Während der ordentlichen Sitzung, vom April dieses Jahres, hat der Gemeinderat der Stadt Tschakowa die Verleihung des Titels „Ehrenbürger von Tschakowa“ (post mortem) an sieben Persönlichkeiten unserer Stadt beschlossen: Ion Monoran – Dichter der Revolution, Josef Brandeisz – berühmter Musiker, Konrad Kerneweiss – „Bischof“ aus Tschakowa, Dositej Obradovici – Eminescu der Serben, Stefan Polverejan – Veterinär und Jäger, leidenschaftlicher Anhänger der Region Tschakowa, Petru Fiat – einer der wichtigsten Bürgermeister von Tschakowa, Pavel Cebzan – der inzwischen verstorbene Klarinettist der Band von Gheorghe Zamfir. Der Entscheidungsentwurf wurde vom Bürgermeister von Ciacova, Dipl.-Ing. Petru Filip genehmigt. Die Initiative ist schon älter. Ende 2019 wollten wir 100 Jahre rumänische Verwaltung in Tschakowa mit der Verleihung des Titels „Ehrenbürger unserer Stadt“ an einige Persönlichkeiten aus Tschakowa feiern, aber das ist uns nicht gelungen. Die ursprüngliche, sehr viel umfangreichere Liste wurde vom Verfasser dieser Zeilen nach Rücksprache mit dem Bürgermeister und mit Frau Cipriana Sava erstellt. Erfreulicherweise wurde diese Liste in diesem Frühjahr auf Initiative des Bürgermeisters überarbeitet, auch wenn sie jetzt viel kürzer ist. Schließlich ist es lobenswert, unsere Vorfahren auf diese Weise zu ehren, und es kostet uns nichts, sondern bringt den Familien unserer ehemaligen Persönlicheiten eine kleine Freude. Natürlich kann diese Liste, wie jede andere auch, als subjektiv betrachtet werden, sie kann Diskussionen und Meinungen hervorrufen (und das ist selbstverständlich), und natürlich kann sie immer verbessert werden. Ich glaube nicht, dass wir befürchten müssen, dass wir zu viele Ehrenbürger von Tschakowa haben werden. Im Gegenteil, ich bin der Meinung, dass jeder von uns seine Vorfahren kennen und das schätzen sollte, was sie uns hinterlassen haben, ebenso wie wir die Tschakowaer schätzen sollten, die in ihrer Tätigkeit Herausragendes geleistet haben und noch unter uns weilen.
Ion Monoran (1953-1993)
Der rumänische Dichter, Journalist und Publizist wurde am 18. Januar 1953 im Dorf Petroman geboren. In seinem letzten Schuljahr wurde er von der Schule verwiesen, weil er versucht hatte, illegal über die Grenze zu kommen. Somit beendete Ion Monoran seine Schulausbildung erst 1978 mit dem Abschluss des Gymnasiums für Philologie und Geschichte in Temeswar. Ab 1973 besuchte er drei Jahre lang das Pavel-Dan-Zentrum im Studentenkulturzentrum in Timișoara, und 1976 machte er sein literarisches Debüt in der Zeitschrift „Forum Studențesc“ mit den Gedichten „Prietenilor mei“ und „Multă vreme“. Er schrieb auch Verse für andere Zeitschriften der damaligen Zeit, wie „Orizont“, „Amfiteatru“, „Echinox“ und „Luceafărul“.
Nach einer strengen Auswahl durch den Autor stellt Ion Monoran 1993 den Gedichtband „Locus Periucundus“ fertig, der Gedichte aus den Jahren 1975-1989 enthält; der Dichter stirbt aber am 2. Dezember 1993, bevor sein erster Gedichtband veröffentlicht wird. „Locus Periucundus“ erblickte 1994 das Licht der Welt und wurde 1996 durch einen zweiten Band, “ Ca un vagabond într-o flanelă roșie “ (Wie ein Vagabund in einem roten Flanell), ergänzt. In seiner literarischen Laufbahn wurde Ion Monoran mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter der „Nichita Stănescu“-Preis für zeitgenössische Poesie (1987), der Preis des Wettbewerbs für literarisches Schaffen (Sathmar, 1987) und der Debütpreis des Schriftstellerverbandes. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der 80er Generation der rumänischen Schriftsteller.
