Am Montag, dem 31. Januar, dem zweiten Tag der Ökumenischen Gebetswoche in der reformierten Kirche von Temeswar-Innenstadt, begrüßten Mitglieder der Gemeinde Zsolt Szilvágyi, Pastoralvikar, Pfarrer der römisch-katholischen Pfarrei Temeswar IV. Josefstadt.
Thema der Gebetsstunde war diesmal ein Auszug aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper: „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht: Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: «Jesus Christus ist der Herr» – zur Ehre Gottes, des Vaters.“ (Phil 2,5-11)
Im Zusammenhang mit der Schriftstelle reflektierte der eingeladene Pfarrer über Demut und Gehorsam. – Demut ist auf dem Weg zur Einheit äußerst wichtig. Das Leben beweist: wo Menschen Enache immer nur groß sein wollen, gibt es keine Einheit, keinen Frieden, keine Gemeinde, Gemeinschaft oder Familie. Menschen, die demütig sind und wissen, dass sie in die Fußstapfen Jesu treten können, retten Gemeinschaften. In den Augen der Welt ist der Große, der nach Macht strebt, der seinen Willen um jeden Preis ausführt, aber in den Augen Gottes sind diejenigen, die klein sein können, groß. Wir brauchen große Demut in der Beziehung mit Gott, in der Familie, und wir brauchen auch Demut, um in Frieden mit uns selbst zu leben, um uns mit unseren eigenen Begrenzungen, Fehlern und Verwüstungen auszusöhnen, um uns mit den Begrenzungen unseres Lebens auszusöhnen. Ohne Christus haben wir keine Kraft, all dies zu leben. Dafür wünsche ich Ihnen und mir Kraft – sagte Pfarrer Szilvágyi.
Pastor Sándor Demeter bat den Pastoralvikar, im Zusammenhang mit dem Motto des Gebetsoktaves für die Einheit der Christen den Zuhörern mitzuteilen, was für ihn der Stern – eine Person, eine Situation, ein Wort, ein Umstand – sei, durch den Gott geführt habe ihm.– Mir wurde die Gnade geschenkt, in einer religiösen Familie aufzuwachsen, daher hat sich in meinem Leben nie die Frage gestellt, ob es einen Gott gibt oder nicht. Die Frage war, wie Er war und ob ich Ihm wirklich nachfolge. Es gibt Momente der Gnade, die nicht in Worte zu fassen sind. Eine davon war, als ich auf dem Heimweg von Karlsburg nach Arad im Zug feststellte: Gott liebt mich unendlich, und es genügt in seine nähe zu sein, um seine Liebe zu spüren. Er liebt mich nicht, weil ich die Heilige Schrift lese oder weil ich in die Kirche gehe. Die Antwort auf diese Liebe muss mein Leben sein – erinnerte sich der Pfarrer von Josefstadt an einem für ihn entscheidenden Moment der Gnade.
Die Gebetsstunde wurde mit dem Gesang der Anwesenden beendet, danach rezitierte Tibor Tasi das Gedicht Jesus in uns von Pál Pecznyik. Abschließend erteilte Pfarrer Zsolt Szilvágyi den Versammelten den Segen.

Pressebüro der Römisch-Katholischen Diözese Temeswar