Die Teilnehmer an den Treffen des Freundeskreises «Miteinander für Europa» / Together for Europe, das vom 16. bis 18. November in Temeswar stattfand, hatten die Gelegenheit, an zahlreichen Programmen teilzunehmen, die die Bedeutung der Einheit zwischen Kirchen, kirchlichen Bewegungen, Vereinigungen und natürlich zwischen Christen, Menschen guten Glaubens, sowohl auf dem alten Kontinent als auch in der ganzen Welt hervorheben sollten. Hiermit wiedergeben wir einige Momente vom zweiten Tag der Veranstaltung.
Am Freitag, den 17. November, hielt Herbert Lauenroth, Vertreter der Fokolar-Bewegung in Deutschland und Mitglied des Netzwerks «Miteinander für Europa», vor dem Mittagessen einen Vortrag mit dem Titel „Christliche Kultur – Zukunft gestalten – Perspektiven für Miteinander für Europa“. Für die musikalische Umrahmung sorgte Herr Joachim Schmutz, Leiter des CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) in München, zusammen mit drei Kollegen.

Es folgte ein ökumenischer Moment, an dem Seine Exzellenz Josef-Csaba Pál, Diözesanbischof von Temeswar, Seine Exzellenz Ioan Călin Bot, griechisch-katholischer Bischof von Lugosch, S.E. Lucian Mic, orthodoxer Bischof von Karansebesch und Herr Reinhart Guib, Evangelischer Bischof A.B. von Hermannstadt/Rumänien, teilnahmen. Bischof Lucian Mic wurde von der Chorgruppe «Ethos» der Eparchie Karansebesch begleitet, die diesen Teil des Treffens musikalisch umrahmte.
Drei Familien aus dem Banat traten auf: die Familie Cozmuța aus Orawitza, Mitglieder der Fokolar-Bewegung, die Familie Costescu und die Familie Sabău, Mitglieder der Bewegung „Neokatechumenaler Weg“. Das Thema ihres Zeugnisses war das interreligiöse Leben und das Familienleben, das auf der Zugehörigkeit zu verschiedenen Konfessionen beruht.
„Wir sind hier, einige Bischöfe, die versuchen, die Einheit unter uns herzustellen und unseren Völkern zu helfen, in Verständnis und Frieden zu leben“, sagte Bischof Pál, der somit die Reden der anderen Bischöfe einleitete. S.E. Ioan Călin Bot, griechisch-katholischer Bischof von Lugosch, sagte: „Unser Gruß der Kirche des byzantinischen Ritus lautet: Christus in unserer Mitte! Wir wurden als Seminaristen und dann als Priester ausgebildet, und wir haben unsererseits Seminaristen und Priester darin geschult, so offen wie möglich für die Ökumene zu sein und ein Höchstmaß an Gemeinschaft mit anderen Konfessionen zu suchen.“
In seiner Rede in deutscher Sprache betonte der evangelische Bischof Reinhart Guib: „Multikulturalität und Multikonfessionalität im Banat, in Temeswar, in Reschitza, in Karansebesch hat eine über 200-jährige Tradition. In Rumänien gibt es seit 32 Jahren die ökumenische Vereinigung AIDRom, die Ökumenische Vereinigung der Kirchen in Rumänien, zu der die Rumänisch-Orthodoxe Kirche, die Reformierte Kirche, die Lutherische Kirche, die Evangelisch-Lutherische Presbyterianische Kirche und die Armenisch-Orthodoxe Kirche gehören. Heute hilft diese Vereinigung auch Flüchtlingen aus der Ukraine“.
Der orthodoxe Bischof von Karansebesch, Lucian Mic, sagte in seiner Ansprache: „Wir danken dem lebendigen Gott, dass er uns heute hier in der Kulturhauptstadt Europas, in der Hauptstadt des Banats, Temeswar, versammelt hat, um Zeugnis von der Einheit und Brüderlichkeit in Christus und mit Christus zu geben. Nur durch Liebe, Frieden und Verständnis können wir allen zeigen, dass wir auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft sind und Kinder der Auferstehung Christi sind.“
Anschließend gaben vier Priester Zeugnis darüber, wie sie die Bedeutung der Einheit entdeckt haben. Sie sprachen nacheinander: Pfr. Alin Câmpean, orthodoxer Priester, Verwaltungsrat der Eparchie Karansebesch, Pfr. Ovidiu Cozmuța, griechisch-katholischer Dechant von Orawitza, Pfr. Nicolae Chiosa, orthodoxer Priester, Lehrer und Schulinspektor in der Eparchie Karansebesch und Pfr. Zsolt Szilvágyi, Pastoralvikar der Diözese Temeswar.
Das Programm vor dem Mittagessen schloss mit einem Vortrag von Professor Philip McDonagh, Direktor des Zentrums für Religion, menschliche Werte und internationale Beziehungen an der Dublin City University, mit dem Titel: „EU-Sozialpolitik: Welchen Beitrag können wir leisten“.

