Das Theologische Komitee des 52. Internationalen Eucharistischen Kongresses hat ein Dokument erstellt, das in seinem Inhalt das Hauptthema des Kongresses erläutert und bei der spirituellen Vorbereitung hilft. Wir veröffentlichen dieses Schreiben.
„Alle meine Quellen entspringen in dir“ (Ps. 87, 7)
– Die Eucharistie ist die Quelle unseres christlichen Lebens und unserer christlichen Mission –
Der Psalmist singt mit Freude aus Glauben, dass Gott die Quelle aller Dinge ist. Die Quelle, die niemals verblasst, die lebendig ist und Leben spendet. Aus der Geschichte der Samariterin (Joh 4,7-26) wissen wir, dass in Jesus Christus „die Quelle, deren Wasser ins ewige Leben fliesst“ (Joh 4,14) unter uns erschien. Jesus ruft heute noch uns alle: „Wie die Schrift sagt: Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen” (Joh 7,38)    Die Quelle dessen, was wir Taufe nennen, ist auch wunderbar: die Quelle neuen Lebens, das Leben der Gnade, es ist das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung (vgl. Titus 3,5). “ Mit der Eucharistie stehen die übrigen Sakramente im Zusammenhang; auf die Eucharistie sind sie hingeordnet; das gilt auch für die anderen kirchlichen Dienste und für die Apostolatswerke“ (PO 5). Und die Eucharistie ist das Brot des Lebens, die Nahrung für das Wachstum des göttlichen Lebens in uns. Lebendiges Brot stieg vom Himmel herab. Jesus gibt uns seinen auferstandenen Leib, als Opfer für das Leben der Welt (vgl. Joh 6,51). So bleibt er in uns und wir in ihm (vgl. Joh 6,56). Er verspricht, dass „jeder, der mich isst, durch mich leben wird,” (Joh 6,57). Er gibt seinen Leib und sein Blut, dass heißt sich selbst, als wahre Speise und zum Trinken, damit wir für immer leben können, wenn wir dies zu uns selbst nehmen.
Wir wissen: „Teilnahme am eucharistischen Opfer, der Quelle und dem Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“ (LG 11). “ Aus der Liturgie, besonders aus der Eucharistie, fließt uns wie aus einer Quelle die Gnade zu“ (SC 10). Die Eucharistie ist die Quelle unseres geistlichen Lebens, denn „Die Heiligste Eucharistie enthält ja das Heilsgut der Kirche in seiner ganzen Fülle, Christus selbst, unser Osterlamm und das lebendige Brot.“ (PO 5). Es ist eine reine Quelle, aus der wir alle durch die Feier der Eucharistie in Form der Heiligen Kommunion und in Form der Anbetung schöpfen können.
Dieses Thema ist heutzutage besonders relevant. Wir leben in einer Welt, in der vieles unseren katholischen Glauben erschüttern kann, in der die Beziehung zwischen dem christlichen Glauben und dem konkreten Leben oft nebensächlich ist. In dieser besonderen religiösen und kulturellen Atmosphäre ist es noch wichtiger zu beleuchten, wie die Eucharistie zum Gestalter des christlichen Lebens und damit zur Quelle der Evangelisierung wird. Die Wahl dieses Themas bietet auch die Möglichkeit, erneut zu beleuchten, wie die Eucharistie Quelle des Lebens für verschiedene christliche Lebensberufe und Missionen ist: Geistliche, Mönche, Familien, Fachleute, Christen, die sich für das Gemeinwohl und die Einheit einsetzen und den Armen helfen.
Die heilige Kommunion verbindet uns nicht nur mit Christus, sondern auch mit der Kirche. Die Teilnahme an der Eucharistie ist zugleich Hauptquelle der Kirche als Gemeinschaft. Als Teil der Kirche in Mitteleuropa ist die Eucharistie nicht nur die Quelle der kirchlichen Gemeinschaft, sondern hat in ihrer gegenwärtigen Position eine noch ausgeprägtere Bedeutung, da sie Versöhnung und Einheit zwischen Völkern und Nationen fördert. „Jeder ist dort geboren. Er, der Höchste, hat Zion gegründet.” (Ps 87,5) Theologische Komitee des 52 IEC

Text und Foto: www.iec2020.hu