Dem heutigen Menschen, der häufig durch ein leeres, oberflächliches Dasein unerfüllt und auf der Suche nach wahrer Freude und Liebe ist, bietet Christus sein Beispiel an und lädt ihn zur Nachfolge ein. Wer ihn hört, den fordert er auf, das Leben für die Brüder einzusetzen. Aus solcher Hingabe entstehen die volle Selbstverwirklichung und die Freude, wie das vielsagende Beispiel jener Männer und Frauen zeigt, die ihre Sicherheiten aufgegeben und nicht gezögert haben, als Missionare in den verschiedenen Teilen der Welt ihr Leben einzusetzen. Davon zeugt auch die Entscheidung jener jungen Leute, die, vom Glauben beseelt, den Priester- oder Ordensberuf ergreifen, um sich in den Dienst am „Heil Gottes“ zu stellen. Das beweist schließlich die zunehmende Zahl von Freiwilligen, die sich mit sofortiger Bereitschaft den Armen, den Alten, den Kranken und all denen widmen, die sich in einer Notsituation befinden. (…)
Zuweilen erwächst der Einsatz zugunsten anderer nicht aus dem christlichen Liebesgebot, sondern aus ganz natürlichem Mitleid. Wer dem Bedürftigen hilft, genießt jedoch immer das Wohlwollen Gottes. In der Apostelgeschichte lesen wir, daß die Jüngerin Tabita gerettet wurde, weil sie dem Nächsten Gutes erwiesen hatte (vgl. 9, 36 ff). Und der Hauptmann Kornelius empfängt für seine Hochherzigkeit das ewige Leben (vgl. ebd. 10, 1-31).
Der Dienst an den Notleidenden kann für die „Fernstehenden“ ein von der Vorsehung bereiteter Weg zur Begegnung mit Christus sein, weil der Herr jede Gabe an den Nächsten über die Maßen belohnt (vgl. Mt 25, 40). (Botschaft des Heiligen Vaters Papst Johannes Paul II. für die Fastenzeit 2003, www.vatican.va)