nicht getauften „Zeugen der Hoffnung“, die ihm persönlich besonders viel Hoffnung gegeben hätten. Es handelt sich um zwei Väter: einer Israeli, der andere Palästinenser. Rami und Bassam haben beide im Israel-Palästina-Konflikt eine Tochter verloren. Im Schmerz und im Leid, das sie beim Tod ihrer beiden kleinen Töchter – Smadar und Abir – empfunden haben, sind sie zu Freunden, ja zu Brüdern geworden.
Für Papst Franziskus leben die beiden Vergebung und Versöhnung als eine konkrete, prophetische und authentische Geste. Er empfing die trauernden Väter im März dieses Jahres in einer Audienz und zeigte sich von ihrem Zeugnis tief bewegt: „Die Begegnung mit ihnen hat mir so viel gegeben, so viel Hoffnung. Ihre Freundschaft und Brüderlichkeit haben mich gelehrt, dass der Hass nicht das letzte Wort haben darf. Die Versöhnung, die sie als Einzelne erfahren, ist eine Prophezeiung einer größeren und umfassenderen Versöhnung und ein unbesiegbares Zeichen der Hoffnung. Und Hoffnung öffnet uns für unvorstellbare Horizonte.“

Quelle: www.domradio.de

Foto: www.popesprayer.va