Er war einer der Anführer der Revolution vom Dezember 1989 in Temeswar, der am 16. Dezember 1989 die Straßenbahnen auf dem Marien-Platz anhielt und damit praktisch die Revolution selbst auslöste. Von diesem Moment an verwandelte sich der friedliche Protest vor dem Haus des reformierten Pfarrers László Tökes in einen Aufstand, in Sprechchöre gegen das Regime und gegen Ceaușescu. Er war der erste oder einer der ersten Revolutionäre, der den Mut hatte, „Nieder mit Ceausescu!“ zu skandieren. Gleichzeitig leistete er einen besonders wichtigen Beitrag zur Gründung der Zeitung Timișoara. Er war eines der Gründungsmitglieder der Zeitung im Jahr 1990, derjenige, der immer Lösungen fand, der die erste Schreibmaschine kaufte und eine Zeit lang die gesamte Redaktion der Zeitung in seiner Wohnung unterbrachte. Er war auch einer der Gründer der Gesellschaft Timișoara im Jahr 1990, die die berühmte Proklamation von Temeswar verfasste. Er ist Ehrenbürger von Temeswar (post mortem) gemacht worden, Stadt in der er zwischen der Traian-Brücke und dem Marienplatz eine Büste des Bildhauers Aurel Gheorghe Ardelean hat. Auch eine Temeswarer Straße trägt seinen Namen.
Josef Brandeisz jr. (1896 – 1978)
Er wurde am 23. August 1896 in Tschakowa, heute Kreis Temesch, geboren. Sein Vater war der bekannte Baumeister Josef Brandeisz (1862-1921) aus Tschakowa, seine Mutter Maria, geborene Ludwig. Als Musikwissenschaftler, Lehrer und Violonist ist er einer der bedeutendsten Temeswarer Musiker des 20. Jahrhunderts gewesen. Er begann seine musikalischen Studien am Städtischen Konservatorium Temeswar (1909-1911) bei Bela Tomna (Violine) und setzte sie an der Liszt Ferenc Zenemüvészeti Főiskola in Budapest (1921-1925) bei Molnár Antal (Theorie-Solfeggio), Siklos Adalbert (Harmonielehre), Géza Molnár (Musikgeschichte, Musikästhetik), Hubay Jenő und Mambrinyi Gyula (Violine), Kemény Rezső (Viola) und Tamay Alajos (Klavier) fort. Er studierte in Baden-Baden (1929) und an der Musik-Hochschule in Berlin (1932) bei Carl Flesch.
Josef Brandeisz war von 1920 bis 1944 Geigenlehrer am Städtischen Konservatorium in Temeswar, von 1920 bis 1938 Violonist des Streichquartetts „Tomm“ ebenfalls in Temeswar, von 1920 bis 1946 erster Bratschist des Symphonieorchesters „Amicii muzicii“ (Freunde der Musik) in Temeswar, Geigensolist und Dirigent des Orchesters der Rumänischen Oper, Tremeswar zwischen 1947 und 1960 und der Philharmonie „Banatul“ in Temeswar zwischen 1947 und 1949, Dozent für Kammermusik am Kunstinstitut in Temeswar zwischen 1949 und 1950, Geigen- und Bratschenlehrer am Musiklyzäum „Ion Vidu“ in Temeswar zwischen 1954 und 1973.
Während seiner fast 60-jährigen Lehrtätigkeit, die er ausschließlich in Temeswar ausübte, bildete er mehr als 900 Violonisten aus, die Solisten, Mitglieder von Kammerensembles, Mitglieder bedeutender Orchester und Lehrer wurden. Er hat eine rege Konzerttätigkeit entfaltet (mehr als 200 öffentliche Auftritte im Land mit insgesamt 66 Konzerten und 84 verschiedenen Stücken rumänischer und ausländischer Komponisten) und war an mehr als 50 Kammerkonzerten und 59 Opern- und Operettenpremieren in Temeswar beteiligt. Sein Vater, ein bemerkenswerter Architekt und Baumeister aus Tschakowa, Josef Brandeisz senior (1862-1921), baute unter anderem das imposante Gebäude des Gymnasiums „Alexandru Mocioni“ Tschakowa (1894) sowie die ehemalige ungarische Schule, die heute Sitz und Sozialkantine der Caritas Banat – St. Gerhardus – Tschakowa ist.
