Einem Kirchenlied zufolge versammeln sich die Gläubigen zum Jahreswechsel im Haus des Herrn, um Rechenschaft abzulegen und zu danken. Zweifellos ist es wichtig, von Zeit zu Zeit innezuhalten, zurück- und nach vorne zu blicken, zu reflektieren – individuell, als Familie, als kleine Gemeinschaft oder auf Diözesanebene. Wir haben S.E. Josef Csaba Pál, unseren Diözesanbischof, nach den positiven Punkten des vergangenen Jahres und den für dieses Jahr geplanten Programmen gefragt.

– Exzellenz, wie beurteilen Sie das Jahr 2024, das soeben vergangen ist?
– Zuallererst bin ich Gott dankbar für alles, was er im vergangenen Jahr vollbracht hat, und ich danke meinen Kollegen, Priestern und Laienchristen, mit denen es uns gelungen ist, das Reich Gottes aufzubauen. Ich habe oft das Wirken Gottes in unserem Leben, in unserer Kirche, in unseren Gemeinschaften bewundert. Auch in unserer Diözese. Ich bin dem lieben Gott dankbar, dass er uns im vergangenen Jahr vertraut hat, dass er uns als seine Mitarbeiter gesehen hat und dass er uns erlaubt hat, mit ihm zu arbeiten. Es war eine wahre Freude, Ihm zu dienen.
Persönlich, es war eine große Gnade für mich, im Oktober an der zweiten Sitzung der Synode über die Synodalität in Rom teilzunehmen. Der liebe Gott hat etwas sehr Schönes in seiner Kirche in Gang gesetzt. „Wo jedoch die Sünde mächtig wurde, da ist die Gnade übergroß geworden“, lesen wir von den Anfängen der Kirche. Und heute, wo die kirchliche Gemeinschaft von innen und außen verwundet ist, ruft Gott die Mitglieder seiner Kirche zu etwas sehr Schönem auf: einander mit solcher Ehrfurcht zuzuhören, dass wir die Stimme des Heiligen Geistes in jedem von uns entdecken und uns von ihm auf seinen Wegen leiten lassen können. Lassen Sie uns gemeinsam auf synodale Weise allen unseren Nächsten seine Liebe bringen. Gott ist in der Lage, zu heilen, zu leiten und die Leere in unseren Seelen zu füllen, wie nichts anderes es vermag. Die Synodalität bringt der Kirche nichts Neues, sondern sie entdeckt das, was der Kirche eigen ist, wieder und bemüht sich, es in ausgeprägter Weise zum Leben zu erwecken: die gemeinschaftliche Dimension mit allem, was sie beinhaltet, wie Papst Johannes Paul II. in seinem Schreiben Novo millennio ineunte (Zu Beginn des neuen Jahrtausends) schrieb: „Die Kirche zum Haus und zur Schule der Gemeinschaft machen, darin liegt die große Herausforderung, die in dem beginnenden Jahrtausend vor uns steht, wenn wir dem Plan Gottes treu sein und auch den tiefgreifenden Erwartungen der Welt entsprechen wollen“ (43).
Auch in unserer Diözese haben wir einige Schritte in diesem Sinne unternommen. Wir haben begonnen, auf das zu achten, was bereits existiert. Es war auch für mich eine Überraschung, dass es in unseren Pfarreien sehr viele kleine Gemeinschaften gibt, in denen man sich mit Namen kennt, sich gegenseitig hilft, zusammen betet und viele Aktivitäten gemeinsam unternimmt. In Anwesenheit unseren Pfarrern ist es uns gelungen, neun Treffen zu organisieren, bei denen wir 171 Leiter kleiner Gemeinschaften aus 17 Pfarreien getroffen haben. Wir hatten den Eindruck, dass in unseren Pfarreien sehr viel Leben herrscht. Viele dieser Gemeinschaften bestehen schon seit vielen Jahren und die meisten von ihnen haben die Möglichkeit zu wachsen. Das gibt uns Anlass zur Hoffnung, vor allem wenn wir sehen, dass sie nicht aus Zwang oder Verpflichtung Mitglied dieser Gemeinschaften sind, sondern aus Begeisterung für Gott und aus Liebe zu ihren Nächsten. Die Gemeinschaften sind sehr unterschiedlich: Es gibt Gebetsgruppen, Bibelgruppen, Chöre, Frauengruppen, Gruppen, die sich auf karitative Aktivitäten konzentrieren, Gruppen, die sich aus den Gläubigen in den Dörfern zusammensetzen, die an den Sonntagen, an denen der Priester nicht in ihrer Gemeinde zur Messe kommen kann, zum Gebet und zur Lektüre der Heiligen Schrift zusammenkommen. Einige sind noch feste Gruppen, keine Gemeinschaften, aber wir helfen ihnen, mehr und mehr als Jünger Christi zu leben, was sie zu einer Gemeinschaft macht. Jede Gruppe ist ein wenig anders, so wie die Organe in unserem Körper unterschiedliche Funktionen haben, aber sie sind alle Teil desselben Körpers. Ich glaube, dass diese Gemeinschaften gestärkt werden und wachsen werden. Unser Plan ist es, uns mit Gemeindeleitern anderer Gemeinden zu treffen und ihnen beim Wachsen zu helfen.
Ein weiteres wichtiges Ereignis im Hinblick auf den pastoralen Dienst in der Diözese war die Weihe von drei jungen Priestern, die in unsere Diözesangemeinschaft aufgenommen wurden.
Ein wichtiges Ereignis im vergangenen Jahr waren auch die Firmungen, an denen fast vierhundert Jugendliche teilnahmen, die gefirmt wurden und die wir nicht nur in den Pfarreien, sondern auch in Maria Radna trafen. In einigen Pfarreien haben sich auch in der Zeit nach dem Empfang der hl. Firmung wieder Jugendgruppen gebildet. Es sind keine großen Gruppen, aber die Begeisterung der Jugendlichen für Gott lässt uns auf eine bessere Zukunft hoffen. In immer mehr Pfarreien engagieren sich Laienchristen in der Jugendarbeit. In manchen Pfarreien gibt es ein oder zwei Kirchenratsmitglieder, die dies als ihre Hauptaufgabe sehen.
Auch die Mitarbeiter des Diözesanjugendzentrums, die in den verschiedenen Erzdekanaten spezielle Begegnungen für Jugendliche und Geistliche organisierten, leisteten gute Arbeit. Ein besonderes Geschenk Gottes ist der diözesane Jugendchor, der eingeladen wurde, beim nationalen Jugendtreffen zu singen.
Die Mitarbeiter des Diözesanbüros für Familienpastoral organisieren nicht nur verschiedene Begegnungen und die Woche der Ehe, sondern koordinieren auch Kurse für verlobte Paare und sogar 18 Familien, die sie gegenseitig unterstützen. Sie haben auch Kurse in rumänischer und ungarischer Sprache für Familien in der Ausbildung begonnen, in denen Familien für die Arbeit in einem der verschiedenen Aspekte der Familienpastoral ausgebildet werden. Es gibt auch eine Gruppe, deren Mitglieder sich in der Familienerziehung engagieren und Teenagern und jungen Menschen durch Vorträge und Zeugnisse helfen.
In den vergangenen Jahren haben wir einen dreijährigen Ausbildungskurs für Erwachsene organisiert. Einige sind Akolythen geworden, andere Animateuere, Vorbeter oder in anderen Bereichen tätig. Einige der Kursabsolventen haben zusammen mit ihren Kollegen, insgesamt neun Personen, die Ausbildung zum ständigen Diakonat begonnen. Am 22. Februar wird ein weiterer zweijähriger Ausbildungskurs für Erwachsene beginnen.
Während der kanonischen Visitation, die im vergangenen Sommer begann, habe ich am 2. Juni sieben Pfarreien im Erzdekanat Banater Bergland besucht. Jedes Mal traf ich mich mit Mitgliedern des Kirchenkomitees, Jugendlichen und Kindern, Pfarramtmitarbeitern, Priestern anderer Konfessionen und Vertretern verschiedener Verbände und feierte die hl. Messe in einer der Filialkirchen. Ich war sehr beeindruckt von der Hingabe der Menschen, ihrer Treue zur Kirche, ihrer Begeisterung und ihrer Hilfsbereitschaft. In einer Pfarrei, zum Beispiel, herrscht eine echte Gebetsatmosphäre, die Gläubigen organisieren Treffen und Gebetsabende.

