Am Freitag, den 4. Juni zelebrierte Diözesanbischof Josef-Csaba Pál im Hof des Römisch-Katholischen Lyzeums Gerhardinum, in Temeswar, unter den schattenspendenden Bäumen auf einem Freilichtaltar, mit gemäß den epidemiologischen Vorschriften auf Abstand gestellten Stühlen umgeben, eine Dankesmesse für die Schüler der Abschlussklassen. An der herausragenden Veranstaltung konnten diesmal nur die Absolventen mit ihren Eltern, mit einigen Familienmitgliedern, Lehrern und der Schüler der XI. Klasse teilnehmen. Ungewöhnlicher Abschluss, eine verhaltene Feier nach einem ungewöhnlichen Schuljahr, die nicht alltägliche Erfahrungen ins symbolische Bündel schmuggelt. Gaudeamus igitur wurde jedoch von den 27 Absolventen mit unveränderter Begeisterung gesungen, und die Aufregung zum Abschied strahlte in ihren Augen.
Mehrere Diözesanpriester konzelebrierten die Messe, unter der Gästen waren András Molnár, Vizepräfekt, Ferenc Kiss, Bildungs-Inspektor, Roxana Iliescu, Stadträtin und Raul Fazakas, Vertreter des Stadtbürgermeisters.
In seiner Einführung wandte sich der Diözesanbischof Josef Csaba Pál, der die Liturgie feierte, an die Absolventen, die die ersten Stuhlreihen besetzten. Wie er selbst erkannte, war er gerührt vom Anblick der jungen Leuten, die mit dem kleinen (symbolischen) Bündel singend ankamen, und er schaute sogar vor der Messe in ihr Bündel. – Es steckt etwas Süßes darin, aber auch ein wenig Salz, was auf Ihre Mission hindeutet: das Leben Ihrer Umgebung mit Ihrem jugendlichen Schwung „schmackhafter“, schöner, besser zu machen. Vielleicht drückt Ihnen dieses Bündel auch ein wenig auf die Schultern, da Sie sich fragen, ob Sie in der Lage sind, sich zu beweisen?
In seiner Rede ermutigte Bischof Pál die jungen Leute, mutig voranzukommen und den Plan umzusetzen, den der liebe Gott für sie Tag für Tag vorbereitet hatte. – Liebe junge Leute, bleibt lehrneugierig, ernährt Euch aus Euerem christlichen Glauben und habt den Mut, das Evangelium in Eurem täglichen Leben zu leben. Das Wort, mit dem ich mich von Euch verabschiede, das ich in Euren Bündel legen möchte, lautet: Mit Gott ist alles möglich. Geht mit diesem Satz und habt Segen in Euerem Leben.
Am Ende der Messe, stellvertretend für die Klassenkameraden traten Csesztanovics Bettina und Boșca Vesna vorm Mikrofon, um sich von der Schule zu verabschieden.- Selbstbewusstsein ist der erste Schritt zur Verwirklichung unserer Träume. Diese Jahre haben uns gelehrt, uns weiterzuentwickeln, wenn wir unsere Komfortzone verlassen. Auch wenn es unangenehm ist, gib nicht auf. Der am schwersten zu besiegende Mann ist der, der niemals aufgibt – sagte Bettina Csesztanovics und dankte im Namen ihrer Kolleginnen und Kollegen Henrietta Lukács-György und Ilona Jakab, Klassenlehrerinnen und allen Lehrern der Schule für ihre harte, vier-jährige Arbeit.
Stellvertretend für die Schüler der XI. Klasse verabschiedeten sich Melita Ernstein und Rebeka Farkas von den Absolventen, gefolgt von der Übergabe des Schulschlüssels, der die Bewahrung und Weitergabe des Erbes an jüngere Generationen symbolisiert.
Schließlich verabschiedete sich Pfarrer Zoltán Kocsik, der Direktor des Gerhardinum-Gymnasiums, von den Absolventen. – Ich freue mich, dass Sie vier Jahren hier waren, danke an Eure Eltern für Ihr Vertrauen, sagte der Schulleiter, der seine Worte um drei Themen gruppierte: – Eine wertvolle Person ist derjenige, der freundlich ist und immer für andere leben kann. Das zweite Thema ist Bestehen und Verharren. Wir leben in einer Welt, in der die eigene Identität nicht immer wichtig zu sein scheint. Bitte bleibt gläubig, bleibt treu Euer Muttersprache und Eurer Kultur. Das dritte Thema lautet: die sichere, feste Überzeugung, dass der gute Gott Eueren Weg mitgeht, Euere Gebete erhört und Euere Schritte bewahrt.
Auf der Website des Bildungsministeriums heißt es, dass die mündlichen Prüfungen für Abiturienten in diesem Jahr abgesagt wurden. Die erste schriftliche Prüfung findet am 28. Juni in rumänischer Sprache und Literatur statt. Es kann nicht gesagt werden, ob der Abschluss für die diesjährigen Absolventen der einzige ernsthaftere Wettbewerb ist, aber der einzige, der zu einem erfolgreichen Lebenslauf führen kann.

(Text und Foto: Pressebüro der Römisch-Katholischen Diözese Temeswar)