Msgr. Konrad Kernweiss (1913-1981)
Er wurde am 9. Juni 1913 in Tschakowa als Sohn von Konrad Kerneweiss und Katharina, geb. Quitter, ebenfalls aus Tschakowa geboren. Er war das 11. Kind dieser tief religiösen und katholischen Familie. Zwischen 1923 und 1931 besuchte er das Staatliche Deutsche Realgymnasium in Temeswar und legte im Juni 1931 die Abiturprüfung ab. 1931 bis 1936 studierte er Theologie in Temeswar und wurde am 22. März 1936 zum Priester geweiht. Nach seiner Priesterweihe studierte er auch kurz in Deutschland, in Freiburg im Breisgau und Marburg an der Lahn. Er war Kaplan in Hatzfeld und Triebswetter (1936-1938), Spiritual und Katechet am Gymnasium der Notre-Dame-Schwestern in Temeswar Josefstadt (1938-1944) und nacheinander Pfarrverwalter in Perjamosch, Haulik und Neusanktpeter (1944-1946). Auch in Perjamosch war er Spiritual der dortigen Notre-Dame-Schwestern. Ab 1951 arbeitete er in der Pfarrei Josefstadt, und kurz vor seinem Tod ernannte ihn Dr. Augustin Pacha, Bischof von Temeswar, zum Ordinarius Substitutus der Römisch-Katholischen Diözese Temeswar, womit er unter schwierigen Bedingungen während der kommunistischen Diktatur das Amt des Bischofs ausübte. Als Ordinarius besuchte er 1974 – praktisch „ad-limina“ – Rom, als er zum ersten Mal die Grenzen des sozialistischen Rumäniens überschreiten konnte, um seine Aufgabe als Seelsorger eines katholischen Bistums wahrzunehmen. Bei dieser Gelegenheit erhielt er auch den Titel eines Apostolischen Protonotars und wurde vom hl. Stuhl als Ordinarius der Diözese Temeswar bestätigt. Bis 1975 lebte er mit den Pfarrern und seinem Generalvikar, Dr. Ferdinand Cziza, im Josefstädter Pfarrhaus. 1975 gelang es ihm, vom Staat – mit ausländischer Unterstützung, d.h. des Heiligen Stuhls – zwei Domherren-Häuser zurück zu bekommen, in denen er das Ordinariat und einen Teil der Dienstwohnungen unterbrachte. Er leitete die Diözese Temeswar mit Geschick und Hingabe und wurde von seinen Tschakowaer Lanbdsleuten liebevoll „unseren Bischof“ genannt. Er starb am 23. Oktober 1981 in Temeswar und wurde auf seinen Wunsch hin am 26. Oktober auf dem katholischen Friedhof von Tschakowa beigesetzt und nicht in der Krypta der Temeswarer Domkirche, wo die meisten römisch-katholischen Bischöfe dieser Stadt begraben sind.