Im Geiste der Ökumene trafen die Gäste auch mit S.E. Ioan Selejan, dem orthodoxen Erzbischof von Temeswar und Metropoliten des Banats, in der Metropolitankathedrale, wo die Teilnehmer an einer Vesper teilnahmen.
„Das Gebet von heute Abend bereitet uns auf die Ewigkeit vor. Wir gehen mit Christus auf dem Weg in die Ewigkeit. Ich verabschiede mich jetzt von Ihnen, weil ich heute Abend eine weitere Vesper feiern werde, aber diesmal nicht aus dem Buch, sondern eine Vesper des Herzens. Ich habe Essen für eine Familie mit 12 Kindern in dem Auto, mit dem ich hierher gekommen bin, und ich gehe jetzt zu ihnen, damit sie heute Abend etwas zu essen haben. Das wird heute Abend meine Vesper des Herzens sein. Bleiben Sie gesund und reisen Sie im Glauben weiter“ – sagte der rumänisch-orthodoxe Metropolit des Banats den Anwesenden.
Da der für diesen Monat ungewöhnlich starke Regen es den Gästen nicht erlaubte, von der rumänisch-orthodoxen Kathedrale zum Denkmal für die Helden der Revolution von 1989 zu gehen, wurden die Gebete, die dort gesprochen werden sollten, am Eingang der erwähnten Kathedrale gesprochen. Im warmen Kerzenlicht beteten die Anwesenden gemeinsam für alle Opfer von Kriegen und bewaffneten Konflikten in der Welt.
Zurück im Hotel Timișoara nahmen die Gäste an einem sogenannten Open-Microphone-Programm teil, bei dem jeder seine Erfahrungen und Eindrücke des Tages mitteilen konnte. Die Moderatoren des Abends waren Herr Gerhard Proß, Initiator und Mitglied des Netzwerks Miteinander für Europa und S.E. Josef Csaba Pál, Diözesanbischof von Temeswar.
Das Programm des Abends endete mit einem meditativen Impuls des evangelischen Pfarrers Thomas Römer aus München, Vorstandsmitglied des Netzwerkes Miteinander für Europa, und einem Gebet von Schw. M. Lioba Ruprecht, Marienschwester von Schönstatt. Diesem geistlichen Moment schlossen sich mehrere Teilnehmer an, die das folgende Gebet in verschiedenen Sprachen lasen:
„Jesus, wir sagen Ja zu deinem Gebot und erneuern heute unser Bündnis der gegenseitigen Liebe. Bitte stärke unsere Liebe durch den Heiligen Geist und sei in unserer Mitte, wie du es versprochen hast. Wirke in uns und durch uns, wenn wir gemeinsam für dein Reich arbeiten.“ Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgte erneut die Gruppe von Herrn Joachim Schmutz.

Pressestelle der Diözese Temeswar