Am Sonntag, dem 30. Mai 2021, um 11.30 Uhr wurde in Tschakowa das Kirchweihfest der römisch-katholischen Pfarrkirche gefeiert. Zugleich wurden 140 Jahre seit der Fertigstellung des jetzigen Gotteshauses, der der Allerheiligsten Dreifaltigkeit geweiht ist, markiert. Das Hochamt konzelebrierten die Seelsorger Elemér Pántya, emeritierter Pfarrer zu Kischnineu am Kreisch – als Hauptzelebrant – zusammen mit Msgr. György Kóbor, emeritierter Generalvikar und em. Pfarrer von Tschakowa, mit Domherr Nikola Lauš, Kanzleidirektor des Bistums Temeswar und mit mit dem aktuellen Pfarrer von Tschakowa, Dorin Gyula Filip, Dechant und Ehrendomherr.
Der musikalische Rahmen des Gottesdienstes wurde von Herr Robert Bajkai-Fábián, Domorganist und von Frau Ildiko Babenko, Sopran gesichert.
In seiner Predigt, in ungarischer Sprache, sprach Pfr. Elemér Pántya über das Geheimnis der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, über die drei göttlichen Personen, über die Präsenz des Leben- und Kraft-Spendenden dreieinigen Gottes in zahlreichen Situationen unseres Lebens, über die Begleitung, die Kraft und über den Sinn, des christlichen Glaubens und des menschlichen Lebens, die uns vom Schöpfer geschenkt werden.
Der emeritierte Generalvikar, Msgr. György Kóbor, sprach in seiner Predigt, auf Deutsch, über verschiedene historische Elementen aus der Vergangenheit der Kirche und der Kirchengemeinde, Details, die sowohl einen historischen Wert, als auch einen tiefen spirituellen, gemeinschaftlichen Charakter haben. Pfr. Kóbor sprach über die imense Zahl der Bauziegeln, die zur Errichtung des Gotteshauses benutzt wurden, über die Art und Weise wie man diese besorgte, aber auch über das heute, noch vor unseren Augen stehende Resultat. Ferner, erwähnte Pfr. Kóbor spätere Renovierungen, die in seiner Amtszeit, während der kommunistischen Zeit durchgeführt wurden. Ordinarius substitutus Msgr. Konrad Kernweiss, ein gebürtiger Tschakowaer, lobte den Pfarrer für die Erneuerung der steinernen Kirche, aber auch die Erneuerung des gemeinschaftlichen Geistes der Lokalgemeinde, die durch den Renovierungsprojekt wiedergestärkt wurde und die ein festeres Zusammengehörigkeitsgefühl, eine neue Kohäsion bekam. Die Implizierung aller Mitglieder, nach Möglichkeiten und Kräften, bewirkte mehr als nur eine Renovierung des Sakralbaus. Die Pfarrgemeinde freute sich im Laufe der Zeit auch über die Primizfeiern, die aus der Gemeinde stammen. Pfr. Kóbor erzählte, wie der Kirchenhof der Ort war, der die Gemeinschaftsfeier, nach der Primizmesse von Pfr. Palfi, gerettet hat. Die kommunistischen Behörden, obwohl sie diese Feier ursprünglich genehmigten, wollten es im letzten Augenblick verhindern und verbieten.
Domkapitular Nikola Lauš sprach die Predigt auf Rumänisch. Er fing mit einem Zitat aus dem Psalm 139, Vers 17: «Wie schwierig sind für mich, o Gott, deine Gedanken, / wie gewaltig ist ihre Zahl!» „ – So sprach König David zum Schöpfer des Universums. Wenn wir über das heutige Hochfest meditieren, über die Allerheiligste Dreifaltigkeit, können wir dasselbe sagen. Die Dreifaltigkeit bedeutete für uns Gläubigen schon immer ein Geheimnis, ein Mysterium. Wir wissen aber, dass das Wert unseres Glaubens nicht darin besteht, alles zu verstehen, sondern vom ganzen Herzen zu glauben.“ Ferner, äußerte sich der Prediger: „Ich glaube, dass wir manchmal nicht allzulange alles analysieren, sondern eher das was Gott uns auffördert zu erfüllen und konkret zu leben brauchen. Und das, nicht weil wir alles verstehen würden, sondern weil wir einfach Gott vertrauen, weil wir Ihn lieben und weil wir Ihm dienen möchten. Weniger Worte und mehr Beteiligung. Weniger Worte und mehr Liebe und Implizierung. Weniger Fragen und mehr Glaube und Bescheidenheit.“
Über den Hauptaltar wurde ein schöner Jubiläumskranz gehangen, der die Nummer 140 zeigte und aus weißen und gelben Blumen, umrahmt von grünen Laub bestand – die Farben des Hl. Stuhls und die Symbole der lebendigen christlichen und menschlichen Gemeinschaft.
An der Hl. Messe nahm auch Herr Petru Filip, Bürgermeister der Stadt Tschakowa, Herr Iovan-Zoran Davidovici, stellvertr. Bürgermeister, Mitglieder des Lokalrats, Vertreter des Theoretischen Gymnasiums „Alexandru Mocioni“, aber auch zahlreiche Kinder und Jugendlichen in Volkstracht teil. Auch sie und auch die anwesenden Gläubigen respektierten die bestehenden sanitären Normen, hielten die physische Distanz ein und trugen Mund- und Nasenschutzmasken. Allen sprach Pfr. Filip, am Ende der Eucharistiefeier, seinen verbindlichsten Dank, sowohl für ihre Anwesenheit, als auch für die Beteiligung an den Vorbereitungen aus.
Die Trachtenpaare kammen zusammen in der Kirche, vor der Hl. Messe rein und boten danach, vor dem Gotteshaus, eine kurze Tanzaufführung an. Der Aufmarsch zum Hauptplatz und zum Bürgermeisteramt wurde von der Blasmusikkapelle von Rekasch musikalisch begleitet. Am Hauptplatz, bei der bereits mehr als zweihundert Jahre alten Mariensäule wurde erneut eine Tanzaufführung angeboten. Am Ende folgten Gruppenfotos mit den Vertretern der Lokalverwaltung und mit den Jugendlichen.
Dr. Claudiu Călin