Dositej Obradovici (1742-1811)
Dimitrie (Dositej, nachdem er Mönch wurde) Obradovici erblickte 1739 (oder 1742, nach anderen Meinungen) in einer Familie von kleinen Handwerkern das Licht der Welt. Sein Vater, Giurgia Obradovici, war von Beruf Schäler aus Tschakowa, und seine Mutter, Kruna, war die Tochter von Ranko Paunkici aus Serbisch-Sanktmartin. Es ist historisch belegt, dass er die ersten Jahre seines Lebens in Tschakowa verbrachte. Er verlor schon früh seinen Vater, so daß seine Mutter erneut heiratete und mit ihren vier Kindern nach Serbisch-Sanktmartin zog. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit dem armen Jungen, denn als er erst 9 oder 10 Jahre alt war, verlor er auch seine Mutter. Nach seiner Rückkehr nach Tschakowa lebte Dimitrie eine Zeit lang bei seinem Onkel Gruița und dann bei einem anderen Onkel, Nikola Parcianin, der keine Kinder hatte und ihn adoptieren lassen wollte. Da er unter Rumänen lebte, lernte Dimitrie von klein auf auch Rumänisch. Dobra, der Lehrer, weckte die Liebe des jungen Mannes zur Literatur, indem er ihn den Psalter und den Katechismus lehrte, und sein Durst nach Lesen und Wissen führte ihn in die örtliche Kirche (eine andere als die heutige, die nicht mehr existiert), wo er heimlich alles las, was er im Altarraum finden konnte. Ein weiterer Lehrer während seiner Zeit in Tschakowa war Stefan Mikasinovich, bei dem er den Katechismus lernte und der ihn in seinem Wunsch, Mönch zu werden, entscheidend beeinflussen sollte. Begeistert von den Erzählungen des Lehrers floh er von zu Hause und wollte in die Klöster in Serbien ziehen. Seine erste Reise war jedoch kurz und er schaffte es nur bis zum nahe gelegenen Kloster Sângeorge in der Nähe von Gataja, das vom Despoten Iovan Brancovici erbaut worden war, wo er von seinem Onkel gefunden wurde, der ihn als Lehrling zu einem Hutmacher nach Temeswar schickte. Der junge Mann hatte keine Neigung zu diesem Beruf und las in seiner Freizeit eifrig. Nach anderthalb Jahren Lehrzeit folgte er seinem Traum und ging 1757 mit seinem Freund aus Tschakowa, Nica Putin, ins Kloster Novo Hopovo bei Novi Sad/ Neusatz in Serbien. Zu dieser Zeit war er erst 14 oder 15 Jahre alt.
In diesem Kloster nahm er 1758 die Mönchskutte an und erhielt den Mönchsnamen Dositej. Doch das Leben als Mönch erschien dem zukünftigen Gelehrten zu eintönig und beschränkt, so dass er 1761 das Kloster verließ, seine Mönchskutte ablegte und sich auf eine mehr als vier Jahrzehnte dauernde Reise durch Europa begab, die ihn nacheinander nach Griechenland, Albanien, Kroatien, Österreich, Ungarn, in die Slowakei, die Türkei, nach Moldawien, Deutschland, Polen, Russland, Frankreich und England führte, wo er von den vornehmsten und wohlhabendsten Familien der damaligen Zeit aufgenommen wurde. Er unterstützte sich selbst, indem er die Kinder dieser großen Adligen unterrichtete. In den Jahren 1781-1782 hielt er sich im Fürstentum Moldawien auf und unterrichtete nacheinander in Galaz, Roman und Jassy an den Höfen mehrerer dortiger Adelsfamilien. In London traf er die berühmten Wissenschaftler Joseph Edison und Jonathan Swift und war der erste Serbe (und, wie wir hinzufügen möchten, der erste Tschakowaer), der in der englischen Hauptstadt eine Gedenktafel erhielt: „ Here lived in 1784 Dositey Obradovich (1742-1811), eminent serbian man of letters, first minister of education in Serbia “ (Hier lebte 1784 Dositey Obradovich (1742-1811), ein bedeutender serbischer Literat und erster Bildungsminister in Serbien). Neben der serbischen und rumänischen Sprache, mit der er aufgewachsen war, lernte und unterrichtete Obradovici auch eine Vielzahl von Sprachen und Dialekten. Er lernte Alt- und Neugriechisch, Latein, Deutsch, Englisch, Französisch, Albanisch und Italienisch.
Im Jahr 1804 kehrt er während des serbischen Aufstands gegen das osmanische Joch nach Serbien zurück und hilft, Hilfsgüter für die Aufständischen zu sammeln. Im Jahr 1808 gründete er in Belgrad die „Hohe Schule“, die später zur Universität wurde, eine Druckerei und wurde 1811 Bildungsminister in Serbien. Kurz darauf, am 28. März 1811, starb er an einer Lungenentzündung und wurde am Eingang der alten orthodoxen Kathedrale in Belgrad beigesetzt.
