In vielen Pfarreien der Diözese Temeswar wird noch immer die jahrhundertealte Tradition gepflegt, dass die Gläubigen sich am 8. September, dem Fest der Geburt der Jungfrau Maria, auf Wallfahrt zu einem der zwei Marienwallfahrtsorte begeben: Maria Radna und Maria Ciclova. Es gibt Gemeinschaften von Gläubigen, die sogar ein oder zwei Tage früher anreisen, um an den Heiligen Messen in ihrer Muttersprache in Radna oder Tschiklowa teilzunehmen. Denn an diesen Tagen wird in beiden Marienwallfahrtsorten die Heilige Messe in den Sprachen gefeiert, die von den sieben römisch-katholischen Volksgruppen der Diözese gesprochen werden.
Die Wallfahrten nach Maria Radna haben bereits am 6. September mit der Ankunft der deutschen Gläubigen aus Neuarad bzw. der aus Neuarad nach Deutschland ausgewanderten Gläubigen begonnen, die an diesem Wochenende auch das Patrozinium ihrer Heimatkirche begehen. Am 6. September nahmen sie an einer Wallfahrtsmesse in deutscher Sprache in Radna teil. Ihnen folgten die Gläubigen aus den bulgarischen Gemeinden, die in diesem Jahr in großer Zahl angereist waren, wobei die Wallfahrten der Bulgaren, Kroaten (Kraschowäner), Ungarn, Rumänen und Deutschen am 7. und 8. September fortgesetzt wurden. Die bulgarischen Gläubigen nahmen an den Wallfahrtsgottesdiensten, Andachten und Predigten teil. In ähnlicher Weise füllten die kroatischsprachigen Gläubigen am 7. und 8. September die Radnaer Basilika mit ihren Gebeten und Gesängen.
Am Freitag, dem 8. September, wurde das Pontifikalamt um 11.00 Uhr von Seiner Exzellenz László Böcskei, Diözesanbischof von Groß-Wardein, in Konzelebration mit Seiner Exzellenz Josef Csaba Pál, Bischof von Temeswar, Domherr Árpád Király, Arader Erzdechant, Domherr Nikola Lauš, Kanzleidirektor des Bistums Temeswar, Pfr. Zsolt Vakon, bischöflicher Sekretär des Bistums Großwardein und eine große Gruppe von Priestern aus den beiden Nachbardiözesen Großwardein und Temeswar. Der Chor der Basilika sorgte für die musikalische Umrahmung, Frau Andreea Bodroghi spielte die Orgel. Die anwesenden Pilger kamen in diesem Jahr aus dem Banat, aus den Kreisen Bihor und Alba, aber auch aus Bacău, Constanța, aus Ungarn, Österreich, Deutschland, Australien, USA und Kanada.
Zu Beginn der Messe wurde der Bischof von Großwardein von Seiner Exzellenz Josef Csaba Pál, dem Bischof von Temeswar, begrüßt: „Liebe Gläubige, wir sind heute in Andacht um die selige Jungfrau Maria versammelt, eine Andacht, zu der jeder von uns mit seiner Selbsthingabe beiträgt. Wir bringen auch unsere Bitten, unsere Dankbarkeit und stellen sie auf dem Altar. Wir sind Seiner Exzellenz László Böcskei dankbar, dass er heute mit vielen Priestern und Gläubigen hierher gekommen ist. Die Heiligste Jungfrau Maria eint uns.“
In seiner Predigt, die er in rumänischer, ungarischer und deutscher Sprache hielt, sagte Seine Exzellenz László Böcskei, Bischof von Großwardein: „Ich möchte besonders diejenigen grüßen, die von weit her kommen, wie vor 1990, aus den Nachbardiözesen, sogar aus der Moldau. Aber es sind auch Priester anwesend, die in den letzten Tagen aus vielen Diözesen an einem Treffen teilgenommen haben. Ich freue mich besonders, dass wir hier zu Füßen der Gottesmutter um ihren Segen und Schutz für unsere Bemühungen, für unsere Pläne und Projekte, für das, was wir zum Wohl unserer Gemeinden und der ganzen Kirche tun wollen, bitten können. Als ich mich auf Maria Radna vorbereitete und hierher kam, spürte ich auch den Nachhall des Weltjugendtreffens, das im August in Lissabon stattfand und an dem ich zusammen mit Jugendlichen aus unseren Diözesen teilnehmen konnte. Fast 400 junge Menschen aus Rumänien haben an diesem Treffen teilgenommen und uns Maria vorgestellt.“
Am Ende der Heiligen Messe dankte der Bischof von Großwardein allen für ihre Anwesenheit und, wie er betonte: „Für diese Feier, für dieses schöne Fest. Ich konnte erfahren, dass eine Gruppe von 30 Pilgern aus Constanța anwesend ist. Wir kommen aus so vielen Orten, in so vielen Sprachen, was in diesem Teil des Banats Tradition ist. Aber lasst uns die gleiche Sprache der Liebe, der Annahme und der Aufmerksamkeit sprechen. Möge Gott uns alle segnen und uns helfen, dass wir gesund, aber mit mehr Licht im Herzen nach Hause gehen können.“
Am Ende der Heiligen Messe, nach dem Schlusssegen durch den Diözesanbischof von Großwardein, machten sich viele Pilger – darunter auch der Hauptzelebrant – auf den Weg zum Kalvarienberg hinter der Basilika, um an der Kreuzwegandacht teilzunehmen.

Pressestelle der Diözese Temeswar