Vor fast einem Monat haben wir auf dieser Website die erfreuliche Nachricht über die Restaurierung der historischen Orgel der römisch-katholischen Kirche in Lenauheim, einer Filiale der Gemeinde Lowrin, veröffentlicht. Aus diesem Material konnten Interessierte neben interessanten Informationen über diese glückliche Erneuerung auch das Datum der Segnung der Restaurierungsarbeiten und des Instruments erfahren: 15. Dezember 2024, der dritte Adventssonntag.
Gaudete – der dritte Adventssonntag, auch Sonntag der Freude genannt, brachte Freude in die Seelen vieler Gläubigen und Mitglieder dieser Gemeinde, aber auch in die derjenigen aus dem In- und Ausland, die sich um die Verwirklichung dieses Traums, dieses Projekts bemühten: Dr. Franz Metz, Organist und Musikwissenschaftler, geboren im Banat und jetzt in Deutschland ansässig, Pfr. Cristinel Balan, Seelsorger von Lowrin, Herr Werner Griebel und Herr Jürgen Griebel, Vater und Sohn, Vorsitzender bzw. stellvertr. Vorsitzender der Heimatortsgemeinschaft (HOG) Lenauheim und zugleich – Herr Jürgen Griebel – stellvertretender Vorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben e. V., Herr Ilie Suciu, Bürgermeister von Lenauheim. Diese und viele andere waren die großzügigen Sponsoren – wie das Gerhardsforum Banater Schwaben e.V., die Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V. und die Heimatortsgemeinschaft – HOG Lenauheim, die durch ihre finanzielle Unterstützung es Herrn Sándor Péter aus Sînsimion (Siebenbürgen), Orgelbaumeister und Restaurateur, ermöglicht haben die Arbeiten durchzuführen. Sie alle waren an diesem Sonntag in der Kirche anwesend.
Die Heilige Messe und die Segnung der restaurierten Orgel wurden um 10.30 Uhr von Seiner Exzellenz Josef Csaba, Diözesanbischof, gefeiert. Pfr. Bonaventura Dumea, aus Biled, und Pfr. Cristinel Balan, Ortspfarrer, konzelebrierten. Der musikalische Teil des Pontifikalamtes wurde von den Mitgliedern des Chors „Exultate“ der römisch-katholischen Kathedrale, die Domkirche zum Hl. Georg in Temeswar unter der Leitung des Herrn Róbert Bajkai-Fábián gestaltet. Dr. Franz Metz spielte an der Orgel.