Dositej Obradovici ist zweifellos eine, wenn nicht sogar die wichtigste kulturelle Persönlichkeit in Serbien. Er widmete einen großen Teil seines Lebens der Aufgabe, das serbische Volk durch Schulbildung aus seiner Unwissenheit und Unkultiviertheit auf eine höhere Stufe zu heben. Er beherrschte 11 Sprachen, reiste von einem Ende Europas zum anderen, war anscheinend Freimaurer und einer der angesehensten Gelehrten seiner Zeit. Geboren und aufgewachsen in Tschakowa, wo er, wie wir gesehen haben, lesen und schreiben lernte, ist Obradovici zweifellos die bedeutendste Persönlichkeit, die aus dem Herzen unserer Stadt hervorgegangen ist. In Tschakowa wurde sein Andenken gebührend gewürdigt, indem im Laufe der Jahre zwei große und eindrucksvolle Gedenkfeiern organisiert wurden: eine im Jahr 1911 anlässlich seines 100. Todestages und die zweite im Jahr 1961 anlässlich seines 150. Todestages. An beiden Veranstaltungen nahmen große Delegationen der Serbischen Akademie in Belgrad, des Bildungsministeriums und des serbischen Schriftstellerverbandes teil. An der zweiten Gedenkveranstaltung nahm auch eine Delegation aus Rumänien teil, die sich aus Mitgliedern der Rumänischen Akademie und des Bildungsministeriums in Bukarest zusammensetzte. Außerdem werden jedes Jahr Anfang Dezember in Tschakowa Ausstellungen in seienm Gedenkhaus und ein Gedenkgottesdienst in der serbischen Kirche organisiert, an denen zahlreiche serbische und rumänische Kulturschaffende teilnehmen. Seine berühmtesten Schriften: Das Leben und die Ereignisse von Demetrius Obradovich, 1783, Brief an Haralampije, 1783, Ratschläge für einen gesunden Verstand, 1784, Fabeln von Äsop und anderen Autoren, aus verschiedenen Sprachen ins Slawisch-Serbische übersetzt, jetzt zum ersten Mal mit nützlichen Moralvorstellungen und Lehren herausgegeben und der serbischen Jugend gewidmet, 1788, Lied über die Rettung Serbiens, 1789, usw.
Stefan Polverejan (1927-2019)
Der im serbischen Banat geborene Veterinärmediziner und Kreisveterinär war der Stadt Tschakowa sehr verbunden, deren historische Vergangenheit er mit Leidenschaft erforschte. Als Lehrer an der Landwirtschaftsschule von Tschakowa und leidenschaftlicher Jäger veröffentlichte er zahlreiche Artikel über lokale Geschichte, Jagdethik, Ornithologie, Tierzucht, die Geschichte der Jagd in Tschakowa und dem Banat in Zeitschriften wie Diana, Preludii, Suflet Nou, Revista de Zootehnie und Veterinärmedizin. Er ist Mitverfasser des wertvollen Werks Bicentenarul activității farmaceutice din comuna Ciacova (200 Jahre Apothekentätigkeit in der Gemeinde Tschakowa), Temeswar, 1995, sowie Autor mehrerer Bücher über die Jagd in Tschakowa und im Banat, die in der Fachwelt besonders geschätzt werden, unter denen wir erwähnen: Traditionelle Jagd im Banat. Trotz seines hohen Alters beehrte er uns mit seiner Anwesenheit bei allen Veranstaltungen, die 2018 und 2019 in Tschakowa anlässlich der Hundertjahrfeier Rumäniens organisiert wurden, und verstarb unerwartet am Ende des Sommers 2019. Besonders geschätzt und verbunden mit der örtlichen Gemeinde Ciacova, schläft er seinen letzten Schlaf in Temeswar.
