Seit 60 Jahren stets ein treuer Diener seines Herrn Jesu Christi
Von Karin Geyer
(Copyright der Text und Fotos: Steigerwald-Kurier, Nr. 1491, Jg. 30, 16.06.2022)
Lisberg. Erzbischöflicher Geistlicher Rat Pfarrer i.R. Franz Stemper, zugleich Lisberger Ehrenbürger, feierte sein Diamantenes Priesterjubiläum in einer eindrucksvollen, würdigen Feier. Bescheiden, wie er sein ganzes Leben war, sollte auch die Jubiläumsfeier kurzerhand im Rahmen eines Gottesdienstes stattfinden. Eine illustre Schar geladener Gäste waren zugegen, wobei es der Wunsch des Jubilars war, keine Laudatio auf seine Person zu halten.
Ein Leben geprägt von tiefer Gläubigkeit
Als Priester „nach dem Herzen Jesu“ feierte er sein Diamantenes Priesterjubiläum, davon 30 Jahre als Ortspfarrer von Lisberg. Wenn man 60 Jahre im priesterlichen Dienst steht, fällt der Rückblick natürlich dementsprechend umfangreich aus. Stemper wurde am 31. Mai 1962 in Karlsburg (Rumänien) zum Priester geweiht. Mit 22 Jahren kam er als Kaplan nach Temeswar (Rumänien: auch Timisoara). Hier entstand auch die Freundschaft zu dem Musikwissenschaftler Dr. Franz Metz, der seinerzeit dort als junger Organist tätig war und eigens zur Feier die Lisberger Orgel festlich erklingen ließ. Unterstützt wurde dabei von Cordula Walcher an der Geige.
Sein Vorgänger hatte große Fußspuren hinterlassen
Franz Stemper ist 1984 nach Deutschland gekommen und hat anschließend im Herbst 1985 die vakante Pfarrstelle in Lisberg angetreten. Da sein Vorgänger, Pfarrer Karl-Heinz Weißer, große Fußspuren – im wahrsten Sinne des Wortes – hinterlassen hatte, waren die Anfänge in Lisberg für ihn durchaus „steinig und schwer“. Doch mit Humor und Nächstenliebe geht alles leichter, deshalb stellte er seinen Jubiläumsgottesdienst auch unter das Motto „Danke“. Sein Dank galt seinen Eltern, den vielen Weggefährten, Pfarrgemeinderatsvorsitzenden und allen, die sich in irgendeiner Weise im kirchlichen Dienst engagiert haben – ob im Frauenbund, Seniorenclub, KAB, Kindergarten, Kirchenrat, als Lektor oder Kommunionhelfer. Er dankte von der politischen Gemeinde besonders Altbürgermeister Peter Deusel, der in seinen 24 Jahren als Bürgermeister stets ein respektvolles Miteinander gepflegt hatte.
Ehrenbürgerwürde verliehen
Stempers Rückblick schweifte die vielen Bauprojekte, die zum Teil bereits sein Vorgänger angestoßen hatte, er berichtete kurzweilig von den vielen Renovierungsarbeiten und den vielen Projekten, die es zu schultern galt – auch in der katholischen Filialgemeinde Walsdorf. „Das Gotteshaus ist die wichtigste Behausung des Pfarrers“ – und so blieben alle Mängel rund um die Kirche nicht unentdeckt und wurden meist schnell behoben. In den 30 Jahren seines Wirkens wurde er schließlich auch von der politischen Gemeinde zum „Ehrenbürger der
Gemeinde Lisberg“ ernannt.
„Dona nobis pacem“
Den Jubiläumgottesdienst feierten mit Pfarrer Stemper in Konzelebration Josef Geißinger (Diakon), Achim Zier (Pastoralreferent), Pfarrerin Ivett Petzold-Fekete (reformierte Pastorin aus Nürnberg, zuständig für die Seelsorge in ungarischer Sprache sowie Pater Stefan Danko, Amberg). So vielfältig und polyglott wie die ausführenden Seelsorger war auch die Festgemeinde. Besucher aus Nürnberg, Wiesbaden, Amberg oder München wohnten dem Gottesdienst bei – und natürlich ein Teil seiner rumänischen Familie. Der Wunsch nach Frieden wurden von einem Duett im Kanon mit „Dona nobis pacem“ eindrucksvoll
unterstrichen. Im Andenken an den bereits verstorbenen Pfarrer Stefan Kristàly, der in der Walsdorfer Petruskirche das Altarbild des Hl. Petrus gestickt hatte, widmete er auch
sein Gedenkblatt. Festhaltend an das Zitat des hl. Petrus: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes (Mk 16, 15-16).“ Da Pfarrer Stemper immer auch die Fröhlichkeit, den Witz und Gesang liebt, gab er abschließend auf seiner Geige das „Glory, glory, halleluja“ – unter dem Beifall aller Gläubigen zum Besten.
- Geistlicher Rat Pfarrer i.R. Franz Stemper feierte in der Lisberger St.-Trinitas-Kirche mit Freunden, Gästen und vielen Gläubigen sein Diamantenes Priesterjubiläum
- Musikwissenschaftler und Organist Dr. Franz Metz sorgte zusammen mit Cordula Walcher (Geige) für die musikalische Umrahmung der Feier
- Gäste und Weggefährten aus der Zeit, als Pfarrer Franz Stemper in der Temeswarer Millenniumskirche tätig war
- Im Andenken an Pfarrer Stefan Kristàly, der in der Walsdorfer Petruskirche das Altarbild des Hl. Petrus gestickt hatte, widmete er ihm in memoriam sein Gedenkblatt