An der Veranstaltung nahmen ebenfalls teil: Dr. Ioan Fernbach, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat, Herr Erwin Josef Țigla, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen im Banater Bergland, sowie alle oben genannten Vertreter teil, die an dem Projekt beteiligt waren. Weitere Vertreter des Demokratischen Forums der Deutschen und der deutschen Gemeinschaft, die an der hl. Messe teilgenommen haben, kamen aus Groß-Sanktnikolaus, Gottlob, Lowrin, Temeswar, Billed, Ferdinandsberg usw.
Zu Beginn der Heiligen Messe wurde der Diözesanbischof im Namen der Gemeinde von Pfr. Cristinel Balan, ferner von einem Mitglied dieser Pfarrgemeinde, begrüßt und erhielt von einem kleinen Mädchen Blumen überreicht.
„Da die Musik in den Gottesdiensten in erster Linie der Verherrlichung Gottes und der Heiligung der Menschen dient, ist der Klang der Orgel ein wunderbares Zeichen des neuen Liedes, das wir Gott zu singen berufen sind (…) So wollen auch wir, dein heiliges Volk, das sich freudig an diesem Ort versammelt hat, uns in die Stimmen des universellen Gesanges einreihen und dir diese Orgel zum Segen anbieten, damit wir dir, unterstützt von ihrem Klang, in herrlicher Harmonie Lobpreis und Gebet darbringen können“. – betete der Bischof während des Rituals zur Segnung der Orgel. Die eigentliche Segnung wurde dann oben auf der Orgelempore in Anwesenheit des Organisten, des Dirigenten, des Restaurateurs und des Chors gefeiert.
Die Lesungen aus der Heiligen Schrift wurden von Gemeindemitgliedern vorgetragen, die deutsche Lesung von Prof. Aneliese Wambach. Das heilige Evangelium wurde von Pfr. Cristinel Balan, Seelsorger, verkündet.
In seiner Predigt, die in deutscher und rumänischer Sprache gehalten wurde, betonte der Diözesanbischof: „Die Orgel hilft uns, in Harmonie zu leben und die Harmonie in großer Ehre zu halten! Manchmal werden Orgelkonzerte gegeben, aber in der Messe ist die Orgel bescheiden. Sie will nicht hervorgehoben werden, sie will nur begleiten, helfen, damit wir besser, sicherer und selbstbewusster singen können. Die Orgel kommt in diesem Zusammenhang, um uns in unserer Berufung zu helfen. Und was ist unsere Berufung? Sie besteht darin, anderen zu helfen, so wie die Orgel uns hilft, Gott zu loben“. Dann fuhr der Bischof fort: „Die Begegnung mit Gott in unserem Leben ist wesentlich und der Grund unserer Freude. Im Evangelium haben wir gehört, dass diejenigen, die sich um Johannes den Täufer versammelten, die Frage stellten: „Was sollen wir tun?“ Können wir mit offenem Herzen den lieben Gott fragen, was ich zu tun habe? Wenn wir diese Frage aufrichtig stellen, ist das bereits ein Zeichen dafür, dass wir Gott begegnet sind. Und woher kommt die Freude? Freude kommt daher, dass wir das Wort Gottes leben.“
Die Fürbitten wurden von einer Gruppe von Kindern aus der Pfarrei, die von Herrn Paul Bogatu vorbereitet wurde, auf Rumänisch und Deutsch vorbereitet und gesprochen.
Am Ende der Hl. Messe verlieh der Diözesanbischof die St.-Gerhard-Medaille den Herren Werner Griebel, Jürgen Griebel, Pfr. Cristinel Balan, Dr. Franz Metz und den Bürgermeister von Lenauheim, Herrn Ilie Suciu. Jeder der mit dieser Medaille Geehrten richtete am Ende der Heiligen Messe seine Gruß- und Dankesworte an Gott und die Unterstützer des Projekts.
„Wir haben eine historische Orgel, die gerettet wurde. In dieser Kirche haben bereits mehrere Kirchenmusikkonzerte stattgefunden, die zur musikalischen Bildung der Bewohner beigetragen haben. Auch Gruppen, die das dem Dichter Nikolaus Lenau gewidmete Museum und Gedenkhaus besuchen, sind zu Konzerten in dieser Kirche eingeladen. Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns unterstützt und unser Projekt möglich gemacht haben“. – sagte Werner Griebel, Vorsitzender der Heimatortsgemeinschaft Lenauheim, in seiner Abschlussrede.
Den musikalischen Abschluss bildete der Kinderchor der Grundschule Lenauheim unter der Leitung von Musiklehrer Iosif Vrâncuța mit Weihnachtsliedern in rumänischer Sprache.

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In der zu diesem Anlass herausgegebenen Broschüre über die Kirchenorgel heißt es: „Die wertvolle historische Orgel von Lenauheim stammt zusammen mit dem Hauptaltar aus einer österreichischen Klosterkirche und wurde Anfang des 19. Jahrhunderts nach Lenauheim gebracht. Da sich auf dem Hauptaltar die Jahreszahl „1783“ befindet, kann man annehmen, dass auch die Orgel aus dieser Zeit stammt. Dies hob auch Desiderius Járossy, der Temeswarer Domkapellmeister, in seinen Forschungen. Die Orgel hatte damals nur ein Manual und Pedal und war „hinterspielig“, d.h. der Organist musste damals hinter dem Orgelgehäuse spielen. Der Temeswarer Orgelbauer Franz Anton Wälter vergrößerte diese Orgel und baute sie in der Lenauheimer Kirche auf. Das rein mechanische Instrument hat 2 Manuale, ein Pedal und 16 Register.“

Pressestelle der Diözese Temeswar