Das Heilige Jahr 2025: welche neuen Programme wird es in der Diözese geben?
– Am 29. Dezember haben wir auch das Jubiläumsjahr in unserer Diözese eröffnet. Unser Bistum organisiert auch Pilgerfahrten nach Rom für Familien, Priester, Katecheten und junge Menschen. Aber hier in der Diözese organisieren wir auch einige umfassendere Erneuerungsprogramme. Diese sind: das Diözesanjugendtreffen am 17. Mai, das Familienfest am 20. September und das Treffen der Jugendlichen aus den drei Schwesterdiözesen (Groß-Betschkerek / Zrenjanin, Szeged-Csanád und Temeswar) in Tschanad – ebenfalls am 20. September. In diesem Jahr wollen wir unseren Kranken besondere Aufmerksamkeit widmen. In diesem Zusammenhang wird eine der wichtigsten Initiativen am 11. Februar stattfinden, wenn wir eine Heilige Messe für die Kranken in Temeswar in der Domkirche zum Hl. Georg feiern werden, wo wir für sie beten und für diejenigen, die darum bitten, auch das Krankensakrament spenden werden. All diese Programme werden uns helfen, uns selbst durch Bekehrung in der Hoffnung zu stärken und anderen durch konkrete Aktionen und Gebet zu helfen, in der Hoffnung zu leben.

– Wir danken Ihnen für Ihre Zeit.

Pressestelle der römisch-katholischen Diözese Temeswar