Petru Fiat (1897-1979)
Wurde am 20. Februar 1897 in Tschakowa als Sohn einer wohlhabenden Bauernfamilie geboren. Er besuchte die Schule im Geburtsort und wurde 1910 Drucker in der Druckerei Iulius Gammer in Tschakowa. Zwischen 1914 und 1918 kämpfte er im Ersten Weltkrieg an der Front im Walkiria-Bataillon. Nach seiner Rückkehr von der Front kehrte er als Drucker in die Druckerei Gammer zurück, aus der später die Druckerei Aleksandar Protici wurde. Gleichzeitig war er auch ein begeisterter Landwirt und besaß über 21 Hektar Land und Viehbestand. Im Jahr 1923 wurde er im Namen der Nationalen Bauernpartei Bürgermeister von Tschakowa und hatte dieses Amt 18 Jahre lang inne. Er wurde von den Einwohnern Tschakowas aller Nationalitäten geliebt und respektiert, und seine Amtszeit war nicht nur lang, sondern auch voller Errungenschaften: die Pflasterung der Straßen mit Bergsteinen, der Bau des Krankenhauses Dr. Avram Imbroane in der Gemeinde und der kommunalen Bäder zwischen 1935 und 1936, der Bau des Schwimmbads und des Wasserbeckens innerhalb der Kula zur Versorgung unserer Gemeinde, im Jahr 1936. Die „Belohnung“ kam einige Jahre später, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als er und seine gesamte Familie 1951 in den Bărăgan deportiert wurden. Im Bărăgan, in der Ortschaft Viișoara, wo er zwangsweise leben musste, arbeitete er als Tagelöhner bei GAS Mărculești, um seine Familie zu unterstützen, bis sie 1956 nach Hause zurückkehren durften. In Tschakowa arbeitete er nur als Wagenführer, beim DCA und dann bei CAP… Als echter Banater kannte er alle im Banat gesprochenen Sprachen: Rumänisch, Serbisch, Deutsch, Ungarisch und Zigeunerisch. Er starb am 29. August 1979 und wurde auf dem orthodoxen Friedhof in Tschakowa beigesetzt.
Pavel Cebzan (1944-2022)
Er wurde am 10. Juni 1944 im Dorf Macedonia in einer Bauernfamilie aus dem Banat geboren. Er besuchte die Grundschule in seinem Heimatdorf und das Gymnasium in Tschakowa und fühlte sich schon als Kind zur Volksmusik hingezogen. Er brachte sich selbst die Geheimnisse der Flöte bei und nahm seinen ersten Klarinettenunterricht bei dem Tschakowaer Bläser (in der Blasmusikkapelle) Haslinger. Im Alter von nur 17 Jahren wurde er Mitglied des Lazăr-Cernescu-Orchesters von Karansebesch, zusammen mit anderen berühmten Künstlern der Zeit, und wurde bei einer Ruga (Kirchweih) in Macedonia von den Brüdern Bălan aus Karansebesch entdeckt. Später arbeitete er mit dem Staatlichen Serbischen Ensemble in Temeswar mit, wo er bis 1970 blieb. Im selben Jahr heiratete er Ileana Vinca aus Banlok, mit der er eine Tochter, Alina, bekam. Der Höhepunkt der künstlerischen Karriere von Pavel Cebzan war seine Teilnahme an der berühmten Band von Gheorghe Zamfir von 1976 bis 1989, mit der er in den berühmtesten Konzertsälen der Welt in Frankreich, Belgien, Dänemark, USA, Kanada, Japan, Südafrika, Neuseeland, Australien, Israel, Deutschland, der Schweiz usw. auftrat. In der Gruppe von Gheorghe Zamfir hatten Efta Botoca, Dorin Cuibariu und Pavel Cebzan die längste Zusammenarbeit. Auf diese Weise trug Pavel Cebzan aus Tschakowa den Ruhm seines Heimatlandes in fast alle Ecken der Welt weiter. 1989 ließ er sich in den Vereinigten Staaten Amerikas nieder, kehrte aber jedes Jahr nach Hause zurück, um für sein geliebtes und stolzes Volk zu singen, das er nie vergessen hat. Im September 2001 sang Pavel Cebzan zusammen mit anderen großen Namen der Banater Folklore, wie Petrică Moise, Vasile Conea, Aurel Acea, bei der Einweihung des Gebäudes des kürzlich renovierten Alexandru-Mocioni-Gymnasiums, in Tschakowa, als Ehrengast des damaligen Direktors, Prof. Dr. Petrișor-Dorin Treta. Er verstarb am 13. März 2022 in Chicago, USA, wo er auf Wunsch seiner Familie auch beigesetzt wurde.
Bogdan Seculici
Tschakowa