Der Welttag der Personen des Gott-geweihten Lebens wurde 1997 von Papst Johannes Paul II. eingeführt und wird am 2. Februar, dem Fest der Darstellung des Herrn, begangen. Die Priester und Mitglieder der religiösen Orden und Kongregationen der Diözese Temeswar begehen diesen Tag jedes Jahr gemeinsam mit einem Treffen am Samstag, der dem Fest am nächsten ist. Das Programm umfasst ein Pontifikalamt, der in der Domkirche zum Hl. Georg, der römisch-katholischen Kathedrale von Temeswar gefeiert wird, gefolgt von einer Meditation oder einem Vortrag und einer gemeinsamen Agape.
Heuer fand das Treffen der Priester und Ordensleute am Samstag, dem 1. Februar, statt. Die Heilige Messe wurde in der Domkirche von S.E. Josef Csaba Pál, Diözesanbischof, in Anwesenheit von Priestern, Ordenspriester und Schwestern aus fast allen Pfarreien und Gemeinschaften der Diözese zelebriert. Danach begaben sich die Anwesenden ins Römisch-Katholische Gymnasium Gerhardinum, um den Vortrag „Die Kirche im Dienst der Hoffnung“ von Drd. Florian Mross, Priester des Bistums Dresden-Meißen und derzeitiger Vizerektor des Päpstlichen Instituts Santa Maria dell’Anima in Rom zu hören.
In seiner Einführungsrede begrüßte der Diözesanbischof alle Anwesenden und wandte sich vor allem an die Priester und Ordensleute: „Heute ist ein besonderer Tag für Sie. Natürlich ist der Welttag morgen, aber wir feiern ihn heute schon. Denken Sie an die Momente, in denen Sie entdeckt haben, dass der liebe Gott Sie ruft. In unseren Herzen herrscht große Dankbarkeit. Danken wir dem lieben Gott für das Geschenk der Berufungen zum gottgeweihten Leben.“
In seiner auf Deutsch gehaltenen und ins Rumänische übersetzten Predigt nannte Vizerektor Florian Mross, der Gast dieses geistlichen Programms, drei Gründe, warum Hoffnungslosigkeit für Christen keine Option sein kann: „Diese Gründe habe ich von dem deutschen Theologen Johannes Hartl übernommen. Der erste Grund ist, dass für Gott eigentlich nichts unmöglich ist. Unsere Hoffnung liegt nicht in weltlichen Strukturen, sondern allein in Gott. Der zweite Grund: Im Laufe der Geschichte hat es erstaunliche Veränderungen gegeben, die niemand vorhergesehen hat. Und schließlich der dritte Grund: Die Treue des Zeugnisses ist der wahre Erfolg. Für uns Christen ist der Erfolg nicht an sichtbare Ergebnisse auf der Erde gebunden. Der Apostel Paulus schreibt in seinem zweiten Brief an Timotheus: „Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung. Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln; und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden. Du aber sei in allem nüchtern, ertrage das Leiden, verkünde das Evangelium, erfülle treu deinen Dienst!“ (2 Tim 4, 2-5).
Nach der Heiligen Messe versammelten sich die Priester und Ordensleute in der Aula Magna des Gerhardinum-Lyzeums, wo das Tagesprogramm mit einem Vortrag von Florian Mross und Diskussionen in kleinen Gruppen fortgesetzt wurde. Der Gast begann seine Rede mit einem geschichtlichen Rückblick und erinnerte an die Hoffnungslehre der heiligen Kirchenväter wie Augustinus, Papst Gregor der Große oder Thomas von Aquin, aber auch an die Heiligen Väter Papst Johannes Paul II. Der Gast zählte auch einige praktische Methoden, Gelegenheiten und Möglichkeiten auf, wie ein Priester den Menschen in seiner Umgebung Hoffnung geben kann.
Auf den Vortrag folgten Diskussionen in kleinen Gruppen. Die Anwesenden, aufgeteilt in siebem Gruppen, tauschten ihre Gedanken zu Fragen wie: Wie können wir als Christen die Botschaft der Hoffnung in einer oft hoffnungslosen Welt vermitteln? Wo erlebe ich Hoffnung in meiner täglichen pastoralen Arbeit oder in meiner Gemeinde? Welche konkreten Veränderungen könnten Sie in Ihrem Leben durch die Kraft der Hoffnung wagen? Welche Orte der Hoffnung gibt es in meiner Nachbarschaft und wie können sie weiter gestärkt werden? Als Zusammenfassung dessen, was in den Kleingruppen diskutiert wurde, sei zunächst daran erinnert, was die Teilnehmer am häufigsten betonten: Hoffnung, die nur in Worten und nicht in Taten vermittelt wird, oder die ohne die solide Grundlage des Glaubens vermittelt wird, bleibt nur ein schönes Wort, das inmitten der Not keinen Trost bietet. Wie einer der Priester bemerkte, beten heutzutage viele so: Gott, wenn du bist, hilf mir, wenn du kannst. „Wenn wir an der Existenz Gottes zweifeln, wie können wir dann auf seine Hilfe vertrauen und hoffen, oder wie können wir diese Hoffnung an andere weitergeben? – fügte der Priester hinzu. In einer anderen Gruppe gedachte man herausragender Persönlichkeiten der Ortskirche, Männer – wahre Beispiele des Glaubens und der Hoffnung – wie die des ehrwürdigen Bischofs Áron Márton oder Dr. Adalbert Boros, Titularerzbischof und Weihbischof von Temeswar. Auch die Bedeutung des Gebets und der Meditation vor dem Allerheiligsten Sakrament, um Hoffnung in der Eucharistie und in Gott zu finden wurde hervorgehoben.
Am Ende bezeugte Vizerektor Florian Mross, was Hoffnung für ihn bedeutet: „Für mich ist die christliche Hoffnung eine echte Kraft in meinem Leben“.
Das Treffen endete mit dem Gebet und dem Segen S.E. Josef Csaba Pál, Diözesanbischof, wonach die Teilnehmer zu einem Agapé in der Mensa des Gerhardinum-Lyzeums eingeladen waren.

Pressestelle der Diözese Temeswar